Funktioniert Tierkommunikation wirklich?

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Habe diese Leute vor ein paar Jahren auch milde belächelt. Als dann eine gute Bekannte mit Ihrem austherapierten heruntergekommenen Isi in Ihrer Verzweiflung ein Foto an eine HP im Ruhrgebiet geschickt hat, wurde ich eines besseren belehrt.Den Tipp hatte sie von einer anderen Pferdebesitzerin bekommen. Nach einer Woche kam ein Brief mit 2 DIN4 Seiten, und wir haben Ihn gespannt zusammen gelesen. Ich habe beim Lesen eine Gänsehaut bekommen und meine Bekannte hat angefangen hemmunslos zu weinen. Da standen Sachen drin, die konnte nur die Besitzerin wissen. Als sie dann alle Misstände beseitigt hat, ist das Tier förmlich aufgeblüht. Das Problem bei der ganzen Angelegenheit ist natürlich, dass viele von sich behaupten, so etwas zu können, und die Leute nur abzocken. Aber das hast Du leider überall.


friesennarr  11.07.2014, 15:23

Aus einem (Tier)Foto kann man unheimlich viel herauslesen - ich hab mal aus versehen genau getippt was ein Pferd auf einem Bild hatte - man hat es im schlicht und einfach angesehen.

Wenn man so lange wie ich, versucht alles über die Körpersprache der Pferde zu lernen, ständig Koppel sit ins macht um mehr über das Verhalten von bestimmten Pferden zu erfahren, fällt es einem nicht sehr schwer ein Pferd zu beurteilen und auch zu sehen was da schon so alles war.

Bei Euch würde ich sagen war der Zufall mit im Spiel - Foto das schon ziemlich viel hergibt und die Rasse des Pferdes - hat da bestimmt schon viel preisgegeben.

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Anaschia  11.07.2014, 21:23
@friesennarr

Hallo Friesennarr!! Da muß ich Dir jetzt einfach mal widersprechen, denn diese HP hat mich umgehauen. Diesen Brief konnte man auch nicht lesen wie ein Rezept, sondern sie hat die Gefühle des Pferdes wiedergegeben. Wie gesagt, er wurde immer weniger, der TA hatte alles durch und keinen Plan mehr. Dann stand in dem Brief u.a. --Warum ist er weg?, Bin so traurig. Dieser Stall, ich hab Angst. Du gehst immer an mir vorbei. Nachdem sich meine Bekannte beruhigt hatte konnte sie diese Mitteilungen nachvollziehen. Sie hatte den Kumpel vom Isi für ein paar Monate zur Ausbildung gegeben. Zusätzlich hatte sie sich ein neues Pferd gekauft, und ohne es zu bemerken, ging sie abends zur Begrüßung immer erst zu dem Neuen, und dann zu dem Isi. Außerdem hatte der Isi für die Nacht eine andere Box bekommen. Sie hat dementsprechend gehandelt, und du wirst es nicht glauben, er blühte förmlich auf und wurde wieder ganz der Alte. Das waren eindeutig schwere psychische Probleme, die dieses Pferd hatte, und da kann kein TA was machen. Was ich damit sagen will, ist, dass die Frau diese Probleme vom Pferd so klar ausgedrückt hat. Das kannst Du nicht nur auf einem Foto sehen, da brauchst Du eine mentale Verbindung zum Pferd. Wobei dieses auch kein Einzelfall war,.Den Tipp hatte Sie von einer unserer Dozentinnen bekommen, die sie für Ihr Pferd auch mal in Anspruch genommen hatte. Natürlich muß ich zugeben, dass solche Menschen eine große Ausnahme sind , und die Masse dieser Tierkommunikatoren es auf den Geldbeutel der Patientenbesitzer abgesehen haben.

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friesennarr  12.07.2014, 09:30
@Anaschia

Verblüffend sind solche Sachen immer mal wieder - aber verlust und freude hat jeder in seinem Leben und man kann immer daraus etwas basteln.

Die Frage wäre ob der Tirkommunikator immer richtig liegt zu 99 % oder ob nur 50 % stimmen.

Ich hatte mal mit einer Heilerin zu tun - der ich überaus dankbar bin - und ich hab das am Anfang gar nicht geglaubt (aber in Person). Aber nur über Haare oder Bild scheint es mir zu weit hergeholt zu sein.

