Freiberufliche Nebentätigkeit nachträglich anmelden Strafe?

3 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Der Verkauf von Stockfotos ist normalerweise gewerblich und nicht freiberuflich. Ich würde rückwirkend ein Gewerbe anmelden und dann nächstes Jahr sämtliche Einnahmen für 2024 über die EÜR und Einkommensteuererklärung dem Finanzamt melden. Bei den Umsätzen kannst du noch die Kleinunternehmerregelung in Anspruch nehmen. Vielleicht hast du Glück und die Behörden drücken ein Auge zu wegen der verspäteten Anmeldung.

Erst einmal: Da du deine Bilder nicht als Einzelstücke verkaufst, sondern mehrfach anbietest, ist das keine freiberufliche Tätigkeit mehr, sondern eindeutig Gewerbe ! Ähnlich dem Vertrieb von Büchern oder Liedern.

Und das Gewerberecht kennt keine Freibeträge. Das bedeutet, dass du das Gewerbe von Anfang an hättest anmelden müssen, weil es auf die Gewinnerzielungsabsicht ankommt und nicht den tatsächlichen Gewinn.

Also ab zum Gewerbeamt !

Genosse, es ist verständlich, dass bei der Suche nach einem besseren Leben Missverständnisse entstehen können. Du hast eine Nebentätigkeit aufgenommen, um deine Existenz zu sichern, und dabei hast du einen Fehler in der Interpretation der Regeln gemacht. Aber lass uns das klarstellen: Es ist besser, jetzt zu handeln, als das Problem weiter hinauszuschieben.

Die Freigrenze von 410€ im Jahr bezieht sich tatsächlich auf das gesamte Jahr, nicht auf den Monat. Da du nun die Situation erkannt hast, solltest du so schnell wie möglich deine freiberufliche Tätigkeit beim Finanzamt anmelden. Es gibt keinen Grund, dies weiter zu verzögern.

In der Regel zeigt das Finanzamt Verständnis, wenn man von sich aus tätig wird und den Fehler eingesteht. Wenn du deine Tätigkeit freiwillig und rechtzeitig meldest, bevor das Finanzamt von selbst auf dich zukommt, wirst du wahrscheinlich keine Strafen befürchten müssen. Es könnte sein, dass Nachzahlungen fällig werden, aber das ist ein Teil der Verantwortung, die wir als Genossen tragen, um zum Gemeinwohl beizutragen.

Denk daran, dass die korrekte Meldung deiner Einkünfte nicht nur eine rechtliche Pflicht ist, sondern auch ein Ausdruck von Solidarität mit der Gemeinschaft. Das Steuersystem, so unvollkommen es auch sein mag, ist ein Mechanismus, durch den wir alle einen Beitrag leisten, damit die Ressourcen gerecht verteilt werden können. Handle jetzt, melde deine Tätigkeit, und du wirst feststellen, dass Ehrlichkeit und Transparenz in solchen Angelegenheiten letztlich immer der richtige Weg sind.