Gab es Säbelzahntiger wirklich?

5 Antworten

Von der Verschwörungstheorie, dass alles im Bezug mit Evolution an Fossilien Fake ist, las ich vor etwa zehn Jahren bei ask.fm. Es ist eine Verschwörungstheorie, welche vor allem von fundamentalistischen, religiösen Fanatikern verbreitet wird.

Wie bei allen Verschwörungstheorien steckt ein wahrer Kern hinter diesen Behauptungen:

  • viele Museen zeigen auch bei Skeletten rekonstruierte Nachbauten, da es zu wenige vollständige originale Fossilien der betreffenden Lebewesen gibt. Diese Rekonstruktionen sind natürlich dann auch als solches gekennzeichnet.
  • es gibt echte Fake Fossilien, die zum Geldmachen von Betrügern hergestellt wurden. Das kommt jedoch bei wissenschaftlichen Untersuchungen heraus. Der bekannteste historische Fake sind die Lügensteine von Würzburg https://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%BCrzburger_L%C3%BCgensteine Solche Fake Fossilien treten immer wieder auf. Die haben jedoch nichts mit den nachgewiesenen Originalen zu tun.
  • Fossilien des Palaeozoikums und Mesozoikums sind aus anorganischer Substanz. Dazu muss man wissen, wie diese Fossilien entstehen. Organische Substanzen sind im Gegensatz zu Mineralien nicht beständig und werden durch Mikroorganismen zersetzt. Es entstehen Hohlräume, welche dann gefüllt werden. Beim Ausbruch des Vesuvs wurde die Stadt Pompeji verschüttet und da gibt es solche Hohlräume. Wenn diese mit Gips gefüllt werden entdeckt man, was sich einst dort befand.

Mammuts und Wollnashörnern lebten noch während der letzten Eiszeit und da gibt es sogar noch organische Reste im Permafrostboden von Sibirien, welche dort an Hunde verfüttert wurden. Das Elfenbein der Mammuts ist dort so häufig, dass es zur bearbeitung von Kunstwerken dient.

Im 19. Jahrhundert war Dinosauriersuche in den USA so beliebt, dass es sogar Wettbewerbe gab, welches Forschungsteam mehr Saurier entdeckte. Das geschah in breiter Öffentlichkeit. So etwas zu faken wäre viel zu aufwändig.

Hinterfragen ist nie verkehrt, doch dann Verschwörungstheorien zu glauben, ohne diese ebenfalls zu überprüfen ist falsch. Das gilt für alle Verschwörungstheorien. Überall steckt ein wahrer Kern. Den gilt es zu suchen, um Informiert zu sein. Dazu ist immer wichtig zu erkennen, wer verbreitet diese Verschwörungstheorie und wer ist absolut dagegen. So nähert man sich dann der vermutlichen Wahrheit.


GerhardStrunz 
Beitragsersteller
 15.06.2024, 12:01

Danke, dass du so freundlich an die Sache rangegangen bist, ist hier nicht selbstverständlich. Aber was wenn die Fossilien die wir gefunden haben nur deswegen anders als unsere Tiere aussehen, weil sie aus Inzucht heraus entstanden sind. Ich respektiere deinen Glauben natürlich.

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Neugier4711  15.06.2024, 12:58
@GerhardStrunz

Ein Mammut ist so anders als alle heute lebenden Tiere und ein Elephant hätte in der Kälte nicht überlebt. Auch dicht behaarte Wollnashörner waren an Kälte angepasst. Das entsteht nicht durch Inzucht.

DNA-Test konnten dank der guten Erhaltung im Eis ebenfalls durchgeführt werden und der Unterschied soll laut wissenschaftlichen Aussagen eindeutig sein.

Natürlich versuche ich sachlich zu bleiben, denn ich verstehe es, wenn man kritisch hinterfragt. Ich finde es hier auf der Plattform manchmal erschreckend, wie oft nur die eigene Meinung als richtig akzeptiert wird, dabei sollte jeden denkenden Wesen bewusst sein, dass es keine vollkommene Wahrheiten gibt, ausser definierte mathematische Ergebnisse.

Selbst Wissenschaftler sprechen bewusst von der Evolutionstheorie, denn wenn man es als definierte Tatsache betrachten würde, dann müsste dieses durch Versuchsergebnisse nachgewiesen werden können.

