Funktioniert ein Nachtsichtgerät in völliger Dunkelheit?
Also wenn man nachts im Innenraum alle Rollläden herunten hat
2 Antworten
Kommt auf die Bauart an...
Restlichtverstärker, aus denen die meisten Nachtsichgeräze bestehen, verstärken das restliche Licht...
Wo kein Licht, da auch kein Bild...
Die meisten Nachtsichtgeräte haben auch ein, für menschliche Augen unsichtbares Infrarot Licht.
Das wird per Scheinwerfer auf den Bereich vor dem Restlichtverstärker gestrahlt...
Damit sieht man dann auch im vollkommen Dunkeln.
Und dann gibt es noch Infrarot Sichtgeräte, die sehen die Wärmesignatur von Gegenständen - in Falschfarbentechnik sieht man damit auch Leute, die hinter dünnen Wänden stehen.
Na ja, ich habe ja nicht geschrieben wie dünn das sein muss...
Alles was Wärme ableitet ist eher nicht förderlich - Glas zum Beispiel, optisch sieht man wunderbar durch, mit IR aber nicht...
Nachtsichtgeräte sind entweder Restlichtverstärker oder Infrarotgeräte, bzw eine Kombination aus beiden. In theoretisch vollständiger Dunkelheit würden sie ohne Lichtquelle nicht funktionieren.
Mal ganz ehrlich, eine Wärmebildkamera ist kein klassisches Nachtsichtgerät. Denn man sieht damit ja nicht wirklich, es zeigt ja nur Temperaturunterschiede auf, während Nachtsichtgeräte auch Gegenstände gleicher Temperatur zeigt. Mit einer Wärmebildkamera kannst Du dich also nicht durch einen Raum bewegen, wenn alles darin die exakt gleiche Temperatur hat...
Sie werden oft als solche verwendet bzw bezeichnet aber in einem homogenen Raun siehst du nichts. An sich sieht man auch unterschiedliche Objekte wenn sie die selbe Temperatur haben weil die Abstrahlung von der Oberfläche und dem material abhängig ist. Zudem hat vermutlich nicht jedes Objekt die exakt selbe Temperatur.
Das ist zB ein Wärmebild
Erkennbar sind auch Objekte sowie Kanten.
Das kannst du mit kleinen IR Kameras fürs Handy auch mal testen, also sehen tut man schon was.
Ich kenne Wärmebilder. Habe selbst eine mit 40mK Abstufung und auf Arbeit mehrere inkl einer dienstlichen USB-C-Kamera in meiner Tasche... Trotzdem würde ich sie nicht in die Kategorie Nachtsicht einordnen... Damit z.B. durch einen Wald zu laufen, oder sich in einem Haus in Dunkelheit zu orientieren ist auf keinen Fall vergleichbar mit einem richtigen Nachtsichtgerät ggf mit IR-Ausleuchtung zusätzlich... Ich bin mit meiner Wärmebildkamera mal testweise durch unser Haus und würde ich mich nicht auskennen, hätte ich mir entweder mehrfach irgendwas gestoßen, umgerissen, oder wäre die Treppe runter gepurzelt.... Menschen beobachten, mit klar differenzierten Wärmeunterschiede, ja. Orientieren, wenn fast alles die gleiche Temperatur hat und ggf ein Hotspot dabei ist, eher nicht, außer man stellt alles so empfindlich und korrekt ein, dass man minimale Unterschiede im Wärmebild entsprechend stark differenziert sieht... Aber nicht komfortabel... Zudem haben viele auch nur einen sehr kleinen Ausschnitt, was die Orientierung im Nahbereich sehr einschränkt. Sprich, es fehlt der breite Blickwinkel...
Da stimme ich dir ja auch zu dennoch wird im Volksmund Wärmebild ebenso dazu gezählt.
Ich sag mal in der Praxis orientieren ist natürlich schwieriger je nach Situation (auf der Gasse rumlaufen geht zB Prima) und natürlich ist es nicht so detailliert mit IR Beleuchtung oder Restlicht.
Dann müssen das aber schon papierwände sein und die Leute so nah stehen, dass sich das Papier erwärmt... Oder aus einem wärmestrahlungsdurchlässigem Material sein, welches z.B. für die Linsen der Wärmebildkameras benutzt wird.