FOS 12 oder Gymnasium?
Ich besuche die FOS 12 Soziales in Niedersachsen. Aber die Schule die ich besuche ist nicht die beste, und meine Mitschüler sind richtig asozial und unreif.
Ich muss dazu auch sagen, das der soziale Bereich überhaupt nichts für mich ist, und ich mich jeden Morgen mich zur Schule quäle. Nun habe ich eine Zusage eines Kollegs bekommen, das ich dort die Einführungsphase besuchen kann. Könnte dann dort nach der 12 abgehen und hätte dann die Fachhochschulreife, ohne Prüfungen abzulegen. Oder nach der 13 das Abitur. Und Bafög würde ich auch bekommen. Vielleicht sollte ich erwähnen das ich schon 25 bin, und sozusagen das Abi bzw Fachabi nachhole.
Was sollte ich machen?
2 Antworten
Grundsätzlich halte ich den Weg über ein Kolleg für die bessere Option. Du bist da unter (ausschließlich!) Erwachsenen und die Lernumgebung ist eine komplett andere.
Die Fächer sind breitgefächerter, du hast eben die "normale" Oberstufe wie im allgemeinbildenden Gymnasium auch, ohne Fachgebundenheit.
Auch die Lehrer behandeln die Schüler anders. Ich habe selbst das Abitur an einem Kolleg nachgeholt: Die Atmosphäre war deutlich entspannter und der Bezug von Lehrer zu Schüler war weniger hierarchisch - vielfach hat man die Berufserfahrung der Schüler geschätzt. Dadurch wurden ganz andere Aspekte in den Unterricht miteingebracht - und in Diskussionen auch zugelassen.
Allerdings ist man viel mehr auf sich gestellt. Wer nicht kommt, kommt eben nicht und wer kein Interesse hat, der kann wieder gehen. Die Unterstützung untereinander war (bei uns) aber recht groß, zudem gab es kaum pubertäres Gehabe.
Die Abbrecherquote auf dem Kolleg ist allerdings schon recht hoch - bei uns betrug sie ca. 50%, wobei die meisten schon in den ersten Wochen/Monate abgebrochen haben. Viele haben es sich leichter vorgestellt. Das Kolleg ist schaffbar - aber man muss schon ein Ziel haben, auf das man hinarbeitet. Eine "Notlösung", weil man keine Lust hat, etwas anderes zu machen, ist es nicht. (Von diesen Leuten hat es keiner bis zum Abitur geschafft).
Du wirst (höchstwahrscheinlich) elternunabhängiges, nicht-rückzahlungspflichtiges Schüler-Bafög bekommen. Zusammen mit einem Nebenjob richt das i.d.R. aus, wenn man sich etwas einschränkt.
Grundsätzlich würde ich zum Wechsel auf das Kolleg raten.
(Reine Neugierde aus persönlichen Gründen :-): Welches Kolleg in Niedersachsen ist es?)
Mit Deinen Vermutungen zur Fachhochschulreife (FHR) liegst Du absolut richtig. Auf dem Kolleg gibt es, wie auf dem Gymnasium, dafür keine gesonderten Abschlussprüfungen. Allerdings müsstest Du dann die für die FHR nötigen Punkte (nach den Regeln für die gymnasiale Oberstufe) zusammenbekommen haben.
Die einzelnen Bestimmungen dazu kannst Du hier mal ganz genau nachlesen:
http://www.fachabitur-nachholen.de/gymnasiale-oberstufe-fachabi.html
In Hannover :)