Franz Kafka - Das alte Blatt
Hallo ihr Lieben, ich besuche zurzeit die 13. Klasse eines technisches Gymnasiums und habe heute in Deutsch Abitur geschrieben. Ich hab mich für die Kurzgeschichte entschieden, Thema: Franz Kafka "Das alte Blatt" Könnt ihr mir vlt. sagen, was es mit dem Blatt auf sich hatte?
Danke :)
6 Antworten
Hab auch Kurzprosa genommen :) Ich glaube die Kurzgeschichte war eine Parabel? Bei Parabeln gibt es dann ja Sach- und Deutungsebenen, in zwei meiner Deutungsebenen habe ich den Titel mit einbezogen. Zum einen war die erste Deutungsebene, dass die Menschen oft die Verantwortung an andere abgeben wollen --> an den Kaiser. Da das schon immer so ist und sich vermutlich auch nichts daran ändern wird, habe ich es mit einem alten Blatt verglichen, welches schon seit langem beschrieben ist... Die zweite Deutungsebene war, dass Menschen schon immer Vorurteile gegen Andersdenkende und Fremde haben (wie die Stadtbewohner den Nomaden gegenüber)--> es ist ein alt, beschriebenes Blatt, da es schon immer so war,... so in die Richtung
Huhu, hab vorher auch geschrieben, ebenfalls die kurzgeschichte gewählt. Der Titel „Ein altes Blatt“ kann darauf abzielen, dass Kafka dem Text den Charakter einer historischen Quelle und nicht den einer reinen Fiktion hat zuweisen wollen. Ne Freundin hats so interpretiert dass das verhältniss zwischen diesem kaisserreich und der Arbeiter/Bewohner ist, wie ein alter blatt, als rissig und droht in die brüche zu gehen. Ist mir leider auch erst später eingefallen, als ich abgegeben hatte! :D
Ja, die Kurzprosa war eine Parabel. Franz Kafka ist dafür bekannt und er hat auch viele andere Parabeln geschrieben ... ;)
Ich hab 'ne Frage: Kann man bei der Sachebene/Deutungsebene auch auf aktuelle Beispiele eingehen und die Deutung/Lehre damit erklären? :o
Ola ,wir machen die Parabel "Ein altes Blatt" von Kafka gerade im Unterricht. Unsere Deutungshypothesen waren alle ziemlich ähnlich. Und zwar, dass hier eher eine Kritik am Staat oder der alten Elite geäußert wird und es hier eher weniger um die Nomaden und das Eindringlingsproblem geht. Und zwar, dass der Herrscher sein Volk im Stich lässt und tatenlos dabei zu sieht wie es untergeht in den Problemen, obwohl es seine Verantwortung und Pflicht ist als Herrscher. Mit dem historischen Bezug könnte auch die Belagerung der Mongolen im Chinesischen Kaiserreich impliziert werden.
Kann man den Kurzprosatext nicht auch im Bezug auf den 1. Weltkrieg interpretieren?