Fragen um den Offenstall
Rund um den eigenen Offenstall- Hallo Ich habe mich jetzt doch entschieden etwas zu warten, bevor ich die Baugenehmigung erfrage. Ich plane eine 8er Gruppe (6 Einsteller) möglichst nur mit Wallachen. Hier schon die ersten Frage: Wieviel Geld kann man verlangen, wenn man Roundpen, mind. 20x40 Platz mit Überdachung (Zelt) & einen automatischen Kraftfutterspender hat?
Zum Roundpen: Ich wollte ihn mit Durchmesser 16m machen. Kann ich ihn (wenn er nur selten benutzt wird) auf Gras lassen, anstatt mit Sand und allem? Was nehmt ihr generell als Reitplatz Untergrund? Und braucht man teure Pannels? Was verwendet ihr?
Für den Innenpaddock dachte ich an Schlafmatten & für den außen angelegten Paddock an H-Stein Platten. Was benutzt ihr so?
Um meinen Reitplatz begradigen zu können & Heu von A nach B zu bringen wollte ich mir einen kleinen Tracktor oder sowas holen. Was verwendet ihr? Meine Schmerzensgrenze ist 4.000 €, aber das Gerät braucht nicht den neusten Stand & kann gerne gebraucht sein.
Was sind bei euch die monatlichen Ausgaben? (Heu, Wasser, Kraftfutter, Strom, Pacht,..) Könnt ihr die Preise auflisten mit eurem ungefähren Wohnort? (Da es ja doch überall anders ist)
Habt ihr euch solche kleinen Schuppen bauen lassen? Ich bräuchte einen für die Futter- & Sattelkammer und den Innenpaddock (alles in einem). Ist es notwendig ein Wc am Stall zu haben. Natürlich ist es nur von Vorteil, aber wieviel kostet sowas?
Ich hab schon gehört, dass es beheizte Tränken billig bei Ebay gibt. Was empfehlt ihr? Ich habe bisher noch keine Kunststoffzäune gefunden- Was habt ihr für Erfahrungen? Kann man PVC Streifen gebraucht bekommen?
Im Bild seht ihr einen ungefähren Grundriss, damit ihr sehen könnt was ich mir so vorstelle.
Ich merke anhand meiner vielen Fragen, dass mir noch einiges an Wissen fehlt, würde mich aber trotzdem freuen wenn sich einer opfert und mir antwortet :D Liebe Grüße
6 Antworten
Dein Grundriss ist ziemlich unrealistisch und deine Preisvorstellungen auch... aber ich kann deinen Wunsch gut verstehen und werd mich bemühen, deine Fragen zu beantworten ;-)
Wie viel du verlangen kannst für einen Einstellplatz, hängt weniger von der Ausstattung als viel mehr vom Preis, der in deiner Gegend üblich ist, ab. Wenn du doppelt so teuer bist wie der nächstbeste Stall, wird sich keiner bei dir reinstellen... Außerdem machts einen riesigen Unterschied, ob du in München-Umgebung lebst oder in der pommerschen Pampa.
Roundpen, Viereck und alles, wo man mit dem Pferd arbeitet, funktioniert umso besser je weniger Ablenkung fürs Pferd da ist. Sprich: Kein Gras. Je nach Untergrund kanns reichen, dass du da nur Sand aufschüttest (wobei nur Sand bei Regen verdichtet und pickelhart wird) bis dahin, dass du auskoffern und mit Schotter unterbauen musst, weil sonst jeder Regenguss deinen Reitplatz in eine Schlammoase verwandelt. Ein interessantes System zur Bodenbefestigung ist zB Paddock Easy Ground, das ist recht billig aber trotzdem gut, scheints. Der Paddockbereich (man rechnet da pro Pferd mit etwa 100m², also ist dein Paddockbereich gleich groß wie der Reitplatz, und das nur, damit sich die Pferde aus dem Weg gehen können!) sollte aus verschiedenen Untergründen bestehen, sodass die Hufe verschiedene Anreize haben und ordentlich wachsen. Rund um Wasser- und Futterstellen eben gut befestigt, dazwischen darf ruhig auch mal ein Matschloch liegen und daneben ein Sandfleck. Google mal "Offenstallkonzepte", die Seite gibt tolle Ideen (zB Paddock Trails, das wird unser Projekt, sobald wir den Stall übernehmen)!
