Freundschaft beenden, wenn der Kollege kein Interesse mehr zeigt?
Ich habe mich bis vor dreiviertel Jahr sehr gut mit einem Kollegen verstanden, unsere Kenntnisse im Job ergänzen sich hervorragend. Das ging so weit, dass wir über eine Beziehung gesprochen haben, weil es nicht nur beruflich sondern auch privat sehr gut passte. In dieser Zeit haben wir uns mindestens 2 Mal die Woche zum Mittagessen getroffen. In dieser Zeit stellte sich leider heraus, das er Frau und Kind hatte und letztlich hat er sich für seine Familie entschieden und beteuert, das wir Freunde bleiben können. Das war traurig für mich, aber damit kann ich leben.
Dann war er 7 Wochen im Elternschaftsurlaub und kam komplett verändert zurück. Es war nichts zwischen uns vorgefallen, wir hatten auch während seines Urlaubs alle paar Tage lockeren Kontakt per Mail. Treffen wollte er sich nach seiner Rückkehr plötzlich nicht mehr, da seine Frau damit nicht einverstanden wäre. Den Mailverkehr hat er dann auch abgebrochen. Sie hatte von seinem Vorhaben, sie zu verlassen mitbekommen und es kam zum Streit zwischen den beiden. Ich finde es äußerst seltsam, das er sich von seiner Frau so gängeln lässt. Die Frau sitzt seit 15 Jahren zu Hause und lässt sich von ihm aushalten.
Es gab in den folgenden 2 Monaten nur 2 Treffen, bei dem auch eine andere Kollegin anwesend war und auch schon diese Treffen wären nicht zustande gekommen, wenn meine Kollegin ihn nicht mehrfach gefragt hätte. Ich erwarte gar nicht, das man sich so häufig trifft wie früher, alle 2-3 Monate auf nen Kaffee treffen fände ich völlig ok. Jedoch trifft jede Anspielung auf solch einen Termin seit November letzten Jahres auf keine Zustimmung. Es gibt nur noch sehr flachen Smalltalk am Telefon während der Arbeit (wir telefonieren arbeits-bezogen im Schnitt 7-8 Mail die Woche), keine wirklich persönlichen Gespräche mehr wie wir das früher gemacht haben.
Das ist für mich keine Freundschaft mehr. Mit Freunden tauscht man sich auch mal über private Themen aus. Ich glaube einfach, das er kein Interesse mehr an mir hat, sondern nur an meiner Funktion im Beruf, die ich zu seinem Vorteil einsetzen kann. Immer wenn ich ihn gefragt habe, ob alles ok ist oder wir uns nicht vielleicht einmal aussprechen könnten hat er gemeint, es ist alles in Ordnung und dafür gäbe es keinen Bedarf.
Ich weiß schon vorher, das er bei einer Anfrage zum Kaffee rumdruckst und selbst wenn ein Termin eingestellt wird, diesen aus fadenscheinigen Gründen (viel zu tun) kurz vorher absagt - aber keinen neuen Ersatz-Termin einstellt. Wenn ich ihm dann sage, dass es auch mich so wirkt als hätte er kein Interesse mehr, sagt er das stimmt so nicht und schiebt seine Frau als Grund vor.
Ich weiß nicht, ob ich meine Bemühungen nicht einfach einstellen soll und eine rein kollegiale Beziehung weiterführen sollte. Das ist einfach nur noch anstrengend aber zugleich sehr Schade, da wir im Grunde schon auf einer Wellenlänge sind.
4 Antworten
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Naja er hatte mit dir gespielt gehabt, dir Hoffnung gemacht obwohl er in einer Beziehung ist, sowas macht man nicht. So aber die Frage ist: Hat er wirklich versucht mit dir eine Beziehung einzugehen, hat dir also dahingegen wirklich aktiv hoffnung gemacht, oder war es von ihm eher ein unterbewustes Verhalten?
Wenn er das wirklich aktiv gemacht hatte, dann würde ich so oder so die Finger von ihm lassen. Wenn er bereit ist seine Frau und sein Kind wegen einer anderen zu verlassen, wird er auch bereit sein dich zu verlassen, ganz einfach. Treue wird für ihn eine andere Bedeutung haben. Für mich bedeutet Treue auch, nichtmal mit jemanden zu Flirten wenn man in einer Beziehung ist. Aber das muss ja jeder Selbst wissen.
Aber wir sind Menschen, Menschen machen Fehler und sicherlich sind zwischen euch Beiden auch noch Gefühle vorhanden, aber er wird sich auch selber schützen wollen und seine Ehe mit Kind retten wollen. Wenn er immer wieder mit dir in Kontakt kommt, wird er sich immer wieder daran errinern, eventuell auch immer wieder Hoffnungen machen.
Ich weiss wie sich all sowas anfühlen kann, ich kannte auch mal eine Frau die ich sehr mochte und bei der auch Gefühle im Spiel waren. Es hätte aber definitiv nicht gepasst aus Gründen die irrelevant sind. Wir waren Kollegen und eigentlich wollte sie noch Kontakt halten, aber ich hab das nicht mitgemacht, nicht weil ich sie nicht mochte, es war eher Selbstschutzt.
Wenn das bei ihm auch so ist, kannst du ja nochmal versuchen mit ihm ein freundliches Gespräch zu führen und offen und ehrlich über alles zu reden, aber eine Freundschaft ist doch auch für dich blöd, du wirst dir doch dann immer wieder anfangen Hoffnungen zu machen, auch du wirst deine Gefühle nicht so einfach abstellen können. Eventuell werdet ihr euch ja irgendwann in 1-2 Jahren mal wieder treffen können, aber bis dahin must du seine Entscheidung akzeptieren.
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Danke für den Stern, aber gibt es denn irgend etwas neues zu deiner Situation?
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Da ist auch keine Freundschaft mehr. Er hat Familie und die geht vor. Er läßt sich sicher nicht von seiner Frau gängeln.
Er hat sich ganz klar gegen dich entschieden. Lass es einfach gut sein.
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Wie soll denn da eine Freundschaft entstehen? Er hat sich gegen dich entschieden. Er will nicht. Du schiebst es auf seine Frau, die ihn angeblich gängelt. Mit wem hatte er denn das Kind, für das er in Elternurlaub war? Offenbar mit seiner Frau. Du willst ihn zur Rede stellen, weil er sich anders verhält als du möchtest. Das macht nicht gerade attraktiv, nicht als Geliebte, aber auch nicht als Freundin. Es gibt doch sicher außer ihm noch den einen oder anderen Mann, mit dem du es versuchen kannst - und der nicht an Frau und Kind gebunden ist.
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Er zeigt dir doch mehr als deutlich das er keine Freundschaft will und das es beim beruflichen bleiben soll. Akzeptier dies endlich.