Fühlt ihr euch vom Bundestag repräsentiert?

16 Antworten

Nein, aber das bezieht sich nicht auf Hautfarbe, Sexualität, Geschlecht o.Ä., sondern auf das Alter.

Es gibt keine Schüler oder Schülerinnen, die im Bundestag Entscheidungen treffen und dadurch mitentscheiden dürfen. Mir ist klar warum und ich kann es auch verstehen, aber das Problem, das daraus aus meiner Sicht resultiert ist, dass die Interessen von Schülerinnen und Schülern (allgemein von Kindern und Jugendlichen) eine zu geringe Rolle in der Politik spielen.

Beispiele: Das Bildungssystem ist schlecht, viele Kinder leben in Armut und/oder erleben anderweitig Leid und es gibt immer noch nicht genügend Hilfsangebote für Kinder und Jugendliche, die von psychischen Erkrankungen betroffen sind (das gilt auch für Erwachsene, aber hier geht es ja speziell um Kinder und Jugendliche, deswegen gehe ich auf die ein).

Und das obwohl Kinder und Jugendliche doch "unsere Zukunft" sind und sich selbst mit am wenigsten schützen können. Wer schützt die, die sich selbst nicht schützen können? Wer setzt sich für sie ein?

Keine Partei im Bundestag tut das ausreichend (das ist natürlich meine Meinung, ihr dürft gerne eine andere Meinung haben).

Ein weiteres Thema, das vor allem Kinder und Jugendliche betrifft und noch in vielen Jahren und Jahrzehnten viele Generationen betreffen wird: die Klimakrise.

Es wird viel darüber gesprochen, viele Parteien tun so als würden sie etwas dagegen tun wollen, wollen wirklich etwas dagegen tun oder versuchen sogar aktiv etwas dagegen zu tun - es reicht aber nicht.

Ich als weibliche, hellhäutige, wahrscheinlich heterosexuelle (ich weiß es nicht, habe mich noch nicht so mit dem Thema beschäftigt, ich gehe nur wegen der Wahrscheinlichkeit davon aus) Person bin gar nicht so unterrepräsentiert, "nur" ich als minderjährige Person bin unterrepräsentiert (aus offensichtlichen Gründen).

Ich bin auch wirklich dankbar, dass es den Bundestag gibt und vor allem, dass es die Demokratie in unserem Land gibt. Ich kann auch verstehen, dass es keine Minderjährigen im Bundestag gibt, aber was ich nicht verstehen kann, ist, wieso niemand die Interessen der Kinder und Jugendlichen vertritt.

Alle Menschen waren einmal so jung, da sollte man doch meinen, dass auch alle Menschen ein Interessen daran hätten Kindern und Jugendlichen ein möglichst gutes Leben jetzt und in der Zukunft zu ermöglichen, aber aus irgendwelchen Gründen ist das nicht der Fall und dafür habe ich kein Verständnis.


Kiboman  13.04.2022, 17:25

Das Hauptproblem das die Ressorts Bildung und Soziales nur Geld kosten, eine bessere Bildung und ein Bessers Sozialsystem kostet noch mehr.

Es liegt klar auf der Hand das eine Starke zufriedene Wirtschaft sich in Barer Münze auszahlt, zufriedenheit der Unter und Mittelschicht ist schön bringt den Unternehmen aber erst Zweitrangig etwas.

Das ist ein erheblicher Interessenkonflikt.

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Wieso sollte er gerade mich vertreten? Darin sehe ich keinerlei Sinn. Er sollte die gegenwärtig zentralen Probleme der Menschheit angehen (Klimawandel, Artensterben), die wichtigsten nationalen Probleme in den Blick nehmen wirtschaftliche Abhängigkeit von fossilen Energien, fehlende Infrastruktur vor allem bei Bahn, Brücken (Tausende müssen schleunigst saniert werden, pro Jahr sind es aber zwischen 100 und 200), Bildung, Digitalisierung usw.

Wenn er mich vertreten wollte, würde ich sagen müssen: "Ihr seid Volksvertreter, macht eure Arbeit! Für einzelne Bürger sind diverse Ämter zuständig und allenfalls die Abgeordneten meines Wahlkreises."

Natürlich nutze ich die Möglichkeiten politischer Beteiligung, demonstriere , schreibe Leserbriefe und äußere mich in sozialen Netzwerken und schreibe einzelne Bundestagsabgeordnete an, wenn etwas besonders schief läuft.

Aber der Bundestag soll seine Arbeit tun und nicht mich vertreten.


trans643 
Beitragsersteller
 04.04.2022, 20:26

Er sollte aber nicht nur Arbeiten sondern die volle Gesellschaft repräsentieren.

