Förderschule aufgrund noch leichter Sprachprobleme?

3 Antworten

Nein, würde ich nicht. Ich würde aber auch mal darüber nachdenken, ob sie nicht stellenweise recht hatte.

Es ist ja toll, dass seine Sprachprobleme behandelt werden, aber wie weit ist er wirklich? Eltern verstehen ihre Kinder auch, wenn sie undeutlich sprechen und sind oft überrascht, wie schwer sich Außenstehende dabei tun...

Eineinhalb Stunden Untersuchung sind natürlich lang, aber wie lange dauert ein Schultag? Was tut dein Sohn, wenn er dort "ängstlich, nervös, ungeduldig" ist oder "nicht mitmachen will"?

Da wird auch nicht einfach Pause gemacht, wenn einer keine Lust mehr hat...

Wer etwas nicht kann, wird dafür nicht auch noch gelobt, sondern verbessert.

Und Mitschüler lachen über Sprachfehler. Weil sie nicht verstehen, dass Dinge, die für sie selbstverständlich sind, anderen schwerfallen, und weil Kinder nunmal grausam sein können.

Daran kann auch der Lehrer wenig ändern.

Sprich mit Kindergarten, Kinderarzt, Logopäden usw. und versuche, dein Kind möglichst objektiv mit Gleichaltrigen zu vergleichen. Es gibt auch entsprechende Beratungsstellen von Caritas, Diakonie, Awo, Pro Familia oder dem Jugendamt.

Finde mit "Profis" raus, wo Defizite bestehen und versuche einzuschätzen, wie groß sie sind und wie und wo sie am besten "aufgeholt" werden können.

Sowohl zu viel Druck als auch zu viel "Getüttel" können einem Kind schaden. Ohne deinen Sohn zu kennen, kann ich dir nur raten, dir kompetente Gesprächspartner zu suchen und ihn ein paar Wochen die eurer Meinung nach "richtige" Schule ausprobieren zu lassen.

Formuliert vorher eure Erwartungen und auch k.o.-Kriterien, und überlegt dann gemeinsam mit seinen Lehrern, ob diese Schule das Richtige für ihn ist oder er besser wechseln sollte.

Auch eine Förderschule muss nicht die Endstation sein, v.a. nicht, wenn von Anfang an klare Ziele formuliert werden und man sich an die eigenen Pläne (wechseln trotz "Stress" und "Umstellung") hält.

Alles Gute euch beiden!

Die Schulärztin entscheidet das letztlich nicht, es muss noch eine sonderpädagogische Überprüfung geben. Und dann auch nicht unbedingt Förderschule sondern vielleicht auch Inklusionskind in der Grundschule. Rede mit Deinem Kinderarzt und geh mit Deinem Sohn zu einer psychologischen Beratungsstelle. Eltern können ihr Kind oft nicht richtig einschätzen. Sie meinen, ihr Kind hätte alles ganz toll gemacht, aber sie sehen nicht, dass andere gleichaltrige sehr viel mehr können. Sprachprobleme erschweren das Lesen und Schreibenlernen ungemein und führen ganz schnell zu Schulproblemen. Bis zum Schuleintritt sollten sie behoben sein, sonst wird es sehr schwierig.

Mit 1,5 Stunden, die sie sich Zeit genommen haben, würde ich die Einschätzung der Fachleute schon ein wenig ernst nehmen. Ihr solltet euch noch eine Zweitmeinung einholen.

Wenn im Schulalter noch deutliche Sprachprobleme vorhanden sind, wäre womöglich eher ein Sprachheilkindergarten angemessen gewesen - aber dafür ist es jetzt zu spät.