Freiwillig "Schuld" der anderen tragen?
ist es eine Tugend wenn man immer die Schuld der liebsten trägt um diese zu schützen und gibt es für euch Grenzen?
3 Antworten
Du kannst die Schuld für andere nicht tragen. Es bleibt ihre Schuld. Aber manchmal kann man seinen eigenen Kopf für andere hinhalten, damit sie von den Konsequenzen verschont bleiben. Ich denke, das meintest du auch, oder?
Ich würde dieses Verhalten als "ritterlich" bezeichnen, als mutig und selbstlos. Das fällt für mich schon unter tugendhaft.
Es gibt sicher Grenzen, die ich aber nicht im Vorfeld bestimmen könnte. Ich müsste in der Situation stecken, um dann zu wissen, ob ich so handeln würde.
Meine Antwort ist abseits des christlichen Glaubens, nach dem Jesus Christus schon all unsere Schuld und Sünden getragen hat. :) Ich weiß ja nicht, ob du Christin bist.
Wenn du christlichen Glaubens sein solltest, dann gibt es jemanden, dem du all deine Schuld vor das Kreuz legen kannst. Aber ich weiß nicht, ob du Christin bist.
Wenn du dich schuldig fühlst, schuldig geworden bist, dann brauchst du wahrscheinlich jemanden, dem du dich anvertrauen kannst. Wenn du jemandem gegenüber schuldig geworden bist, dann solltest du dich genau an diese Person wenden, dich ent-schuldigen und versuchen, etwas gutzumachen.
Zu eigenem schuldhaften Verhalten gehört meist auch, die Konsequenzen selbst tragen zu müssen. Aber das ist manchmal besser zu ertragen, als ewige Lügen, Verheimlichen und Schuldgefühle. Es erleichtert, die Wahrheit zu sagen.
Deine Schuld bleibt deine Schuld.
Dein bester Freund hatte einen Unfall und leidet an eingeschränktem Bewusstsein. Er tötet dein Haustier im Beisein seines Betreuers. Der Betreuer entschuldigt sich dabei gewesen zu sein und erwartet das du die Verantwortung für den Tod übernimmst und verzeihst. Da dein bester Freund an der Schuld psychisch zu Grunde geht, als ihm nicht bewusst war was er tut. Er kann es verdrängen wenn er dir die Schuld und Verantwortung gibt.
Okay - ich versuche, dir zu folgen ...
Dein bester Freund hat im geistigen Nebel dein Haustier getötet, sein Betreuer war anwesend und hat es nicht verhindert bzw. konnte es vielleicht nicht.
Der Betreuer entschuldigt sich bei dir, weil er es nicht verhindert hat bzw. konnte. Er möchte, dass du deinem Freund verzeihst, weil er nicht bei klarem Bewusstsein war, nicht wusste, was er tat. Allerdings erwartet der Betreuer ja nicht, dass du die Schuld übernimmst! Das könntest du gar nicht, selbst, wenn Du es wolltest. "Schuld" hat in erster Linie noch immer dein bester Freund und eine Teilschuld entfällt ja auch auf den Betreuer.
Dein Freund wird sicher darunter leiden, was er getan hat. Davon kann ihn niemand befreien. Vielleicht wird sein Leiden irgenwann besser, wenn er spürt, dass du ihm verzeihen kannst. Aber dazu kann dich niemand "bringen" oder "auffordern" - auch der Betreuer nicht. Das Verzeihen muss von dir ausgehen - du musst es wollen und letztendlich auch dazu imstande sein. So etwas braucht grundsätzlich "seine" Zeit.
Schuldzuweisungen bringen dein Haustier leider nicht zurück. Verzeihen auch nicht, aber das Weiterleben ohne dein Tier und eure Freundschaft würden möglich sein.
Vielleicht hast du Schuldgefühle, weil du dein Haustier bei deinem psychisch kranken Freund gelassen hast? War das so? Wenn es so gewesen wäre, könnte ich das verstehen. Aber du hättest sicher niemals dein Tier dort gelassen, wenn du geahnt hättest, dass ihm etwas zustoßen könnte. Die Schuldgefühle wären verständlich, würden aber ebenso wenig dein Tier zurückbringen.
Dir wird nicht die Schuld aufgebürdet, sondern du bist "aufgerufen", zu verzeihen - deinem Freund, seinem Betreuer und vielleicht auch dir selbst.
Das ist wirklich eine schlimme Situation. Ich habe alle meine Haustiere auch sehr geliebt und wüsste ganz ehrlich nicht, ob ich verzeihen könnte. Aber ich wünsche es dir, dass du so stark sein kannst. Weil alles andere nichts rückgängig macht und das Weiterleben sehr belastet sein würde.
