Frage zu DDR und Treuhandanstalt?
Guten Abend,
Ich wollte fragen ob es von der bundesrepublik, eine grobe zeitvorgabe gab, bis wann man die damalige DDR planwirtschaft in die soziale marktwirtschaft integriert haben sollte (also bis wann man die DDR wirtschaftsbetriebe auf soziale marktwirtschaft oder negativ gesagt "Kapitalismus" umgestellt haben sollte) ? Gab es da von einem bundeswirtschaftsminister oder sogar eine Bundeskanzler konkrete Zahlen ?
Dass der Zeit lang viel zu ambitioniert war, und dass man sich überschätzt hat bei der Änderung eines kompletten wirtschaftssystems liegt auf der Hand.
Einer planwirtschaft, effizienteres Wirtschaften und arbeiten den Arbeitern beizubringen hätte man viel sensibler machen müssen als man es wirklich gemacht hat.
Ich könnte mir vorstellen, dass die staatliche plankommission der DDR den Betrieben eine viel zu lockere zielvorgabe gemacht hat, die die meisten Betriebe vielleicht schon im Quartal 2 eines Jahres erreicht hatten und die restlichen Quartale haben sie dann däumchen getrennt.
3 Antworten
Nein, gab es nicht.
Die Aufgabe der Treuhand war die Abwicklung der DDR Betriebe, diese letztlich der Plünderung preiszugeben.
Mit Einführung der DM mußten alle Betriebe eine Eröffnungsbilanz vorlegen, mit der Konsequenz am Tag 1 nach der Einführung überschuldet zu sein und damit Pleite.
Vor der Wiedervereinigung gab es zwei Modelle. Die schrittweise Eingliederung, dafür stand vor allem Lafontaine (damals SPD). Und den radikalen Bruch, der von Kohl befürwortet wurde. Durchgesetzt hat sich Kohl, er hat vor der Wiedervereinigung die DM im Osten als Zahlungsmittel eingeführt. Was vor allem im Osten klar wahltaktische Gründe hatte. Aber die Personalkosten über Nacht um den Faktor 5 erhöhte.
Die Industrie der DDR hatte eine viel zu hohe Fertigungstiefe, da es keinen funktionierenden Markt für Vorprodukte gab. Alles wurde in den Werken selbst hergestellt. Dazu kamen viele arbeitsintensive Produkte, die damals schon nur in der Dritten Welt hergestellt wurden. (Schuhe, Kleidung ...). Auch die Produktionsanlagen waren nicht konkurrenzfähig.
Der Zusammenbruch der DDR-Industrie war absolut unvermeidlich. Kohl verschwieg die Tatsachen aus seinem Machtkalkül und entließ Kritiker. Unterstützt wurde er damals beispielsweise durch Thilo Sarrazin. Der schätzte in seinen Fantasieprognosen 1989 den Verlust der Arbeitsplätze auf ca. 40 %. Tatsächlich verbot Kohl das getrennte Erfassen von Industriearbeitsplätzen durch die Statistiken 1993 bei einem Rückgang von 70 % ...
Nein!
Die DDR Wirtschaftsbetriebe wurden zu 80-90% aufgelöst bzw verkauft/ aufgelöst.
Das Problem war, das DDR Bürger, in der Regel, keine Betriebe übernehmen durften.
Lockere Vorgaben?
Nein.
Viele Betriebe hatten Schwierigkeiten den Plan einzuhalten.
Unter anderen auf Grund mangelnder Rohstoffe.