Frage an Chemiker: Kann diese Aussage zu Colouraplast stimmen?
Zitat "Es handelt sich dabei um einen vollkommen ungefährlichen Kunststoff, der auch beim Verarbeiten keine giftigen Dämpfe oder Gase frei gibt."
http://www.creartec.de/produkte/colouraplast-schmelzgranulat.html
Laut Wikipedia handelt es sich einfach um Polystyrol.
... de.wikipedia.org/wiki/Schmelzgranulat
Und auf dieser Seite
.. kirste.userpage.fu-berlin.de /chemistry/ kunststoffe/ polystyrol.htm
find ich das "Styrol-Dämpfe reizen Augen und Atemwege. Außerdem hat sich das Stoff im Tierversuch als mutagen erwiesen, d.h. es kann das Erbgut verändern"
Wie passt das zusammen?
4 Antworten
Polystyrolgranulat ist nicht für die Verarbeitung durch Amateure oder Endverbraucher bestimmt. Beim unkontrollierten und zu hohen Erhitzen kann es durchaus zu Zersetzungserscheinungen, evtl. auch zu einer teilweisen Depolymerisation zu Styrol kommen.
Bei der professionellen Verarbeitung in Spritzgußmaschinen mit Schmelzextrudern ist eine Absaugung installiert.
Vielen Dank.
Frechheit, dass der Hersteller das so bestimmt in Bausch und Bogen banalisiert.
Es kann stimmen - Polystyrol im Kellerlabor hergestellt enthält noch Reste von Styrol. Aber wenn Du den Satz auch noch gelesen hättest, der nach Deinem Zitat kommt:
Bei der Polymerisation fällt das Polystyrol jedoch in so großer Reinheit an, dass es sogar als Lebensmittelverpackung verwendet werden kann.
dann wüsstest Du schon, dass im industriell hergestellten Polystyrol kein Styrol mehr enthalten ist.
Ich kenne das Produkt nicht und ich kenne den Hersteller nicht und den Geruch, über den sich welche beklagen, kenne ich auch nicht. Ich kann Dir daher nicht sagen, ob das Produkt das beworbene "frei von schädlichen Lösemitteln" auch einhält.
Den Geruch von Styrol würde ich eher als "süßlich, aromatisch" bezeichnen und nicht als "stinkt schrecklich" - letzteres lässt mehr an die Zersetzung von nicht ausreichend temperaturbeständigen Formen denken.
Ich hätte jedenfalls keine Bedenken, das Zeug in meinem Backofen zu verarbeiten. Wenn's stinkt würde ich das Küchenfenster weit öffnen. Und den noch heißen Backofen bei offener Backofentür und offenem Fenster auslüften.
Der Anbieter (siehe Link in der Frage) sieht das etwas anders:
(Abb. 2) Legen Sie die fertige Metallform auf ein Backblech und schieben es vorsichtig in den Ofen (bei 180 - 200 °C).
Ich bin zwar kein Chemiker und habe auch noch nie mit Schmelzgranulat gearbeitet, aber benütze für alles, was gebacken werden muss, wie z.B. Fimo oder sonstige Modelliermassen, Plastikperlen schmelzen etc. immer einen kleinen Extra-Backofen, den ich für solche Zwecke gekauft habe.
Rein wegen evtl. Dämpfe oder Gerüche, die ich in meinem Backofen nicht haben möchte.
Cool wäre noch, wenn du den auf der Terasse betreiben kannst. Das wäre echt eine Idee. Sowas nur im Sommer oder in der Garage zu machen. :) Danke.
Wo hast du denn den kleinen Backofen? Ach ist das so ein Mini-Heißluftherd für die Küchenablage?
Polystyrol ist auch nicht dasselbe wie Styrol.
Danke. Kannst du mir noch mehr sagen?
Entstehen beim Erhitzen von Polystyrol denn keine schädlichen Dämpfe?
Verbraucher berichten von "unterträglichem Gestank".
Dankeschön. Das stimmt also wirklich, das Erhitzen dieses Bastel-Polystyrols ist gesundheitlich völlig unbedenklich? Was stinkt denn dann so schrecklich, wie Anwender berichten?