Sie haben sich zum Haustier geschlichen, der Betreuer brachte es nicht übers Herz das ganze zu verhindern. Die 2 geben mir einfach die Schuld, scheint sogar in der Wahrnehmung verfestigt zu sein. Weil einer der Beiden mit der Schuld nicht zurechtkommen würde. Möchte ich Kontakt halten, muss ich mich damit abfinden als schuld am Tod auch aufgezogen zu werden. Die Freundschaft bedeutet mir sehr sehr viel aber ich finde das doch sehr speziell.
Sie haben sich zum Haustier geschlichen, der Betreuer brachte es nicht übers Herz das ganze zu verhindern.
Damit hat sich für mich der einzige wirklich Schuldige herausgestellt - der Betreuer hat ja offenbar unter Vollbesitz seiner geistigen Kraft mitgewirkt und bewusst nichts verhindert!
Sie geben dir die Schuld - sehr bequem - obwohl du unter dem Verlust deines Tieres leidest`und absolut keine Schuld trägst? Und wenn du Kontakt suchst, dann wirst du von beiden noch aufgezogen?
Brich den Kontakt ab. Das ist kein guter Kontakt. Er gibt dir nicht, er nimmt dir - dein Tier, deine Energie und gute Gefühle. Sollte sich Freundschaft SO anfühlen?
Das klingt nicht nach Freundschaft. Es tut mir leid, aber das kann ich leider nicht anders empfinden.
Menschen, die wirklich von schlimmen Schuldgefühlen geplagt werden, verhalten sich i. d. Regel nicht so, sondern sind demütig, nicht unverschämt und höhnisch.
Ich habe den kontakt gebrochen aber man tritt schriftlich an mich herran, ich solle es hinnehmen weil der kontaktabbruch auch sehr belastend sei.
Nein, du sollst gar nichts! Lass dich nicht emotional erpressen! Du hast dein Tier verloren. Da müssen die beiden jetzt durch mit ihren Schuldgefühlen (falls überhaupt wirklich welche da sind ..).
Du hast richtig gehandelt, indem du den Kontakt abgebrochen hast!
Kommt auf die Häufigkeit und Situation an. Manche nutzen das bewusst aus. Sei kein Sündenbock für andere.
Nein, das ist keine Tugend. Damit zerstört man sich selbst und die andere Person stiehlt sich aus der Verantwortung.
Und wenn du das aus nicht egoistischer Sicht betrachtest?
Du legst den Focus auf "Man zerstört sich" sich selbst der nächste sein.
Wie siehst du das aus der Sicht, Pflicht gegenüber Mitmenschen, Menschlichkeit, Gemeinwohl, Gemeinschaft, höheres Ziel etc.
Niemand muss sich aus falsch verstandener Nächstenliebe kaputt machen. Das hat nichts mit Egoismus zu tun.
Egoistisch wäre es, wenn die tatsächlich schuldige Person ihre Schuld abwälzen will.
Vielleicht ist selbstbezogen oder selbstsüchtig ein besseres Wort dafür? Ich fand deinen Beitrag dadurch sehr oberflächlich, rücksichtslos. Womit ich aber nich sagen möchte das er falsch ist. Ihn also nicht am Wahrheitsgehalt messe.
Nein, ich halte das auch nicht für selbstsüchtig und selbstbezogen.
Kann es sein, dass du einfach nur Bestätigung suchst? Denn offenbar hast du Mühe damit, wenn man die Angelegenheit anders sieht als du.
Keineswegs, ich habe nur Sorge das du sehr engstirnig durch die Welt läufst und sowas kann ich nicht haben, Mitmenschen leiden sehen.Bzw in ihrer Denkfreiheit eingeschrenkt zu sehen, man verliert soviele Facetten und Möglichkeiten.
Nein, mir ist bewusst dass die Welt nicht nur schwarz und weiß ist. Allerdings bringe ich es manchmal gern auf den Punkt.
Und aufgrund deiner Kommentare unter der Antwort von Tommyleinchen kann ich mir gut vorstellen, dass du aus falscher Rücksicht etwas Unnötiges auf dich genommen hast.
Ich habe darin ein höheres Ziel versucht zu sehen aber mir wird das echt zu bizarr. Mir gehts nur Nahe das der evtl. bald stibt. Alle tot -.-
Aber du fühlst Schuld und vielleicht ist dir die Last zu groß und du möchtest die Last Jemandem geben de diese nimmt oder auch nicht.
Es geht um diesen Jemanden