So, einen Traktor um 4t€ kannst du dir abschminken. Selbst ein gebrauchter kostet locker mal um die 10t€. Das Problem bei Traktoren: wenn er gut läuft, gibt den keiner her, was du also gebraucht bekommst, ist oft heillos zusammengeritten und braucht öfter den Onkel Doktor, als deine Brieftasche hergibt. Mein Schwiegervater sucht schon ewig nach einem halbwegs vernünftigen gebrauchten, aber findet nix... so wird eben der altersschwache weiter repariert, bis er irgendwann endgültig auseinanderfällt.
Der Schuppen, den du haben willst, soll also den Stallbereich und den Menschenbereich überdachen und oben soll Heu rein? Als Innenfläche für Offenställe gilt pro Pferd mindestens (2xWiderristhöhe)², also bei einem 1,50 großen Pferd mindestens 9m². Sind großzügig gerechnet bei 8 Pferden 80m², wenn größere dabei sind und weils ja mindestens ist, sagen wir mal 100m². Dazu dann daneben die Sattelkammer, Lagerraum für Kraftfutter, Rasenmäher, Werkzeug, ein WC (nein, kein Muss, aber ein grooooßer Pluspunkt - große Extrakosten werden wohl nicht entstehen, Wasserzu- und abfluss brauchst du sowieso), damit hättest du dann eine Grundfläche von 150m², was ein ordentliches Gebäude ist. Pferde gehen lieber in Räume, wo die lange Seite offen ist, also wärs besser du streckst das ganze etwas und machst dann L-förmig die "Menschenräume" dazu. Im Bogen von dem L kann man dann auch noch überdachte Putzplätze und einen Waschplatz unterbringen. Allerdings sind 150m² für Heulagerung nicht unbedingt viel. Noch dazu kannst du, wenn im ersten Stock gelagert wird, keine Großballen nehmen, denn die kriegst du da nicht rauf bzw oben dann nicht verschoben. Rundballen gehen auch schon schwer, da brauchst du dann noch eine Ladegabel fürn Traktor und starke Menschen, die die oben herumrollen. Die kriegst du nur einlagig rauf, da jeder Ballen etwa 4m² Boden verbraucht, kriegst du da auch keine 40 Ballen à 350kg rein, und das reicht bei 8 Pferden kein halbes Jahr. Im Dezember oder Jänner kostet Heu fast das doppelte als in der Erntezeit... Momentan gibts bei uns Rundballen um etwa 50€, im Winter wird das heuer wegen der schlechten zweiten Ernte sicher auf 80-90€ raufgehen. Bei Kleinballen mit ca 30kg kostet es noch mehr und da schleppt man ordentlich bis zur Raufe, das wären 3 Ballen/Tag...
Tränke kostet auch nicht die Welt, gibts glaub ich um 250€, plus eben die frostsichere Verlegung, sagen wir mal um 700€ hast du eine frostsichere Tränke mitten auf der Wiese stehen. PVC-Zaunpfähle gibts bei uns um 8€ das Stück, spätestens alle 5m muss einer stehen - je nach Geometrie der Weide kannst du dir dann ausrechnen, wie viele du brauchst. Ein Zaungerät, dass diesen Umfang gut versorgt, kostet auch locker 500€.
Zusammengefasst: dir fehlt einiges an Wissen. Du brauchst allein für den Reitplatz plus Stallgebäude plus kleiner Auslauf fast einen halben Hektar an Bauland, idealerweise in Eigentum, da man auf Pachtland nicht einfach so was draufbauen darf, und anschließend daran, bei nicht-ständiger Beweidung und vernünftigem Weidemanagement, mindestens 4ha Weide (da ich nicht davon ausgehe, dass du das Heu selber machen willst). Einfach so irgendwo Pferde halten darf man auch nicht... Abgesehen davon zahlst du für die Einsteller Steuern und mehr Bauern-Sozialversicherung, weil das ja als Einkommen gilt. Insgesamt also sehr teuer, dein Traum.
