Viele von uns freuen sich sicherlich auf ein paar ruhige und besinnliche Osterfeiertage im Kreise der Familie. FĂŒr einige junge Menschen wĂŒrde sich an Ostern jedoch die ideale Gelegenheit zum Feiern bieten. Wenn da nicht dieses Tanzverbot wĂ€reâŠ
Ein bundesweites Tanzverbot unterschiedlichster AusprÀgung
Der Karfreitag gilt fĂŒr viele Christen weltweit als der wohl wichtigste Feiertag ĂŒberhaupt: Am besagten Freitag unmittelbar vor Ostern gedenken GlĂ€ubige dem Leiden und Sterben Jesu am Kreuz. In Kontrast zu manchen anderen christlich geprĂ€gten LĂ€ndern (z.B. Ăsterreich) ist der Karfreitag in Deutschland allerdings ein gesetzlicher Feiertag. Und Karfreitag impliziert auch, dass gewissen weltlichen Freuden nicht gefrönt werden sollte. Typischerweise sind an diesem Tag öffentliche Tanzveranstaltungen, laute Musik, diverse Unterhaltungsveranstaltungen sowie manche FilmvorfĂŒhrungen ("Das Leben des Brian") verboten.
Das Tanzverbot besteht grundsĂ€tzlich in allen BundeslĂ€ndern, hier allerdings in unterschiedlichen AusprĂ€gungen. WĂ€hrend es beispielsweise in Baden-WĂŒrttemberg von GrĂŒndonnerstag an ab 18:00 Uhr bis Karsamstag um 20:00 Uhr gilt, besteht das Tanzverbot in Berlin nur am Karfreitag von 04:00 Uhr bis 21:00 Uhr. In Bayern beginnt die sogenannte "stille Zeit" am GrĂŒndonnerstag um 02:00 Uhr und endet in der Nacht zum Ostersonntag um Mitternacht.
Da mittlerweile aber immer mehr (junge) Menschen nicht glĂ€ubig bzw. aus der Kirche ausgetreten sind, stellt sich auch die Frage nach der VerhĂ€ltismĂ€Ăigkeit solcher Verbote...
Sind Tanzverbote heute noch zeitgemÀ�
In vielen deutschen StĂ€dten formieren sich Jahr fĂŒr Jahr WiderstandsverbĂ€nde gegen die BeschrĂ€nkungen der tanzfreien Zeit, so auch in MĂŒnchen: Assunta Tammelleo, Vorsitzende des religionskritischen Bundes fĂŒr Geistesfreiheit (bfg), fragt sich, wieso Menschen, die nicht an Gott oder den Gottessohn am Kreuz glauben, nicht feiern / tanzen können sollten.
Auf seiten christlicher Vertreter hingegen verweist man auf die immense Bedeutung dieses christlichen Feiertags, der selbst Atheisten die Möglichkeit zur inneren Einkehr bieten könne. Die evangelische Landesbischöfin in Baden, Heike Springhart, erachtet die ruhige Zeit als heilsame Unterbrechung fĂŒr die gesamte Gesellschaft. Die BeschrĂ€nkungen an den "stillen Tagen" stĂŒnden zudem mit dem Grundsatz der VerhĂ€ltnismĂ€Ăigkeit im Einklang und belasten Veranstalter sowie BĂŒrger nicht ĂŒber GebĂŒhr.
In der stillen und tanzfreien Zeit zumindest sorgen die hiesigen OrdnungsĂ€mter in stichartigen Kontrollen dafĂŒr, dass es die vorgeschriebene Ruhe eingehalten und das Tanzbein nicht geschwungen wird. Nach Angaben des Innenministeriums wĂ€ren bei Zuwiderhandlung GeldbuĂen bis zu 10.000 Euro möglich.
Unsere Fragen an Euch:
- Ist das Tanzverbot heute noch zeitgemÀ�
- Inwieweit sollte religiöse Tradition Einfluss auf staatliche Gesetzgebung besitzen?
- Steht das Tanzverbot im SpannungsverhÀltnis zur persönlichen Freizeitgestaltung oder dem Grundrecht der Religionsfreiheit?
- Ist es ggf. gehĂ€ssig, die VorzĂŒge des Feiertags zu genieĂen, aber die Befindlichkeiten glĂ€ubiger Menschen zu missachten?
- Welche Alternativen zum Tanzverbot wÀren denkbar, um sowohl GlÀubigen als auch NichtglÀubigen an solchen Feiertagen entgegenzukommen?
- Und natĂŒrlich: Geht ihr an Ostern selbst feiern / tanzen? đđș
Wir freuen uns auf Eure Antworten und wĂŒnschen Euch - egal, ob auf oder fernab der TanzflĂ€che - ein paar erholsame freie Ostertage đđ„
Viele GrĂŒĂe
Euer gutefrage Team
Quellen:
https://www.br.de/nachrichten/bayern/protestpartys-gegen-tanzverbot-in-bayern-ausser-in-nuernberg,U8CUJgs
https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/karfreitag-tanzverbot-spd-haelt-lockerung-fuer-vorstellbar-100.html
Wenn Clubs und Bars nicht auf haben kann man nicht alles machen was man will.
Wie glaubst du wie funktioniert das Kennenlernen und Daten ab jetzt?