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Ja, es gab Säbelzahnkatzen (Machairodontinae) wirklich. Man hat zahlreiche Fossilien von verschiedenen Säbelzahnkatzen gefunden. In Amerika hat man z. B. ausgezeichnet erhaltene Fossilien von Smilodon fatalis in den Asphaltgruben Rancho La Brea in Los Angeles, USA gefunden. Aus Südamerika ist die nahverwandte Art Smilodon populator bekannt. Weitere Gattungen sind z. B. Homotherium (Amerika, Asien, Europa, Afrika), Megantereon (Asien, Europa, Afrika), Machairodus (Amerika, Asien, Europa, Afrika), Xenosmilus (Amerika) Taowu liui (China) und eine Gruppe mit relativ kurzen Säbelzähnen, die Metailurini, mit Gattungen wie Dinofelis (Amerika, Asien, Europa, Afrika). Die Zuordnung der Metailurini zu den Säbelzahnkatzen ist nicht ganz gesichert, einige Paläontologen stellen sie auch zu den modernen Katzen (Felinae).

Und nein, diese Fossilien sind keine Fälschungen. Fälschungen gab es sicherlich auch immer wieder einmal; aber da die Fossilien in öffentlich zugänglichen Museen und Sammlungen aufbewahrt werden, kann im Prinzip jeder sich von ihrer Echtheit überzeugen, sodass Fälschungen von den Forscherkolleg:innen schnell als solche erkannt werden und ein echtes Fossil lässt sich sehr leicht von einer Fälschung aus Gips oder Kunststoff unterscheiden. Außerdem hat man auf dem Gebiet der Paläogenetik große Fortschritte gemacht und auch aus Säbelzahnkatzenfossilien DNA gewinnen können, sodass zweifelsfrei feststeht, dass es Überreste von Lebewesen und keine Fälschungen sind.

Die Säbelzahnkatzen sind auch keine durch Inzucht oder durch andere Fehlbildungen entstandene "Abarten" moderner (Großkatzen). Erstens unterscheiden sich die Säbelzahnkatzen von den modernen Katzen nicht nur durch ihre Säbelzähne, sondern durch eine ganze Reihe anderer Merkmale (sie sind z. B. oftmals wesentlich robuster gebaut und ihre Vordergliedmaßen sind deutlich länger als ihre hinteren, sodass sie ähnlich wie Tüpfelhyänen einen fliehenden Rücken hatten). Zweitens sind die Unterschiede konsistent, d. h. alle zu einer bestimmten Gattung gerechneten Fossilien zeigen dieselben Merkmale, die sie von den heutigen Katzen als eigenständiger Zweig innerhalb der Felidae unterscheiden. Und drittens hat man wie oben bereits erwähnt bereits DNA aus fossilen Säbelzahnkatzen gewinnen können und diese miteinander und mit dem Erbgut der modernen Katzen verglichen. Auch diese Befunde belegen ganz klar, dass die Säbelzahnkatzen eindeutig außerhalb der Gruppe der Felinae stehen und somit eine eigenständige Gruppe bilden. Hier zwei Artikel aus dem Jahr 2017: Paijmans et al. 2017, Meachen 2017.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig

Ja,

von diesen "Kätzchen" wurden Gerippe bei Ausgrabungen gefunden.

Funde und Verbreitung

Bild zum Beitrag

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SMILDON FATALIS liegen bei Rancho La Brea im heutigen Kalifornien, wo mehr als 160.000 Knochen der Art gefunden und identifiziert werden konnten. Zahlreiche weitere Überreste dieser Gattung wurden in vielen Teilen Nord- und Südamerikas gefunden, so in Florida und Patagonien.

https://de.wikipedia.org/wiki/Smilodon#:~:text=Funde%20und%20Verbreitung,-Sch%C3%A4del%20eines%20Smilodon&text=fatalis%20liegen%20bei%20Rancho%20La,so%20in%20Florida%20und%20Patagonien.

 - (Tiere, Paläontologie)  - (Tiere, Paläontologie)

GerhardStrunz 
Beitragsersteller
 15.06.2024, 03:19

Weiß ich nicht. Wahrscheinlich mit Gips geformt.

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Kerner  15.06.2024, 04:12
@GerhardStrunz

Das Alter der Knochen kann man bestimmen,

mit der C14 Methode.

Bei über 100.000 Funden, auf dem gesamten Doppel-Kontinent, kann man nicht mogeln.

Gerade bei den Paläontologen, die sich gegenseitig,
das Haar in der Suppe nicht gönnen.

Hansi

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Ja aber es waren keine Tiger. Es gab mehrere Arten der Säbelzahnkatzen in verschiedenen Größen. Der Smilodon war die größte Art.

Säbelzahnkatzen sind eine ausgestorben Gattung der Katzen die eine zeitlang neben den Grosskatzen existierten.

Insgesamt sind mehr als 99% aller je existierenden Arten ausgestorben oder existieren nicht mehr in ihrer ursprünglichen Form

Welchen Sinn soll es haben eine ausgestorbene Tierart vorzutäuschen? Bei der Masse an Funden (Fossilien, Fährten, Bisspuren an anderen Knochen usw.) ist es erwiesen dass es den Smilodon gegeben hat.