In dem Fall den ihr beschreibt - hat vermutlich schon alleine die geänderte Ausstrahlung deiner Freundin ausgereicht um das Krankheitsbild zu bessern - positives Verhalten steckt alle herum mit an.

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Ich betreibe das auch, aber nicht so einen Hokuspokus wie oben erwähnt. Und das ohne Esotherik, sondern mit Empathie und Achtsamkeit. Und das kann jeder lernen, der bereit dazu ist und auf sein Herz hören kann. Von Kommunikation mittels Fotos halte ich ebenso wenig. Da hab ich schon die bescheuersten Analysen von Kollegen gehört. Eine macht alles über Farben und findet alle Problemlösungen darin, dem Tier eine bestimmte Farbe zu geben, also als Körbchen oder Decke. Sorry, der extrem giftige Chihuahua blieb trotz rosa weiterhin extrem giftig - weil sein Besitzer genauso giftig war.

Wenn Du ein ängstliches Pferd hast, dann ist es einzig und allein Deine Aufgabe, diesem traumatisierten TIer einen sicheren Halt zu bieten, Verlässlichkeit zu zeigen, Ruhe zu zeigen. Ist der Beitzer dazu nicht fähig und agiert GEGEN die Bedürfnisse dieses hochsozialen TIeres, nützt die beste Kräutermischung nichts. Deine Freundin soll man nach Sabine Birmann googlen, da lernt man, mit einem Pferd eine Bindung einzugehen durch gegenseitigen Respekt und Vertrauen.


friesennarr  11.07.2014, 15:16
Deine Freundin soll man nach Sabine Birmann googlen, da lernt man, mit einem Pferd eine Bindung einzugehen durch gegenseitigen Respekt und Vertrauen.

Das ist jetzt nicht ernst gemeint oder, Frau Birmann und Vertrauensvolle Pferde?

Wenn Du ein ängstliches Pferd hast, dann ist es einzig und allein Deine Aufgabe, diesem traumatisierten TIer einen sicheren Halt zu bieten

Warum ist ein ängstliches Pferd deiner M.n. traumatisiert? Du weist aber schon das ein Pferd ein Beutetier ist und das Angstmuster vollkommen normal ist in einem Beutetier? Da muß gar nie irgend etwas traumatisierendes vorgekommen sein.

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Baroque  11.07.2014, 16:01
@friesennarr

Ja, man merkt, dass MitHundenSeins Fach die Hunde sind. Das Pferd als Opfertier ist in seinem Verhalten deutlich anders als der Beutegreifer Hund (von wegen traumatisiert und so) und die Frau Birmann würde ich nun auch nicht fragen. Aber vom Grundsatz her stimmt es: Es wäre einfach Horsemanship gefragt.

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MitHundenSein  11.07.2014, 18:24
@Baroque

Ein Pferd weiches seinem Menschen vertraut, hat nun mal in seinem Beisein keine Angst. So einfach ist das. Ich arbeite seit 20 Jahren nach Sabine Birmann, reite meinen Hengst (der im Deckeinsatz ist) ohne alles und gehe mit meinen Ponys ohne Strick spaziren , genau wie mit meinen Hunden. So schlimm kann es denn also nicht sein.

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friesennarr  12.07.2014, 09:35
@MitHundenSein

Ein Pferd weiches seinem Menschen vertraut, hat nun mal in seinem Beisein keine Angst.

Also denkst du, das wenn der vertraute Mensch neben dem Pferd steht oder darauf sitzt, plötzlich alle Urängste und Fluchtinstinkte überschrieben sind, ok. schön für dich.

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Ja, es funktioniert ;-)

Es nutzt die menschliche Psychologie, eine Reihe von Wahrscheinlichkeiten, die sich im Wesen des Pferdes an sich (Fluchttier, Dauerfresser ...) begründen und eine Portion Horsemanship und gaukelt so dem Menschen vor, das alles hätte mit dieser Haarsträhne oder diesem Foto oder was auch immer die sich als Material geben lassen, zu tun.

Generell sind sehr wenige Pferde dran gewöhnt, dass die Menschen ihnen die Ohren kontrollieren und beispielsweise einen Kriebelmückenbefall auch mal entfernen, d.h. die sind nicht dran gewöhnt, dort angefasst zu werden und ziehen den Kopf weg. Während die Menschen da was füttern oder bestimmte Massagetechniken anwenden oder was auch immer, probieren sie natürlich immer wieder, ob es Erfolg bringt und für die Pferde wird es immer selbstverständlicher, sich da anfassen zu lassen und schon hat der Tierkommunikator Erfolg.

