Freund will wegen Arbeit wegziehen, was soll ich tun?
Ich (29) bin seit 5 Jahren mit meinem Freund (25) zusammen. Wir sind glücklich, streiten uns seltenst, alles wunderbar. Nun kam er vor ein paar Tagen mit der Idee, mit ein paar Kollegen eine eigene Firma Nähe Kassel zu gründen (wir wohnen in Augsburg/Bayern, nähe München). Vor knapp einem Jahr hatte er das mir gegenüber schon mal erwähnt, aber nun gibt es anscheinend konkrete Pläne, die vorsehen, in 3-4 Jahren umzuziehen.
Um das mal vorweg zu nehmen, er hat mir alles erzählt und wünscht sich, dass Ich mitkomme.
Zur Zeit bin ich arbeitssuchend. Überlege auch, noch eine Ausbildung zu machen. Die Freunde wären nicht das Problem; die, die ich jetzt noch habe, wohnen auch schon etwas weiter weg bzw. ziehen bald weiter weg.
Das einzige, was mich hier hält, ist meine Mutter. Sie ist Früh-Rentnerin, braucht Hilfe und außer mir hat sie keinen. Der Rest der Familie interessiert sich nicht für Sie. Momentan brauche ich ca 1 Stunde zu ihr; von Kassel aus wären das 5 Stunden.
Ich sitz da grad echt in ner Zwickmühle, zumal es eigentlich geplant war, dass ich jetzt eine Ausbildung mache und wenn das dieses Jahr nicht klappt, anfange zu Arbeiten damit wir nächstes Jahr heiraten können. Familienplanung ist auch schon gemacht.
Allerdings scheint mir der "Plan" nun total verworfen worden zu sein. Mein Freund ist ein Karrieremensch, deswegen kann ich ihn auch verstehen dass er das machen möchte. Den Aspekt, dass er mit nichts dransitzt, wenn das schiefgeht, hat er mit einem "das funktioniert schon" abgetan.
Ich würde da natürlich auch niemanden kennen, nachdem ich seine Kollegen nur einmal gesehen habe. Ich wäre also auf mich allein gestellt, nachdem er auch schon gemeint hat, dass er die erste Zeit (ca 1 Jahr) mehr arbeiten müsste, sprich 12 stunden.
Meine besten Freunde sind geteilter Meinung, die eine sagt "geh ruhig" die andere "geht gar nicht"
Ich hoffe, ich konnte einigermaßen verständlich machen, was mein Problem ist und hoffe auf ein paar Denkanstöße.
Liebe Grüße
Susu
11 Antworten
- Ich finde nicht, dass du dein gesamtes Leben an deiner frühverrenteten Mutter ausrichten muss. Auch sie könnte notfalls umziehen oder in ein Pflegeheim, wenn das irgendwann nötig wird. Es ist schön, wenn man sich um die Mutter kümmert, aber es darf nicht das ganze eigene Leben behindern. Zumal Frührente ja bedeutet, irgendwo in 50iger oder höchstens Anfang 60. Da haben sehr, sehr viele Menschen noch ein ganz tolles selbstbestimmtes Leben und kümmern sich um Enkel, anstatt umgekehrt Hilfe einzufordern.
- Dein Freund hat einen Plan -- wichtig wäre, wie realistisch dieser Plan ist und ob das wirklich Aussicht auf Erfolg hat. Wenn ja, warum nicht?
- Du bist gerade arbeitslos, planst eine Ausbildung und selbst die wäre doch in 3-4 Jahren bereits abgescjlossen. Das ist doch eigentlich ideal. Also mache jetzt eine Ausbildung, lass ihn seinen Karriereschritt planen und freut euch gemeinsam auf neue Abenteuer.
Wir sind aus beruflichen Gründen umgezogen. Nach 8 Jahren hat es meine Frau dann nicht mehr ausgehalten und wir sind zurück in die Heimat gezogen. Das ist ein schwieriges Thema. Es kommt sehr auf das Umfeld und die Mentalität in der Region an. Freunde zu finden ist ot schwierig und auch Verwandschaft ist nicht gerade um die Ecke. Was oft hilfreich ist, gerade wenn mal Nachwuchs kommen sollte.
Deine Einstellung ist zu respektieren, Kathy! Andere Leute möchten das aber anders haben, ihnen ist (Groß)Familie eben noch wichtig!
Das ist ja auch ein Punkt. Nachdem bei uns auch Kinder geplant sind (in 1-3 Jahren, je nachdem wie das mit der Arbeit/Ausbildung hinhaut) möchte ich doch gerne, dass meine Mutter Ihr Enkelkind sieht.
Vorab, dein Freund verhält sich äußerst fair, bindet dich in seine Pläne ein und gibt dir noch einige Zeit.
Du bist noch so jung, willst du jetzt schon stehen bleiben und nicht neues ergründen?
Dein Leben deiner Mutter zu opfern ist zwar eine lieb gemeinte Charaktereigenschaft, aber sie würde das nicht wollen, nicht in diesem Alter. Wenn du nun auch schon 50+ wärst, na gut, dann kann man das durchaus als Argument mit einbinden, aber so.
Wage etwas neues, das bringt deiner Beziehung ganz neue Eindrücke, denn nur selten streiten ist kein wirklich gutes Argument für eine gut funktionierende Beziehung, Streit und Liebe schließt sich nicht wirklich aus, gehört sogar eher dazu, weil ihr ja auch noch eigene Persönlichkeiten seid ;)
Geh etwas in dich und nehme dir die Zeit (3-4 Jahre ist ja noch ne Weile hin) und dann würde ich den Schritt wagen, dein Leben beginnt ja erst so richtig.
Niemand weiß, ob du in 3-4 Jahren überhaupt noch mit ihm zusammen bist. Du kannst dir Gedanken darum machen, wenn es soweit ist.
Deine Mutter ist sicher die letzte, die deinem Glück im Wege stehen will. Frag sie und du wirst die richtige Entscheidung für dich treffen.
Hi..Ich würde es machen..Ich meine wieso auch nicht du hast eh noch keine Ausbildung u vielleicht bekommst du dort ja eine...Und deine Mutter die kannst du doch auch zur Not mitnehmen...
Ich denke wenn du ihr das alles erzählst das sie auch Verständnis dir gegenüber hat..Da sie ja dein bestes will...
Freunde findest du dort auch schnell wenn du erstmal eine Ausbildung machst...Spätestens dann in der Berufsschule...Ich selber habe das ganze auch schon durch u ich würde es immer wieder machen...
U das mit der Familienplanung würde ich dir noch nicht zu raten...mach doch lieber erstmal eine Ausbildung damit du etwas in der hand hast...
Klar kann man die auch mit einem Kind machen aber das ist alles nivht so einfach u die meisten stellen ein damit garnicht erst ein..Da die dann denken das du eh oft krank sein wirst wegen dem Kind...
Zieh mit ihm dorthin...lebe dort ein paar Jahre..Schau wie es dir gefällt u ob ihr richtig fuss gefasst habt u dann denk über eine Familienplanung nach...
Viel Glück 🍀
Naja also wir sind auch aus beruflichen Gründen weit weg gezogen, wir haben zwei Kinder das Dritte unterwegs und wir hatten niemals einen Großeltern-Service. Man sieht sich aufgrund der Entfernung zu Feierlichkeiten 3-4 mal im Jahr. Die Familienplanung würde ich nicht davon abhängig machen das schafft man auch so, ohne Verwandte in der Nähe.