Freundin gehen lassen?
Hey,
Ich bin seit 3 Monaten in einer Beziehung mit einem Mädchen dass ich unmenschlich doll liebe. Ich gebe mir wirklich jedes mal so viel Mühe sie glücklich zu machen oder für sie da zu sein und habe schon so unglaublich viel für sie geopfert. Doch in letzter Zeit haben wir öfter Konflikte (was vollkommen normal ist finde ich) doch das sieht sie so nicht. Sie sagt dass ich jedes mal so großen Mist baue wie z.b als ich ihr helfen wollte als es ihr scheiße ging, hah sie schon lange nicht mehr mit mir über ihre Probleme geredet. Das habe ich dann angesprochen weil ich ihr wirklich helfen wollte. Aber das hat sie sauer gemacht. Sie sagt ich würde extra auf ihr rumhauen weil ich angeblich sage was sie schlecht macht. Ich verstehe es echt nicht, ich wollte ihr doch nur helfen. Außerdem musste ich schon so oft weinen weil ich angst habe dass sie mich verlässt, so dass ich schonmal nh Stunde lang auf dem Boden lag und keine Kraft hatte aufzustehen. Und sie geht mir aus dem weg, in dem Moment wo ich sie am meisten brauchte. Sie zeigt garkein Mitgefühl, was früher mal deutlich anders war. Sie sagte mir ich soll mich bessern und das habe ich getan (mit eifersucht als Bsp) aber sie sagte sie merkt davon nichts weil ich immer noch ein bisschen eifersüchtig bin, was total menschlich ist finde ich, es ist aber deutlich besser geworden. Und naja, sie sieht halt keine Verbesserung in mir. Gerade sagte sie, dass sie das mit uns nicht mehr kann weil sie sauer auf mich ist weil sie denkt ich würde angeben, das ist wieder so unnötig, sie kann doch nicht erwarten das dass ich mich so sehr verbesser dass wir nie wieder streiten, denn das ist unmöglich wenn sie nicht auch mal ihre schuld erkennt. Ich weiß sie sollte mich nehmen so wie ich bin. Aber es tut so weh sie zu verlieren. Ich möchte sie nicht verlieren. Ich möchte sie auch nicht verlassen weil ich sie liebe und sie sonst niemanden außer mich hat. Was meint ihr dazu? Sollte ich sie gehen lassen wenn sie nicht zufrieden mit mir ist, obwohl es weh tut? Habt ihr selber Erfahrung damit gehabt?
Danke im voraus.
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2 Antworten
Liebeskummer. Wie grausam.
Ihr seid seit 3 Monaten zusammen, also noch in der frühen Kennenlernphase. Und dann scheppert es bereits so heftig. Das klingt nicht so, als ob ihr zusammen passt.
“Unmenschlich doll“ lieben, klingt ungesund, dass du „viel geopfert“ hast ebenfalls. Wenn eine Liebe lange halten soll, z.B. Jahre bis Jahrzehnte, ist ein gewisser Alltagslevel zwar nicht so jauchzend undersea Tag Feuerwerk, aber dafür passt es zu einem realen Leben.
Eine Stunde auf dem Boden zu liegen und vor Angst zu weinen, passt zu einem Kriegstrauma, aber nicht zu einer gesunden Liebesbeziehung. Meine Güte!
Obwohl Liebe natürlich umwerfend ist und unsere Hirne schmelzen lässt, sollte eine Beziehung nicht zu einem Nahkampf ausarten. Es geht darum, sich gegenseitig das Leben leichter zu machen. Dazu muss man den anderen so lassen, wie er ist.
Stattdessen neigen viele Paare dazu, sich während des Verliebens ein gewünschtes Bild vom Partner zu machen und verbringen ihre Beziehung damit zu versuchen, den Partner an das Bild anzupassen.
Es gibt eine feste und wichtige Regel: wenn der andere gehen will, lässt man ihn gehen. Alles andere führt zu Horror oder Axtmord. Stalken, kaufen, überreden, Drohen, Kletten, „sonst bring ich mich um“ — alles Käse.
Liebes-Feuerwerk fühlt sich himmlisch an, Liebeskummer fühlt sich an wie die Hölle. Aber beides sind Gefühle. Sie sind wichtig, lassen sich nicht abschalten und sie arbeiten für uns.
Als Kleinkinder sind wir Gefühlen noch ausgeliefert. Da kann es ein Drama sein, wenn man kein Eis bekommt oder der Teddy ein Auge verliert. Je reifer wir werden, desto stärker werden wir dabei Emotionen auszuhalten. Angst vor dem Zahnarzt oder einem Vortrag? Klar, aber man erledigt das trotzdem. Mit Eifersucht kann man auch verantwortungsvoll umgehen: man kann es beobachten und seine Gefühle mitteilen, aber weder Vorschriften machen noch dem anderen die Schuld dafür in die Schuhe schieben.
“Ich habe Angst dich zu verlieren“ geht klar. Man wird ja noch mal Angst haben dürfen. „Du machst mir Angst, weil du XY triffst, also verbiete ich dir das“ ist dagegen Schikane und es fehlt die Reflektiertheit.
Du wirst im Laufe viel lernen. Gefühle unterstützen dich dabei. Aktuell ist die Lektion wohl: Wenn einer der beiden meint, das Leben ohne Partner wäre leichter als mit ihm, ist eine Beziehung vorbei. Das tut dann sehr weh, aber auch Schmerzen sind ein wichtiges und gesundes Gefühl. Das ist unangenehm, aber das Leben ist kein Komfortzonen-Kuscheln.
Ihr zwei kommt beide nicht mit euren eigenen Gefühlen klar, mit denen des anderen noch weniger. Dann ist es Zeit zum Lernen und Loslassen.
Ich persönlich und bestimmt auch noch viele andere hier können dich sehr gut verstehen. Solche Situationen machen viele durch.
Das einzig richtige, was du tun kannst, ist diese Bedenken und Sorgen, die du hier geäußert hast, ihr selbst genau so zu sagen: Erkläre ihr, dass du ihr in Diskussionen keine Schuld zuschieben oder ihr ein schlechtes Gewissen bereiten willst, sondern dass es dir lediglich darum geht, dass sich der Streit nicht wiederholt und es in Zukunft besser läuft.
An einem Streit sind fast immer zwei beteiligt. Ihr beide werdet Fehler gemacht haben und die gilt es aufzuarbeiten. Da hast du ja schonmal Bereitschaft gezeigt, was löblich ist, du musst dir aber auch nicht für alles die Schuld zuschieben lassen.
Redet beide ganz vernünftig und sachlich miteinander und versucht herauszufinden, was die Ursachen für euer Problem ist. Findet ein Kompromiss, mit dem ihr beide leben könnt und der ggf. eine Verhaltensänderung von euch beiden mit sich bringt.
Ganz wichtig ist, ihr klarzumachen, dass ihr nicht gegeneinander argumentiert, sondern ihr beide zusammen das Problem angehen sollt, um anschließend glücklicher zu sein.
Was deine Eifersucht und Verlustängste angeht, habe ich einerseits Verständis, andererseits ist Eifersucht aus logische Sicht nie hilfreich. Das einzige was da helfen kann, ist, dass ihr tatsächlich ein großes Vertrauen zueinander aufbaut, und du nicht fürchten musst, dass etwas vor dir verheimlicht wird.