Genauso die Sache mit der Dunkelheit. Pferde sehen im Dunkeln recht passabel, zumindest um ein Vielfaches mehr als wir Menschen und sie haben daher auch keine Angst im Dunkeln. Wenn sie vom Hellen ins Dunkle kommen, bleiben sie gerne kurz stehen, bis die Pupillen so weit sind, dass sie gut sehen, aber dann passt's wieder. Nur die Menschen wissen nicht so sehr um die Fähigkeiten der Pferde und sehen selbst so schlecht im Dunklen, dass sie unwillkürlich verspannen (ohne davon zu wissen, das geschieht im Unterbewusstsein). Das Pferd sagt "huch, mein Mensch verspannt, was ist denn hier gefährliches?" und schon meint der Mensch, das Pferd hätte Angst. Auf die Mitteilung des Tierkommunikators hin übt er natürlich fleißig - und schon bessert sich die Sache.

Der Tierkommunikator bekommt Geld für die Analyse und wenn er Kräutermischungen zusammenstellt oder ähnliches, bekommt er zumindest eine satte Provision dafür, d.h. für seinen Lebensunterhalt ist gesorgt.

Diese "Arbeit" könnte ich auch leisten, wäre gar kein Problem für mich. Doch ich kann das mit meinem Gewissen nicht vereinbaren.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981

Danke für eure Meinungen. Ich weiß auch, dass sich Pferde generell nicht gerne an den Ohren anfassen und auch nicht gerne ins Dunkle gehen, aber das habe ich wohl nicht deutlich genug vorhin beschrieben: Die Stute hat Ekzem und ist 12 Jahre alt, sie muss regelmäßig an den Ohren angefasst werden um auf Ekzemstellen die man evtl einschmieren müsste untersucht zu werden. Das wird mit ganz viel Geduld gemacht und auch mit Massagen etc, hat aber alles nichts gebracht, sie zieht nicht nur den Kopf weg, sondern wird dabei richtig panisch. Die Angst vor dem Dunkeln hat bei ihr nicht nur mit Dunkelheit an sich zu tun. Sie hat eine komische Abneigung gegen dunkle Hunde, Kühe und sogar Pferde. Ich selbst habe eine Rappstute und wir können nicht gemeinsam ausreiten gehn, weil das Pferd meiner Freundin Angst vor meinem Pferd hat. Wahrscheinlich hat sie früher einmal schlechte Erfahrungen gemacht, sonst wäre sie bestimmt entspannter. Ich will nicht sagen, dass ich an Tierkommunikation glaube und bin auch eurer Meinung, dass vieles einfach logische Schlussfolgerungen sind. Aber ich finde es spannend, dass er genau diese zwei Aspekte angesprochen hat (also Ohren und Dunkles), was bei diesem Pferd wirklich heraussticht. Er hätte genauso flatternde Gegenstände anführen können oder irgendetwas anderes, hat er aber nicht. Das hat mich zum Nachdenken gebracht. Nochmal danke euch allen für eure Meinungen!

Ja, es funktioniert. Die Mutter meiner besten Freundin lernt es derzeit in einem Zoo, die sehr viel damit arbeiten. Sie hat dort Stillberatung für eine Giraffe gemacht - klingt seltsam, ich weiß, aber letzten Endes sind Tiere da ja nicht so anders wie Menschen. Diese Giraffe wurde von diesem Zoo erst gekauft und sie haben ihren Namen geändert. Die Giraffe - deren vorherigen Namen die Mutter meiner Freundin nicht kannte! - hat ihr drei Mal ihren wahren Namen gesagt, also dass sie nicht Mira sondern Jenny hieße. Das war ihr offenbar wichtig. Sie sagte das dann der Tierpflegerin und sie wurde sehr verlegen und meinte, ja Jenny sei tatsächlich ihr Name vorher gewesen. Woher hätte sie das wissen sollen, wenn niemand es ihr gesagt hat? Von daher, ja, ich denke Tierkommunikation funktioniert. - Auch wenn es schon manchmal sehr unglaublich klingt. Aber ich denke es erklärt auch wie Rudeltiere sehr komplexe Jagdpläne entwerfen können. Sie Kommunizieren eben weit Komplexer als nur über ihre Körpersprache.