Fragen zum Höhlengleichnis.

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Einige Vorschläge (in der Annahme, es geht um Einfälle für Diskussionsanstöße, nicht um Hilfe bei der Deutung):

Warum wird zwischen Objekten (natürlichen Gegenständen) und Schatten in der Höhle unterschieden, gibt es dazu eine Entsprechung in der mit Vernunft einsehbaren Welt?

Wie beurteilt Platon die Sinneswahrnehmung und mit welcher Begründung könnte seinem Urteil zugestimmt oder es abgelehnt werden?

Wie kommen die Menschen zur Erkenntnis, ist sie intuitiv (ein Erschauen), diskursiv (ein Hin- und Herlaufen der Gedanken), beides oder noch ganz anders? Welche Fähigkeiten und Prinzipen liegen zugrunde?

Wie ist die Idee des Guten, für das die Sonne steht, zu deuten, wie kann sie die großen ihr zugeschriebenen Leistungen bewirken?

Ist die auf die Rückkehr in die Höhle (zu Einsicht gelangte Personen - die Philosophinnen/Philosophen - kümmern sich um ihre Mitmenschen und die Verhältnisse in einer Gemeinschaft) bezogene Aussage, es komme auf das Glück des Ganzen an (Platon, Politeia 519 d – 520 a) mit einem Recht der Individuen auf Glück zu vereinbaren? Darf Zwang beim Herausführen angewendet werden?

Wie stark sind die Aussagen von einer bestimmten Seelenlehre abhängig, könnten die Gedanken auch bei anderen Meinungen zur Seele übernommen werden?

Die Fesseln würde ich am ehesten in den biologischen Beschränkungen sehen. Wir sind sehr stark mit der Befriedigung der primären Bedürfnisse beschäftigt, also Nahrungsbeschaffung, Jungenaufzucht, Sorge um den Erhalt unserer Gesundheit, usw. Die Freiräume für die Beschäftigung mit der Erkenntnisfähigkeit im philosophischen Sinne, sind für die meisten Menschen stark eingeschränkt. Prinzipiell ist der Mensch aber ein Neugierwesen, dass sich den Einsichten in neu auftauchende Sachverhalte gerne öffnet. Das Bild vom uneinsichtigen, verstockten Menschen, der sich der "Wahrheit" gegenüber versperrt, wird immer nur von den "Missionaren" gebraucht, die uns ihre "Ideologie" überstülpen wollen und es ärgerlich finden, wenn wir das nicht gleich akzeptieren. Dann kommen schnell Aussagen wie: "und das Licht scheint in die Finsternis, und die Finsternis hats nicht begriffen". Auch Plato will aus handfesten Geltungsansprüchen seine "Lehre" an den Bürger heranbringen und verwendet dazu alle nur möglichen 'Hilfsmittel'. Ein 'beschämendes' Gleichnis, an dem abzulesen sein soll, dass man nur eine Sehnsucht nach dem "Platonische Licht" entwickeln muss, um die Erlösung zu erlangen, soll da den entsprechenden Impuls setzen. Bilanz: Vorsicht vor zuviel 'Sehnsucht' nach der Deutung des "berühmten Gleichnisses".

Der gefesselte Mensch:

Ein Bild für Menschen die in ihren eigenen Denkmustern gefangen sind.

Beispiel: Die Erde ist das Zentrum des Universums - für viele Menschen war dies Jahrhunderte lang eine Realität.

Diese waren geprägt, von Fesseln, welche die Wärter denen aufdrängten - so wie die Kirche ein Weltbild lange Zeit als einzigste Realität präsentierte.

Ob ich damit einverstanden wäre, versuchen aus der Höhle zu kommen?

Die Frage müsste lauten, ob man persönlich dazu bereit ist.

Bin ich zu alt oder schon zu sehr festgefahren um mich Neuem zu stellen?

Kann ich mich von den Fesseln lösen?

Muss ich erst noch mehr überzeugt werden, um die Fesseln loswerden zu wollen?

Sollte man zurück in die Höhle?

Ich weiß nicht.

Die Menschen werden wütend wenn man denen erklärt, das die ja falsch denken.

Wenn man sich einmal hat einen Bären aufbinden lassen, dann liebt man diesen u.U. wie einen liebgewonnenden Teddy.

Es wird schwierig sein Mensch von Wahrheiten zu überzeugen, welche diese erstmal nicht nachvollziehen können.

Die Gefesselten können nicht anders, weil diese es nicht anders kennen.

Die Welt hat gefälligst der Mittelpunkt des Universums zu bleiben, anders kennt man es nicht und die Kirche hat das sagen...

Galileo hat sich in die Höhle getraut, der langandauernde Erfolg gab ihn recht.

Doch auch er musste ein paar mal zum Bischof, um klarzustellen, das er der Kirche nichts schlimmes wollte.

es geht um die Frage, ob und wie Menschen GEBILDET werden können - mehr nicht


Matti2  17.02.2011, 20:28

die IDEEN sind das Wirkliche der Welt , nicht das reale ..... ( Erkenntnistheorie PL. )

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Ich denke, wenn die Menschen in Platos Höhlengleichnis nicht gefesselt wären, dann könnten sie sich ja einfach umdrehen und zur Höhle rausschauen. Und wir Menschen sind auch irgendwie gefesselt und nehmen unsere Umwelt nur durch unsere fünf Sinne wahr. Aber manche haben ja einen sogenannten sechsten Sinn und sehen mehr. Ich denke auch, dass man evtl. unter Drogeneinfluss manche Schranken durchbrechen kann. Wie man öfters liest, haben ja bösartige ETs vor tausenden von Jahren die menschliche DNS begrenzt, aber nun, am Ende des Maya-Zeitkalenders, soll dies wieder rückgängig gemacht werden und unsere bisherige Doppelhelix soll zu einer Zwölffachhelix erweitert werden. Darum soll das nächste Zeitalter viel schöner werden. Warten wir's ab!