Frage an Chemiker: Kann diese Aussage zu Colouraplast stimmen?

4 Antworten

Polystyrolgranulat ist nicht für die Verarbeitung durch Amateure oder Endverbraucher bestimmt. Beim unkontrollierten und zu hohen Erhitzen kann es durchaus zu Zersetzungserscheinungen, evtl. auch zu einer teilweisen Depolymerisation zu Styrol kommen.

Bei der professionellen Verarbeitung in Spritzgußmaschinen mit Schmelzextrudern ist eine Absaugung installiert.


Mirarmor 
Beitragsersteller
 04.05.2018, 23:16

Vielen Dank.

Frechheit, dass der Hersteller das so bestimmt in Bausch und Bogen banalisiert.

Es kann stimmen - Polystyrol im Kellerlabor hergestellt enthält noch Reste von Styrol. Aber wenn Du den Satz auch noch gelesen hättest, der nach Deinem Zitat kommt:

Bei der Polymerisation fällt das Polystyrol jedoch in so großer Reinheit an, dass es sogar als Lebensmittelverpackung verwendet werden kann.

dann wüsstest Du schon, dass im industriell hergestellten Polystyrol kein Styrol mehr enthalten ist.


Mirarmor 
Beitragsersteller
 03.05.2018, 23:45

Dankeschön. Das stimmt also wirklich, das Erhitzen dieses Bastel-Polystyrols ist gesundheitlich völlig unbedenklich? Was stinkt denn dann so schrecklich, wie Anwender berichten?

TomRichter  04.05.2018, 00:19
@Mirarmor

Ich kenne das Produkt nicht und ich kenne den Hersteller nicht und den Geruch, über den sich welche beklagen, kenne ich auch nicht. Ich kann Dir daher nicht sagen, ob das Produkt das beworbene "frei von schädlichen Lösemitteln" auch einhält.

Den Geruch von Styrol würde ich eher als "süßlich, aromatisch" bezeichnen und nicht als "stinkt schrecklich" - letzteres lässt mehr an die Zersetzung von nicht ausreichend temperaturbeständigen Formen denken.

Ich hätte jedenfalls keine Bedenken, das Zeug in meinem Backofen zu verarbeiten. Wenn's stinkt würde ich das Küchenfenster weit öffnen. Und den noch heißen Backofen bei offener Backofentür und offenem Fenster auslüften.

Jo3591  05.05.2018, 13:11
@Mirarmor

Polystyrol Schmelzgranulat ist für die professiopnelle Verarbeitung bestimmt und nicht für die Küche!

Jo3591  05.05.2018, 13:12
@Mirarmor

Polystyrol Schelzgranulat ist für die professionelle Verarbeitung bestimmt und nicht für die Küche oder zum Füllen von Stofftieren.

TomRichter  10.05.2018, 17:21
@Jo3591

Der Anbieter (siehe Link in der Frage) sieht das etwas anders:
 (Abb. 2) Legen Sie die fertige Metallform auf ein Backblech und schieben es vorsichtig in den Ofen (bei 180 - 200 °C).

Ich bin zwar kein Chemiker und habe auch noch nie mit Schmelzgranulat gearbeitet, aber benütze für alles, was gebacken werden muss, wie z.B. Fimo oder sonstige Modelliermassen, Plastikperlen schmelzen etc. immer einen kleinen Extra-Backofen, den ich für solche Zwecke gekauft habe.

Rein wegen evtl. Dämpfe oder Gerüche, die ich in meinem Backofen nicht haben möchte.


Mirarmor 
Beitragsersteller
 04.05.2018, 23:15

Cool wäre noch, wenn du den auf der Terasse betreiben kannst. Das wäre echt eine Idee. Sowas nur im Sommer oder in der Garage zu machen. :) Danke.

Wo hast du denn den kleinen Backofen? Ach ist das so ein Mini-Heißluftherd für die Küchenablage?

maxi6  06.05.2018, 04:54
@Mirarmor

Ist zwar kein Heissluft-Backherd, sondern ein normaler, elektrischer Backofen für die Küchenablage und ist nicht grösser als ne Mikrowelle. Bekommen solltest Du sowas in nem Baumarkt oder Haushaltswarenladen.

Polystyrol ist auch nicht dasselbe wie Styrol.


Mirarmor 
Beitragsersteller
 03.05.2018, 23:03

Danke. Kannst du mir noch mehr sagen?

Entstehen beim Erhitzen von Polystyrol denn keine schädlichen Dämpfe?

Verbraucher berichten von "unterträglichem Gestank".

Jo3591  05.05.2018, 13:10
@Mirarmor

Wieso zum Teufel erhitzen "Verbraucher" Polystyrol??