Bei Alkoholikern gilt: "Hilfe durch Nichthilfe". Das ist für dich bitter und schwer auszuführen, ich weiß.

Aber trotzdem ist der Spruch, der übrigens von den AAs stammt, richtig. Viele Alkoholiker bestreiten, dass sie suchtkrank sind. Solange ihnen geholfen wird, wie du es jetzt getan hast, können sie ihre Sucht ausleben.

Sie müssen aber zu einem Tiefpunkt kommen, an dem das Leben für sie so nicht weitergeht. Manchmal sind schwere Unfälle, Trennungen, Jobverluste usw. der Auslöser. Dann beginnen sie, darüber nachzudenken, dass irgendetwas mit ihnen nicht stimmt. Viele gelangen dann endlich zur Einsicht, dass sie Hilfe benötigen, um abstinent zu werden und ein neues Leben ohne Alkohol zu beginnen. Erst dann sind sie für einen Entzug bereit.

Ja, dein Freund hat recht: Sage ihr, dass du nicht möchtest, dass sie noch einmal nachts bei dir klingelt. Du würdest sie nicht wieder hereinlassen. Schicke sie zu den AAs. Ob sie dann hingeht oder nicht, ist ihre Entscheidung.

Du kannst einem Suchtkranken leider nicht helfen! Wie gesagt, das ist bitter und schwer einzusehen, ist aber Tatsache.

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