Boah... Genau weiß ich das nicht, aber einiges... Meine Schwiegereltern zahlen pro Quartal über 500€ für die Bauernkrankenkasse (und als Nebenerwerbsbauer wirst du garantiert eingestuft, wenn du Einsteller hast - wir haben nur eigene und zahlen trotzdem), und soweit ich weiß wird der Beitrag noch höher wenn du ein Einkommen aus den Einstellern hast. Das Finanzamt will auch was davon haben. Dann ist eine Rechtsschutzversicherung sicher nicht blöd, Haftpflicht sowieso, Tierhalterhaftpflicht extra vielleicht auch noch. Die Maschinen musst du versichern, Brandschutz bzw Hagelversicherung für den Stall. Es ist echt nicht wenig... aber angesichts der Anschaffungskosten immer noch ein Klacks. Für ein vernünftiges Stallgebäude nach deinen Vorstellungen legst du sicher 40.000 hin.
Für 8Pferde brauchst Du mindestens 8Hektar Weide.
Plus denn Offenstallbereich.
Und ich würde auch nicht unbedingt nur einen Offenstall bauen, sondern einen Padocktrail.
Ich denke, dass du mindestens 20Tausend Euro Investieren mußt plus die Anschaffungskosten für das Reitzelt.
Für dieses bauchst du übrigens auch eine Genehmigung, genauso wie für Fahrbare Weidehütten.
Diese würde ich übrigens nicht empfehlen, sondern ich würde eine überdachte Liegefläche von drei Seiten offen bauen.
Das wird besser angenommen von den Pferden.
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Pferdehaltung wird übrigens nicht so einfach genehmigt und wenn Du Einstaller haben willst, mußt du ich als Reitbetrieb eintragen lassen, Versicherungen anmelden und soweiter.
Bei dem Boden für Roundpen (würde ich übrigens nicht haben wollen, zum ordentlichen Longieren braucht man ein Viereck) und Reitplatz würde ich einen Bodenbelag auswählen der keinen Hufschlag bildet und der nicht sofort friert.
Da würde ich auch nicht sparen.
Ich sehe keine Lagermöglichkeiten für Heu?
Wo hast Du diese eingeplant?
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So als Tipp, um die Fläche einfacher sauber zuhalten, würde ich Pferde Toiletten einplanen und umsetzen.
Lass dich da mal beraten.
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Einen Futterautomaten würde ich nicht als oberste Piorität sehen, sondern lieber eine Pferdegruppe zusammen stellen, die Leichtfutterig ist.
Und ich an deiner Stelle würde auch eine gemischte Pferdegruppe zusammenstellen, also Stuten und Wallache jeglichen Alters.
Das ist Artgerechter und gibt bei sachkundige Auswahl und ausreichend Fläche auch keine Probleme
Vielen Dank für alle Antworten & Tipps
Wie kommst du auf 8 ha für 8 Pferde?
Das finde ich reichlich viel. Ich weiß, dass man normalerweise 1ha pro Pferd rechnet, das ist aber meiner Meinung nach mit Heuwerbung. D.h. wenn man Heu zukauft, kommt man mit weniger Fläche hin. Ich habe 2 (Pony) Wallache auf etwa 6000 qm Weide und das ist zu viel Gras. Früher haben wir 5 Ponies auf etwa 1 ha gehalten und da hatten wir dasselbe Problem.
Die Sache mit dem Platzbedarf ist eine andere, also dass Pferde sehr viel Platz brauchen. Deswegen die Sache mit dem Rundlauf, den ich auch habe: ich habe einen Rundweg außen um meine Weide gelegt, somit haben die beiden quasi "unendlich" Platz. Für mehr Informationen die von mir genannten Bücher lesen. Schließlich kann nicht jeder auf 1 ha pro Pferd zurückgreifen.
