Frage zu "Der dunkle Turm" von Stephen King ACHTUNG SPOILER

4 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Irgendwie ist er doch schon viel länger auf der Jagd nach Walter und dem dunklen Turm. Wäre es nicht logischer ihn an den Anfang seiner Jagd zurück zu versetzen?

Hi,

genau DAS hat King doch gemacht. Er hat Roland wieder an den Anfang seiner Suche gesetzt, in einen niemals endenden Kreislauf.

Immer wenn Rolands Suche scheinbar von Erfolg gekrönt ist und er seinen Turm gefunden und bezwungen hat, beginnt alles von vorn. Ein Kreislauf, eine Endlosschleife mit der absoluten Daseinsberechtigung, weil es immer und überall mindestens 1 geben muss, der alles hinnimmt, für eine Sache kämpft und nie aufgibt.

Und es ist völlig egal, welche anderen Schlußfolgerungen jeder einzelne Leser aus den Geschichten zieht und was auch immer man hineininterpretieren kann...........es ist immer das Richtige und Einzige für den Einzelnen, weil alles im Auge des Betrachters liegt.

MfG


WhoreOfTime  26.01.2012, 19:52

PS: Was das Tragen des Horns der Deschain in der "neuen Schleife" bedeutet, kannst Du hier nachlesen und besser hätte ich es nicht sagen können:

http://wiki.stephen-king.de/index.php/Wiederaufnahme

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Panazee 
Beitragsersteller
 26.01.2012, 20:58
@WhoreOfTime

Also erst mal recht herzlichen Dank für die Antwort und den Link.

Das mit der Zeitschleife ist schon klar, aber warum wird er nicht an den Zeitpunkt zurückversetzt an dem seine Suche beginnt. Sie beginnt ja nicht mitten in der Wüste.

Eigentlich beginnt seine Suche nach dem dunklen Turm ja, als er in die Zauberkugel schaut, die ihm den Turm zum ersten mal sehen lässt. Danach sagt er ja zu Cuthbert und Alan, dass ihre Aufgabe jetzt eine andere ist (nämlich die Suche nach dem Turm) und sie die Männer von Farson nur noch töten, weil sie ihnen im Weg sind. Walter jagt er ja spätestens, nachdem er ihn auf dem Schlachtfeld sieht, auf dem Cuthbert stirbt und er das Horn nicht mit nimmt.

Wäre es nicht logischer ihn zumindest an die Stelle von Cuthberts Tod zurück zu schicken und ihn dort das Horn aufheben zu lassen. Ich verstehe nicht, warum das in der Wüste der Punkt ist an den er zurück geschickt wird um sich erneut zu bewähren?

Das erklärt die, übrigens sehr interessante, Wiki auch nicht.

Dafür erklärt sie mir das mit dem Horn. Das er das vermisst hat am Anfang ist mir wirklich entfallen.

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WhoreOfTime  26.01.2012, 21:34
@Panazee

Sie beginnt ja nicht mitten in der Wüste.

Der Mann in Schwarz floh durch die Wüste, und der Revolvermann folgte ihm.

In der Wüste nimmt die eigentliche Suche jedesmal ihren Anfang, das ist immer der Ausgangspunkt.

Nicht die Erinnerungen und Erzählungen an / über Cuthbert und Alain oder Susan. Das sind "nur" Rolands Bezugspersonen / Eckdaten, damit er jedesmal wenn er kurz davor ist verrückt zu werden oder aufzugeben, weitermachen kann.

Sie spielen ja jedesmal die gleiche Rolle, Roland erzählt früher oder später seinem Ka-Tet der 19 seine Geschichte, die von Gilead, dem Eld, seinem Bündnis und Susan Delgado etc.

Aber weil ihn der Turm immer wieder in die Wüste entlässt, ist dort auch immer der Anfang der Suche - wenigstens der Suche, die Sinn macht und von den Gefährten die er im Laufe seiner Wanderung "aufsammelt", begleitet wird und die vielleicht wenigstens diesmal - mit dem Horn des Eld - Erfolg hat und mit der Zerstörung des Turms enden könnte.

Ich bin mal gespannt, wann bei uns endlich das 8. Buch erscheint, auch wenns zwischen 6 und 7 angesiedelt ist,weil einfach noch soviele Fragen offen sind.......

.......aber ich denke, das jeder ein bissl richtig liegt, der sich Gedanken um die Geschichte von Roland macht.......sogar Stephen King ;-)

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Hey. Ich denke, dass es das Horn nur reinbebracht hat, um zu verdeutlichen, dass jedes mal etwas anders ist. Das nie zwei mal die gleiche welt vorliegt und sich immer andere chancen ergeben, die letztlich an Roland selbst zerbrechen.

Einen kleinen Hoffnungsschimmer habe ich in seinem Kampf gegen das Fegefeuer jedoch gefunden. Als Jake gerade stirbt, schreibt King, dass Roland seinen scheißt Turm genau in diesem Moment aufgegeben hätte, wenn das Jakes Leben gerettet hätte. Natürlich kann er das nicht und Jake stirbt und Roland nimmt die Suche weiter auf,

Aber gerade diese Bereitwilligkeit zur Aufgabe des Turms zeigt in meinen Augen einen gewissen Fortschritt, den Roland macht. Und der wird vielleicht von Mal zu Mal größer, wenn er seine schreckliche Reise wiederholen muss. Vielleicht ist das der HInweis darauf, dass sich etwas ändert, dass sich in ihm etwas ändert, dass Freundschaft irgendwann über den Turm stellt. Und Rolands Ende und das Ende dieses Kreislaufes wäre dann, dass er den Turm aufgibt und vielleicht niemand für ihn sterben muss.

In meinen Augen kann er also nur ausbrechen, wenn er seine Freunde bewahrt und mit ihnen, glücklich, alt und zusammen, irgndwo stirbt. Jedenfalls muss es so aussehen, dass er niemand mehr für den Turm opfert. Und auch, wenn er diese Reise vielleicht noch zehn, hundert, tausend, millionen mal (keine Ahnung, sei das mal KA) machen muss, so wird er doch irgendwann vielleicht da ankommen. Denn ich bin mir sicher, dass bei Durchgang Nummer eins niemals der Gedanke in seinem Kopf existierte, Jake über den Turm zu setzen (als er vom Autpo getroffen wird).

Diese Liebe, die er für Eddie, Jake, Suzie (und Oy) empfindet, wächst von mal zu mal und wird irgendwann die zum Turm besiegen. Und das wird sein Ende sein.

...damit ich den Stern vergeben kann. ;-)

Tatsächlich ist es der Zeitpunkt, mit welchem "Schwarz" beginnt, deshalb hat King sich für diesen Zeitpunkt entschieden. Die eigentliche Suche beginnt weit vorher, ob schon in Mejis oder erst bei der Schalcht am Jericho Hill kann diskutiert werden. Aber "unser" gemeinsamer Abschnitt mit Roland beginnt eben in der Wüste und "Ka ist ein Rad und kehrt stets zu seinem Ausgangspunkt zurück". Das gilt dann auch für uns Leser!