Freundin hat gerade ein Alkoholproblem?

ttToom  23.11.2022, 10:26

Was ist AA?

RedBull174 
Beitragsersteller
 23.11.2022, 10:28

anonymen alkoholiker

Mugua  23.11.2022, 10:26

Wieso gehst du bei einem einmaligen Betrinken von einem Alkoholproblem aus?

RedBull174 
Beitragsersteller
 23.11.2022, 10:28

Weil das nicht einmalig war

Mugua  23.11.2022, 10:29

Und wieso schreibst du das nicht in den Text?

RedBull174 
Beitragsersteller
 24.11.2022, 12:35

Kann man sich doch denken? Oder tauchst du Sturz betrunken mitten in der Nacht bei deinen Freunden auf?

7 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo!

Das "Er hat ihr aber einen Zettel zugesteckt, mit der Adresse von den AA und einer Entzugsklinik" hat dein Verlobter genau richtig gemacht.

Schau mal auf der Seite www.Al-Anon.de unter Meetings, ob es bei dir in der Nähe auch ein Al-Anon Meeting gibt und geh da mal hin. Dort erfährst du z.B. was dein gut gemeintes Helfen beim Alkoholiker bewirkt. Alkoholiker denken ganz anders als Menschen, die diese Krankheit nicht haben. Deshalb kann sich auch kein Mensch, der nicht alkoholkrank ist, vorstellen, wie der Alkoholiker denkt.


RedBull174 
Beitragsersteller
 24.11.2022, 12:37

Ja das hat mein Verlobter auch vorgeschlagen! Er kennt sich ja aus mit Alkis, aber ich nicht…

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Mein Verlobter hat gesagt ich soll sie rauswerfen und sie zu denn AA schicken

Es klingt hart, aber Du solltest auf Deinen Verlobten hören. Viele Abhängige sehen erst dann ein, daß sie sich Hilfe holen müssen, wenn sie niemanden mehr finden, der sie nach ihren Abstürzen wieder aufhebt!

Mein Verlobter hat seine ganze Jugend an co Abhängigkeit von seinem Vater gelitten.

Bei mir waren es "nur" 3 Jahre, aber auch die haben mir schon gereicht. Ich war damals selbst bei AlAnon (ähnlich AA, aber für Co-Abhängige, wie auch ich einer war) und dies hat mir sehr geholfen. Ich habe mich damals daraufhin von meinen Vater komplett abgekapselt und ihn einfach tiefer und tiefer sinken lassen. Das half: er machte eine stationäre Therapie und war dann für den Rest seines Lebens trocken.


RedBull174 
Beitragsersteller
 23.11.2022, 14:05

Danke für deinen netten Worte!!

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Bei Alkoholikern gilt: "Hilfe durch Nichthilfe". Das ist für dich bitter und schwer auszuführen, ich weiß.

Aber trotzdem ist der Spruch, der übrigens von den AAs stammt, richtig. Viele Alkoholiker bestreiten, dass sie suchtkrank sind. Solange ihnen geholfen wird, wie du es jetzt getan hast, können sie ihre Sucht ausleben.

Sie müssen aber zu einem Tiefpunkt kommen, an dem das Leben für sie so nicht weitergeht. Manchmal sind schwere Unfälle, Trennungen, Jobverluste usw. der Auslöser. Dann beginnen sie, darüber nachzudenken, dass irgendetwas mit ihnen nicht stimmt. Viele gelangen dann endlich zur Einsicht, dass sie Hilfe benötigen, um abstinent zu werden und ein neues Leben ohne Alkohol zu beginnen. Erst dann sind sie für einen Entzug bereit.

Ja, dein Freund hat recht: Sage ihr, dass du nicht möchtest, dass sie noch einmal nachts bei dir klingelt. Du würdest sie nicht wieder hereinlassen. Schicke sie zu den AAs. Ob sie dann hingeht oder nicht, ist ihre Entscheidung.

Du kannst einem Suchtkranken leider nicht helfen! Wie gesagt, das ist bitter und schwer einzusehen, ist aber Tatsache.


Waldi2007  23.11.2022, 10:35

Kann ich als Ex-Co-Abhängiger nur bestätigen! Erst als ich mich zur Nicht-Hilfe gezwungen hatte und mein Vater dadurch fast zugrunde gegangen war, entschloß er sich doch noch zu einer Therapie und blieb danach bis zum Lebensende trocken.

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RedBull174 
Beitragsersteller
 23.11.2022, 14:14
@verreisterNutzer

Mein Verlobter hat gesagt es war ein Fehler mich um sie zu kümmern, ich hätte sie gleich rausschmeißen sollen.
Er selber hat sie nur reingelassenen wegen Erfrierungsgefahr. Wäre es wärmer hätte er sie gar nicht reingelassenen. Er hat ihr aber einen Zettel zugesteckt, mit der Adresse von den AA und einer Entzugsklinik

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verreisterNutzer  24.11.2022, 08:42
@RedBull174

Es war richtig, sie vor dem Erfrieren zu bewahren. Das kann ich verstehen. Aber nun muss sie selbst weitersehen.

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Hallo,

toll das Du ihr geholfen hast.

Vielleicht kannst Du sie selbst mal zu den AA bringen.

Dann kann sie sich das mal anschauen, wenn sie nuechtern ist wird sie vielleicht auch ehr dazu bereit sein...

Hier wird viel von den AA gefaselt - wohl von Leuten die keine Ahnung haben.

Es werden aber auch Dinge gesagt, die halbwegs richtig sind.

Ich war viele Jahre Suchtbeauftragter bei einer grossen Behörde - kann und muss also hier mitreden.

Die Person ist vielleicht alkoholkrank. Alle paar Wochen oder so mal richtig besoffen zu sein, ist nur ein Hinweis, dass es so sein könnte. Es müssen aber noch mehr Kriterien erfüllt sein.

Jetzt ist es an Dir oder einer anderen Vertrauensperson, herauszufinden, wo sie steht.

Dazu muss man mit ihr reden, wenn sie nüchtern und bereit für ein Gespräch ist.

Will sie nicht reden, ist ein weiteres Kriterium erfüllt.

Dann wartet man ihren nächsten Rausch ab und bringt sie ins Krankenhaus zum Entzug. Das ist ein Schock für sie und macht sie hoffentlich einsichtig.

Gleich danach begleitet man sie zum Hausarzt. Der schreibt nach der Blutuntersuchung einen entsprechenden Bericht und schlägt ein einschlägiges Krankenhaus zur Langzeittherapie vor (man kann sich auch selbst eines suchen).

Macht sie da nicht mit, hat sie verloren und muss (wie von anderen erwähnt) weiter sinken, bis sie am Ende ist.

Lässt sie sich auch dann noch nicht helfen, stirbt (besser verreckt) sie elend in jungen Jahren.

Keinesfalls darf man zum Co-Abhängigen werden, ihre Ausreden akzeptieren, ihr beim Saufen helfen oder sonstwie.

Die AA helfen nicht im geringsten. Sie können einem höchstens mal helfen, wenn man einen Rückfall nach Therapie hat und sonst keinen geeigneten Freund hat.