Frage an Christen, wie soll man damit umgehen wenn man beleidigt und gekränkt wurde?

8 Antworten

Wie Jesus gesagt hat: "die andere Backe hinhalten"...

Davon haben wir selbst im Endeffekt am meisten und nur so kann Deeskalation, Frieden und Vergebung stattfinden.

Jetzt wäre die Frage, was das genau bedeutet. Denn: Sollten Christen sich überall verprügeln lassen, ohne sich zu wehren? Sollten sie zuschauen, wenn andere Christen verprügelt werden und sich darüber freuen, dass diese die andere Backe hinhalten können? Das ergäbe doch irgendwie nur wenig Sinn und würde die gesellschaftliche Ordnung gefährden.

Zu der Bibelstelle mit dem "Hinhalten der anderen Backe" ist zu sagen, dass es dabei nicht um Selbstverteidigung oder körperliche Angriffe, sondern um Rache und Beleidigungen geht.

Im griechischen Urtext steht das Wort "rhapizo", das einen Schlag mit dem Handrücken ins Gesicht bedeutet. Dies war eine Geste, die z.B. ein Herr gegenüber seinem Knecht tun durfte. Bei Gleichgestellten galt sie als schwere Beleidigung, die nach rabbinischem Recht doppelt bestraft wurde. Deshalb soll man sich durchaus beleidigen lassen, ohne sich zu wehren. Und man soll sich nicht rächen, was wohl die Kernaussage dieser Bibelstelle ist.

Deshalb ist der Vorschlag, auf Beleidigungen nicht zu reagieren und auf Rache zu verzichten, die beste Taktik, um Streit zu deeskalieren und schlimmere Auseinandersetzungen, die über verbale Angriffe hinausgehen, zu vermeiden.

In taktischen Selbstverteidigungsseminaren, in denen es um Notwehr und Nothilfe geht, wird diese Strategie durchaus als wichtige Möglichkeit der Deeskalation und Prävention gelehrt.

An diesem Beispiel sieht man wieder, wie lebensnah und -praktisch Jesus die Menschen belehrte.


Midgardian  08.06.2023, 13:09
Sollten Christen sich überall verprügeln lassen, ohne sich zu wehren?

Laut Bibel: Ja

Das ergäbe doch irgendwie nur wenig Sinn

Stimmt. Steht aber nun mal in der Bibel.

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chrisbyrd  08.06.2023, 16:40
@Midgardian

Nein, genau das steht eben gerade nicht in der Bibel...

Die wirkliche Bedeutung der Aussage von Jesus habe ich doch in meiner Antwort ausführlich erklärt.

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Hier gibts mehrere Möglichkeiten

  1. Man kann sich klarmachen, dass es das Problem der anderen Person ist und geht nicht weiter drauf ein. Wer absichtlich beleidigt oder kränkt hat selbst ein Problem. Hat nichts mit dir zu tun. Was auch immer du getan hast, gibt keinen Grund dich zu beleidigen
  2. Sofort Klartext darauf ansprechen und fragen was das soll. Sagen, dass man nicht gekränkt werden will und man normal mit einem reden kann. Wenn der Andere dann normal redet - alles gut - kann man verzeihen. Wenn der andere nicht aufhört, umdrehen und gehen. NICHT rechtfertigen oder diskutieren.
  3. Wenn man sich gekränkt fühlt obwohl es eigentlich keinen richtigen Grund gibt. Erwähnen, dass einen das gekränkt hat und man das Gespräch beenden will. Später dann drüber nachdenken warum
  4. Zurückbeleidigen - schlechteste Wahl weil es von schwachem Ego zeugt und die Sache nur noch schlimmer macht
  5. Das Gespräch einfach beenden. Die Meisten wissen eh, wann sie zu weit gegangen sind

Das Ding ist: du kannst Andere und oft auch deren Meinung ohnehin nicht ändern. Also musst du einen für dich möglichen Weg finden damit umzugehen. Aber es ist NICHT dein Problem solange du nicht überempfindlich reagierst. Wenn man dich definitiv und absichtlich kränkt hast du jedes Recht der Welt das Gespräch zu beenden, sagen was Sache ist oder das Thema zu wechseln. Du MUSST nicht weiterreden oder diskutieren

Und das Alles hat NULL mit der Religion zu tun. Es ist nicht dein Problem wenn einer Vorurteile wegen deiner Religion hat. Wenn jemand zb wirklich denkt du wärst dumm weil du gläubig bist dann ist das sein gutes Recht. Heißt aber noch lange nicht, dass das die Wahrheit ist. Das was einer sagt hat immer viel mehr mit ihm selbst zu tun als mit dir. Vermutlich würde er sich dumm vorkommen wenn er gläubig wäre - weswegen er es nicht ist. Aber das ist SEIN Problem.

Im Prinzip genauso wie allen anderen Menschen auch.

Entweder man ignoriert diese Person oder man bringt die Angelegenheit zur Sprache.

Diesen psychischen Schmerz im Gebet an Gott/Jesus übergeben. So bald so etwas geschehen ist und später, wenn der Gedanke daran wieder kommt. So lange, bis man Ruhe über der Sache bekommt.

Reaktionen wie Hass oder Bitterkeit schadet den "Tätern" nicht, dafür dem Opfer.

Überlege dir für das nächste Mal eine passende Antwort. Wenn du es dir gefallen lässt, wird sich das wiederholen. Man muss auch über eine Anzeige nachdenken, die durch Zeugen gestützt ist.
Am meisten sitzt es, der Behauptung nicht zu widersprechen, sondern etwas zu ergänzen, dass den Beleidiger dumm dastehen lässt.

Beispiel: Ein Mann macht anzügliche Bemerkungen wegen fehlenden BH.
Antwort: Bei ihnen ist auch nicht alles aufgehängt, was herunter hängt.

Beim ersten Mal, wenn einem noch nichts eingefallen ist, hilft erst mal so ein Satz wie: Ich weiß ja, wer es sagt.

Wie wurdest du den beleidigt?