G.D. Oder M.D.?
Hallo zusammen,
Ich befinde mich aktuell im Bewerbungsprozess für den gehobenen Dienst der Bundespolizei. Für mich war der gehobene Dienst von Anfang an klare Sache, da ich letztes Jahr mein Abitur bestanden habe. Den mittleren Diensz hatte ich erstmal außen vor gelassen.
Momentan überkommen mich aber ein paar Gedanken bezüglich meiner Entscheidung bei der Bewerbung. Ich frage mich ob ich im g.D. der BPOL auch normale Aufgaben wie den Streifendienst an Bahnhöfen oder Flughäfen absolviere? Unter Führungsposition stelle ich mir nämlich irgendwie hauptsächlich Büroarbeit vor und genau der wollte ich mit der BPOL, einem aktiven Beruf, entgehen.
Nächsten Monat bin ich für das nächste EAV in Lübeck eingeladen, bis dahin wollte ich eine Entscheidung treffen ob ich in dem EAV für den g.D. drinnen bleibe, oder ob ich mich vielleicht umschreiben lassen sollte für die März-Einstellung 2025 im m.D. Und wäre das überhaupt so einfach möglich, oder würden die mich nicht mehr wollen wenn ich den g.D. absage?
Was denkt ihr darüber? Beim m.D. lerne ich halt auch alles von Anfang an und kann nach ein paar Jahren den Laufbahnlehrgang machen.
Vielen Dank schonmal!
4 Antworten
Zunächst, ich habe fast Null Ahnung von der Polizeiarbeit. Ich habe aber 2 gute Bekannte, welche beide wahrscheinlich im höheren Dienst sein werden. Der Eine ist Kriminalhauptkommissar und zugleich. stellv. Leiter eines Polizeireviers. Im Gegsatz zu seinem Chef (Polizeidirektor), ist er, wenn nicht als Stellvertreter aktiv, auch im Ausseneinsatz. Allerdings fährt er keine Streife und beschäftigt sich wohl nicht mit kleineren Einsätzen. Bei grösseren Kriminaldelikten, so erzählte er öfter, ist er zugleich auch Ermittlungsleiter.
Der andere Bekannte ist Oberkommissar (POK) im gehobenem Dienst und arbeitet in der Verkehrsüberwachung an einer Autobahndienststelle. Unfälle, Verkehrsüberwachung und.a. zählt zu seinen Aufgaben.
Wie in jedem Beruf ( ok, Hoffeger mal aussen vor) ist die Dokumentation der Arbeitstätigkeit unabdingbar. Stell Dir nur das Chaos vor, wenn Autofahrer geblitzt werden, aber alle Bescheide falsch erstellt, o. vertauscht wurden oder an Unbeteiligte zugestellt würden. Nicht lustig! Also, informiere Dich, es kann sehr vielfältig sein!
Wie theoretisch in der Justiz auch! Oder gemäss Radio Eriwan: Im Prinzip Ja, aber leider... . Bürokram gehört in jedem Beruf dazu. Egal ob es " nur" die Überstundenermittlung ist, Dokumentation ist immer ein wichtiger Punkt!
Die Antwort von peti12314 ist im großen und ganzen korrekt.
Im gehobenen Dienst wirst du nach Ernennung zum Polizeikommissar grundsätzlich im Streifendienst als Kontroll- und Streifenbeamter eingesetzt und bist somit operativ im Dienst tätig und erledigst, bis auf die anfallende Sachbearbeitung, dein Tagesgeschäft nicht im Büro.
Es ist im gehobenen Dienst auch grundsätzlich möglich seine gesamte Dienstzeit als Kontroll- und Streifenbeamter zu verbringen. Für Führungsaufgaben wird sich grundsätzlich beworben und dann nach Eignung der Bewerber gefiltert. Es bleibt hierbei jedoch anzumerken, dass du im Streifendienst maximal bis zum Polizeihauptkommissar (A11) befördert werden kannst. Alle weiteren Beförderungen sind Sachbearbeitern oder Personen mit Führungsaufgaben vorbehalten.
Wie das Wort grundsätzlich schon sagt, gibt es Ausnahmen. Beispielsweiße ist es in Ausnahmefällen möglich, dass du direkt nach der Ernennung zum Polizeikommisar als Gruppenleiter verwendet wirst. Dies ist insbesondere bei kleinen Dienstellen / Revieren möglich, wenn diese keinen geeigneten Beamten des gD haben. In der Vergangenheit stellte dies häufig die jungen Kommissare aber vorallem die jungen Kommissarinnen vor Herausforderungen (wie die Akzeptanz und Umsetzung von Führungsentscheidungen...)
Wenn du nach meiner Meinung fragst, dann versuche in den gehobenen Dienst zu kommen. Die Verwendungsmöglichkeiten sind dort wesentlich manigfaltiger als im mittleren Dienst. Erfahrungen zeigen, dass Beamte des gehobenen Diensts auch mit mehr Verantwortung betraut werden, wenn sie das möchten und mehr Aufgaben wahrnehmen können als die des mD.
Hey, also ich verstehe was du denkst und kann nachvollziehen, dass du nicht ,,ins Büro abgeschoben“ werden willst wenn man es mal so formulieren kann. Aber als Gruppenführerin bist du ja auch auf Einsätzen und musst die Leitung übernehmen, die bist auch für anderen Kollegen verantwortlich. D.h. es ist jetzt nicht so wahrscheinlich, dass deine Hauptaufgabe Papierkramm wird. Also das ist jetzt halt meine Meinung. Ich wollte auch noch Fragen wie es so in Lübeck war? Wie war so der Ablauf und was fragen die da eingentlich so
Hi,
natürlich kannst du auch im gehobenen Dienst auf Streife gehen. Gerade zu Beginn übernimmst du keine Führungsverantwortung, was ja irgendwo auch logisch ist... umso länger du dabei bist und später Führungsverantwortung (Gruppenleitung oder Dienstgruppenleitung) übernimmst, umso mehr bist du natürlich mit organisatorischen Sachen gebunden.
Aber theoretisch kannst du natürlich auch als Dienstgruppenleiter rausfahren, macht nur fast keiner...
Deshalb bewirb dich aufjedenfall für den gehobenen Dienst!
Büroarbeit wird doch auch da von zivilen Angestellten im Rechnersystem erledigt ?