Gemischte Herde würde ich mir sehr gut überlegen. Das kann gut gehen, muss es aber nicht. Nach meiner Erfahrung sind geschlechtergetrennte Gruppen weniger problematisch. Ich selber habe einen Wallach, der auf keinen Fall mit Stuten zusammen stehen kann, das werde ich nie wieder ausprobieren.
Die Frage nach der Größe des Heulagers stellt sich nur, wenn man Heu für einen längeren Zeitraum, z.B, ein Jahr, einlagern will. Hat man die Möglichkeit, immer wieder nachzubestellen, reicht ein kleineres Heulager.
Klar, weil du zu wenig Fläche hast, mußt Du dir eine gemischte Gruppe gut überlegen.
Zu wenig Platz bedeutet Streß für Pferde, weil sie sich nicht aus dem Weg gehen können.
Ist doch super, wenn so viel Gras da ist, dass de Pferde es nicht, abfressen können, kurzes Gras ist so oder so nicht gesund für Pferde, am besten sind Knie hohe Wiesen mit trocknen harten Gräsern.
Die von dir genannten Bücher kenne ich und sind untereanderen Grundlagen der 1Hektar pro Pferd berechnung.
Klar geht es mit weniger, aber ideal ist es nicht.
Genauso wie es nicht Ideal ist, immer wieder Heu nachkaufen zu müssen, hier sind die Heupreise im letzen Jahr im Winter um gut 30% gestiegen im Vergleich zum Sommer.
Den Reitplatz würde ich einfach mit Holzzaun oder Stromzaun (ohne strom) einzäunen, genauso wie die Weide und den Roundpen. Bei uns könntest du ca. 150 € für die Einsteller verlangen. Reitplatz Untergrund einfach Sand oder bei sehr seltener Benutzung Erde (wird dann aber bei Regen sehr matschig und rutschig). Tracktor: einfach einen ganz kleinen gebrauchten oder so (gucke mal bei Ebay oder frage die Bauern in deiner Umgebung). WC ist nicht notwendig, wäre gut, muss aber nicht sein und hat auch nicht jeder Hof. Nehme doch einfach mobile Ställe, die gibt es auch in Großen Größen, auch gebraucht und du brauchst keine Baugenehmigung. http://kleinanzeigen.ebay.de/anzeigen/s-pferde/mobiler-unterstand/k0c139
Hi,
ich weiß nicht, wie viel Platz dir zur Verfügung steht. Ich würde dir das Buch "horses and stress" von Joe Camp empfehlen oder "Paddock paradise" von Jaime Jackson. Beide vertreten dasselbe System, nämlich die Pferdehaltung in einem Rundlaufsystem. Ich selber habe das seit über 3 Jahren und es verbreitet sich auch bei uns in der Gegend immer mehr. Konkret geht es darum, Pferde nicht wie üblich in einem Paddock zu halten, sondern in einer Art Kreissystem- z.B. einen Rundweg um die Weiden oder den Reitplatz zu legen, gerne auch zusätzlich zu einem Paddock. Dadurch haben die Pferde einen sehr viel größeren Bewegungsanreiz. Ich kann bei dir nicht so genau erkennen, ob du so etwas schon geplant hast, aber es ist definitiv das beste Haltungssystem, das es gibt.
Für Unternehmensberatung und Fragen zur Fütterung empfehle ich dir Futterberatung-roehm.de. Sie ist wirklich gut.
Erstmal vielen Dank für alle Antworten. Ich denke, die allergrößten Kosten kommen auf mich zu, wenn ich ein Grundstück kaufen will. Ich weiß nicht ob das viel ausmacht, aber ich wohne hier in Hessen. (westlich) Kennt jemand die ungefähren Preise für 3 ha Land?(angenommen ich halte nur 6 Tiere)
Vielen Dank erstmal. Kannst du mir sagen, wieviel Versicherungskosten usw. dann auf mich zukommen?