Freiheitsgedicht

4 Antworten

Wer sagt: "Hier herrscht Freiheit", der lügt, denn Freiheit herrscht nicht. 

(Erich Fried)

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Freiheit

Freiheit ist kein käuflich Gericht;
man hat sie oder man hat sie nicht.
Und wer sie hat, wer wirklich »frei«,
hat noch ein kleines Lächeln dabei.

(Christian Morgenstern)

Die Herkunft der Freiheit

Weil es keine Lösung gibt,
die allen gerecht,

weil es keine Vollkommenheit gibt,
die erreichbar,

weil es keine Unschuld gibt,
die nicht auch Schuld,

haben wir die Wahl.


Nicht ob, sondern wie
wir etwas falsch machen.

Haben wir Freiheit.

http://machtnix.blog.de/2009/08/30/herkunft-freiheit-6855270/#c12819368



Machtnix53  18.05.2015, 23:15

Noch ein bischen Erklärung dazu:

Wie man's macht, ist es verkehrt. Das ist ein Dilemma, eine Situation ohne Lösung. Es kann Menschen zur Verzweiflung bringen, die alles richtig machen wollen.

Doch wenn man die Erkenntnis zuläßt, daß es nichts absolut richtiges gibt, kommt man vielleicht auch darauf, daß aus dem Dilemma nicht nur Schrecken, sondern auch die Freiheit kommt.

Wenn es ein absolut richtiges Verhalten gäbe, könnten wir nur noch folgen. Wir hätten höchstens noch die Wahl, auf der Straße zu bleiben oder in den Graben zu fahren. Das ist so in etwa auch der "freie Wille" in geschlossenen Moralsystemen, der eigentlich nur dazu da ist, guten Gewissens Menschen bestrafen zu können.

Aus unterschiedlicher Perspektive betrachtet, gibt es keine absolute Richtigkeit mehr. Indem ich (aus dem einen Blickwinkel) etwas richtig mache, mache ich es falsch (von einem anderen Standpunkt) .Und umgekehrt.

Genau das gibt mir Freiheit. Zu entscheiden, was mir wichtig ist und was weniger. Wo ich unschuldig bleiben will, und wo ich mir Schuld auflade. Meinen eigenen Weg zu gehen, unabhängig davon, wo die Straßen verlaufen.

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Beutelkind  18.05.2015, 22:06

Tja... Mehr geht wohl nicht! :)

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Vogel - Freiheit

Möcht’ in die Berge, auf die Höhen 

heraus aus diesem engen Tal

will durch die stillen Wälder gehen

die laute Stadt wird mir zur Qual.

Ich lieb des Gipfelwindes Toben

der Alpendohlen kecken Schrei

sie lassen sich im Winde treiben –

ach – wäre ich doch auch so frei!

© Christa Astl, 2012


Vivi2010  04.04.2015, 03:44
AN DIE FREIHEIT

(Melodie: Freude schöner Götterfunken...)

Brause, Sturm vom Meeresrande,

Jauchzend hin von Nord nach Süd!

Brause durch die deutschen Lande

Ein gewaltig’ Freiheitslied!

Schweigt, Gewehre und Kanonen!

Mächtiger als Wogendrang,

Aus der Freiheit Regionen

Tönt ein eherner Gelang:

Alle Näh’ und Fernen glänzen;

Aus Gewitterwolken bricht

Flammend rot der Freiheit Licht,

Überstrahlend alle Grenzen.

Alle Väterthrone wanken

In dem Weltensturmgebraus;

Götter stürzen, Kronen sanken,

Blitze zucken um das Haus.

Festgefügt auf Felsengrunde

Steht es dennoch hart wie Erz;

Und aus tausendfachem Munde

Schallt es jubelnd himmelwärts:

Alle Näh’ und Fernen glänzen;

Aus Gewitterwolken bricht

Flammend rot der Freiheit Licht,

Überstrahlend alle Grenzen.

Brüder, schließt die große Runde

Und besiegelt eure Tat

In dem heil’gen Völkerbunde;

Aufwärts führt der Menschheit Pfad.

Brüder, mit bekränzten Stirnen,

Bei der Instrumente Klang

Schall’ hinauf bis zu den Firnen

Unser jauchzender Gesang:

Alle Näh’ und Fernen glänzen;

Aus Gewitterwolken bricht

Flammend rot der Freiheit Licht,

Überstrahlend alle Grenzen.

Jürgen Brand

Aus der Sammlung Kampf

1
Vivi2010  04.04.2015, 03:45
@Vivi2010 Liebe und Freiheit

Der Liebe Ruhm hat Goethe uns gesungen;

Sie führte ihn von sturmbewegtem Strand

Bis in der höchsten Freiheit lichtes Land;

Der Liebe Macht hat Schönheit sich errungen.

Der Freiheit Lied war schrankenlos erklungen

Von Schiller’s Lippen, bis als Friedenspfand

Der Freiheit er der Schönheit Huld empfand;

Den wilden Drang hat Schönheit stets bezwungen.

Und mochten auch verschied’ne Bahn zum reinen

Urborn der Schönheit sie zu wählen scheinen,

Des Lebens Höhe konnte sie vereinen.

Bald ließ der Geist der Dichter im Empfinden

Erhabner Einheit, was sie trennte, schwinden;

Denn jeden Streit kann Schönheit überwinden.

Edmund Dorer

Aus der Sammlung Sonette

1

Lied der Freiheit

Es lebe, was auf Erden 

nach Freiheit strebt und wirbt

von Freiheit singt und saget, 

für Freiheit lebt und stirbt

Die Welt mit ihren Freuden

ist ohne Freiheit nichts

die Freiheit ist die Quelle 

der Tugend und des Lichts

Es kann, was lebt und webet 

in Freiheit nur gedeihn

das Ebenbild des Schöpfers 

kann nur der Freie sein

Frei will ich sein und singen,

so wie der Vogel lebt

der auf Palast und Kerker 

sein Frühlingslied erhebt

Die Freiheit ist Mein Leben 

und bleibt es immerfort

mein Sehnen, mein Gedanke, 

mein Traum, mein Lied und Wort

Es lebe was auf Erden 

nach Freiheit strebt und wirbt

von Freiheit singt und saget, 

für Freiheit lebt und stirbt

Fluch sing ich allen Zwingherrn, 

Fluch aller Dienstbarkeit

Die Freiheit ist Mein Leben 

und bleibt es allezeit.

http://verseschmiede.blog.de/2011/07/12/lied-freiheit-gedicht-hoffmann-fallersleben-11468417/