frage zu blindgängern in deutschland?
es werden ja ständig blindgänger in deutschand gefunden. es gibt noch unzählige aber kann man nicht karten der bombardierung von russland und usa anfragen wo die überall bomben geworfen haben? so kann man doch nach gucken wo noch bomben sind
6 Antworten
Die entsprechenden Karten bzw. Luftbilder liegen vor. Die Auswertung ist allerdings langwierig und erfolgt in der Regel voranging bei Anfragen wegen Bautätigkeiten. Nur wenn Kapazitäten frei sind wird vorbeugend ausgewertet.
Die abgeworfenen Bomben machen aber nur einen Teil der Blindgänger aus. Ein Großteil ist auch Munition aus direkten Kampfhandlungen. Da findet man zum Teil noch ganze Geschützstellungen incl. Munition, welche verschüttet wurden.
Die ganze Suche ist auch nicht billig. Allein die Suche kostet um die 1 €/m². Die ist aber nur gesucht und noch Nix geborgen.
Und was die Munitionsbergungsfrimen noch dringender sucht als Muni sind fähige Mitarbeiter. Ich kenne keine Firma welche nicht händeringend gutes Personal sucht. Das ist kein Job für Jeden.
Es werden immer noch ständig alte Fotos der Bombenkrater ausgewertet, und oft findet man einen Blindgänger über diese Recherchen, bevor ein Bagger "anklopft".
Bei uns im Ruhrgebiet befinden sich noch Unmengen von Weltkriegsbomben im Boden. Dazu werden Luftbild-Aufnahmen herangezogen, die Aufschluss darüber geben, wo man suchen muss.
Es werden aber auch beinahe wöchentlich Bomben zufällig gefunden bei Erdarbeiten usw. Bin immer froh, wenn das Ding im Rahmen der Baumaßnahmen nicht von selbst hochgeht.
Die gehen ganz sicher hoch, wenn so'n Bagger die versehentlich zur Seite schiebt und den Zünder auslöst.
Hatten wir in den 80ern. Da wurde in einem Recycling-Betrieb Erdaushub geschreddert, in dem so ein altes Ding lag. Bei dem Unglück gab es mehrere Tote.
Darum werden ja auch Gebäude komplett evakuiert.
Und wie die noch explodieren:
2021 in München - völlig unerwartet, 4 Verletzte
2023 auf einem Feld - außer einem Brand nichts passiert
2019 in Limburg - mitten in der Nacht, in vier Meter Tiefe
Man weiß ja nicht auf wenige Meter genau wo die die Teile abgeworfen haben.
Selbst wenn es eine Karte gäbe, wo stehen würde, dass die Briten am 5.9.1944 den Jungfernstieg in Hamburg bombardiert haben (was es nicht gibt), so wüsste nich immer keiner, wo auf dieser Straße die Bomben eingeschlagen sind und ob sie überhaupt die Straße getroffen haben oder irgendwelche Orte in der Nachbarschaft. Und du kannst ja schlecht den halben Jungfernstieg umgraben, um dann festzustellen, dass alle Bombem wohl explodiert sind.
Es gibt tatsächlich erstaunlich viele Luftbildaufnahmen, die kurz nach den Bombenabwürfen gemacht wurden und so detailiert sind, dass man darauf auch Bombentrichter erkennt. Die wurden damals wahrscheinlich weniger in Vorausschau auf eine später nötige Blindgängerberäumung gemacht, sondern wohl eher, um die Wirkung des Angriffs zu dokumentieren, und effektivere Methoden der Zerstörung zu entwickeln.
... und auf ganz vielen wurden nach dem Krieg Häuser gebaut 😬 und Schulen und Krankenhäuser.
...die man natürlich nicht unbedingt jetzt wegreißt deswegen. Aber ein Haus neu zu bauen, geht ja auch nicht rein oberflächlich, sondern benötigt auch ein Fundament, bei dessen Aushub die Blindgänger schon entdeckt worden.
Es wurden sicher keine Karten erstellt, auf welchen die auf einen Meter genaue Lage eines Blindgängers verzeichnet wurden. Es wurde ja immens viel abgeworfen; da weiß niemand, wo noch etwas liegt.
Stell Dir mal vor, Du wärst der Pilot eines Bombers gewesen: Du hattest ja nicht nur eine einzige, sondern eine ganze Reihe von Bomben abgeworfen. Wie hast Du verfolgt, wo die alle gelandet sind? Du warst ja in aller Regel unter Beschuss und hattest genug damit zu tun, nicht getroffen zu werden.
Und viele Piloten hatten nicht das Glück, wieder lebend zu landen. Selbst wenn die gewusst hätten, wo die Blindgänger lagen, hätten sie diese Information nicht weitergeben können.
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meinst du die gehen noch hoch? die sind jetzt ca 80 jahre alt