Freizeitwirtschaft im Kommunismus?
Der Kommunismus funktioniert ja so, man gibt was man hat und man nimmt sich was man braucht, alle teilen sozusagen ihre Ressourcen miteinander. Was würde dann mit der Freizeitwirtschaft passieren: Spiele, Tourismus, Kinos, Theater usw. Würde das dann noch wer produzieren oder würde man sich nur auf die Produktion von lebensnotwendigen Dingen beschränken?
3 Antworten
Früher zu Zeiten der DDR gab's einen riesigen Freiluftzoo: Ost-Berlin.
Für nur 30 DM Eintritt konnte man dort den Ossi in seinem natürlichen Habitat beobachten.
Zumindest Westdeutsche und andere westliche Ausländer haben von dieser Möglichkeit regen Gebrauch gemacht.
Warum soll das z.B. bei Kühlschränken funktionieren, nicht aber bei Beethoven-Konzerten?
Wenn die Lohnarbeit abgeschafft ist, bedeutet das ja nicht, dass alle Menschen den ganzen Tag auf der Couch liegen. So ist die menschliche Natur nicht. Kunst, Spiele usw. hat es schon immer in der Menschheitsgeschichte gegeben, lange bevor das Geld überhaupt erfunden war. Wenn die Menschen ihre Lebenszeit nicht mit irgendeiner "Maloche" verbringen müssen, haben viel mehr Menschen viel mehr Muße für Kunst, Kultur usw.
Aussagen über eine zukünftige Gesellschaft sind immer teilweise spekulativ. In einer kommunistischen Gesellschaft gäbe es mehr Freizeit als aktuell, da für Bedürfnisbefriedigung und nicht mehr für Profit und endloses Wachstum gearbeitet würde. Außerdem wäre die Arbeitsteilung aufgehoben, was es allen Menschen emöglichen würde, all ihren unterschiedlichem Neigungen nachzugehen.
Im Kapitalismus schrecken viele Menschen vor Kunst und Wissenschaft zurück, weil sie fürchten, damit ihren Lebensunterhalt nicht bestreiten zu können. Kunst und Unterhaltung sind riesige Industrien, in denen endlosen Neuauflagen, Fortsetzungen und Prequels Vorrang gegeben wird vor tatsächlich originellen Inhalten, die weniger Profit versprechen. Vom Kommunismus kann man sich also mehr und bessere Kunst erhoffen.