Z.B sind mehr als die hälfte der Bevölkerung Frauen. Doch nicht mal 40% hat der Bundestag

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Fontanefan  04.04.2022, 20:31
@trans643

Wenn die nicht an Politik Interessierten und alle Kinder gemäß ihrem Anteil der Bevölkerung im Bundestag vertreten wären, wäre niemandem geholfen. Ha 100 hat sehr zu Recht darauf hingewiesen: Die Interessen der kommenden Generationen müssten viel stärker berücksichtigt werden. Dass das nicht geschieht, ist unser Problem.

Wenn mehr Frauen im Bundestag wären, könnte das vielleicht helfen, weil Frauen oft mehr an Kindern interessiert sind als Männer; aber die anteilige Vertretung im Bundestag hilft gerade den Minderheiten wenig.

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Fontanefan  06.04.2022, 19:06
@Fontanefan

Ich habe noch einmal nachgedacht und bin der Meinung, dass meine Argumentation für manche Fälle nicht passt.

Ein besonders auffallendes Beispiel ist die Situation nach der deutschen Einigung. Wenn da von rund 600 Abgeordneten nur 10 aus den neuen Bundesländern gekommen wären, dann wären die eindeutig zu wenig repräsentiert gewesen. Da nützte es dann auch nicht, wenn Merkel, weil sie von dorther kam, Politik im Interesse der neuen Bundesländer gemacht hätte. Sie hätte nämlich unmöglich die Vielfalt der Erfahrungen, die rund 17 Millionen "Ossies" gemacht hatten, einbringen können. Da mussten es schon viele sein, die diese Erfahrungen, die die "Wessis" nicht hatten einbrachten. Das heißt natürlich nicht, dass Niedersachsen, Bayern und Thüringer usw. gemäß ihrem Anteil an der Gesamtbevölkerung vertreten sein müssten. Dafür sind ihre Erfahrungen nicht unterschiedlich genug, dass andere sich nicht in die einfühlen könnten.

Nach 30 Jahren haben sich auch die Erfahrungen im Osten und im Westen für große Teile der Bevölkerung stärker angeglichen, so dass gegenseitige Einfühlung leichter ist als am Anfang.

Aber leicht ist es auch jetzt noch nicht. Und insofern ist es schon wichtig, dass genügend Vertreter von Minderheiten im Bundestag vertreten sind, dass deren Interessen überhaupt wahrgenommen werden können. Aber bitte nicht für jede Minderheit mindestens einen Vertreter. Denn dann hätte der nur noch die Interessen seiner Gruppe zu vertreten und das Gesamtinteresse ginge unter.

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Ja, denn es geht im Bundestag um Einstellungen, nicht um Geschlechter und Hautfarbe. Das Geschlecht und die Hautfarbe sagt nichts über die Einstellungen aus, und genauso wenig repräsentieren Menschen auf Grund ihrer Hautfarbe bestimmte Menschen. Wer das denkt, der sollte mal sein altes Rassendenken abschaffen.

Woher ich das weiß:Hobby – Mitglied der SPD
Fühlt ihr euch vom Bundestag ausreichend repräsentiert?

Ich bin im Bundestag durch diese Dr. Carolin Wagner repräsentiert, die hab ich gewählt, nicht weil sie mir physisch irgendwie ähnlich ist oder wir die gleiche Sexualität oder irgendwas in der Art teilen, nein ich hab sie wegen ihrer politischen Ansichten gewählt de ich mit ihr teile und da wäre es mir auch egal ob sie eine transgeschlechtliche schwarze lesbische Rollstuhlfahrerin mit Wurzeln aus Kamerun oder ein alter weißer heterosexueller Mann oder ganz was anderes wäre es kommt auf die Überzeugungen an.

Meiner Meinung nach könnte es theoretisch einen Bundestag nur aus alten weißen Deutschen bestehen und trotzdem Feministische Politik machen und das ganze Volk repräsentieren. Genau so könnte ein Bundestag in der jeder Abgeordnete was anderes ist um es extra Bunt zu machen komplett konservative Kackpolitik machen. In der AfD finden sich ja auch Homosexuelle und People of Colour.

Mir ist wichtiger das der Bundestag nach innen so divers wie Deutschland ist und nicht nach außen.

Ich fühle mich vom Bundestag relativ gut vertreten. Zumindest von einigen Parteien.

Der Bundestag ist nicht bunt.

Das ist für mich persönlich beispielsweise ein Punkt, der mich nicht stört. Ich bin langweilig und normal, das sind die meisten Politiker auch. Ich habe ganz andere Themen, die mir am Herzen liegen, beispielsweise dass es kein Tempolimit auf Autobahn mehr gibt.

Vielleicht würde ich mich noch ein wenig besser vertreten fühlen, wenn man ein paar zynische Clowns nach Berlin schicken würde, die ihren Job absolut nicht erst nehmen und nur Blödsinn machen. Traurigerweise meine ich das ernst.