Flöten und Lauten im Mittelalter?

1 Antwort

Hallo Dewala,

die Flöte war und ist ein Melodieinstrument. Im MA spielt sie Lieder und Tänze und begleitet Singstimmen. Akkorde zu 'brechen', d. h. die Töne so nacheinander zu spielen, dass sich eine latente Mehrstimmigkeit ergibt, wird erst ab der Barockzeit praktiziert.

Unten noch etwas zur Geschichte der Blockflöte, für Deine Zwecke brauchbarer als die Wikipedia-Artikel.

LG
Arlecchino

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Geschichte der Blockflöte

Die Flöte gehört zu den ältesten Musikinstrumenten überhaupt. Schon in prähistorischen Zeiten wurden Flöten gebaut, die aus hohlen Knochen bestanden und bereits mit Tonlöchern versehen waren. In der chinesischen Provinz Henan entdeckten Archäologen bei Ausgrabungen rund 9000 Jahre alte Knochenflöten. Im irischen Greystones stieß man jüngst (2004) auf einen sensationellen Fund, als man bei Bauarbeiten rund 4000 Jahre alte, 30 bis 50 Zentimeter lange Flöten aus Ebenholz auffand, aus denen sogar noch einige Töne hervorgebracht werden konnten.

Mittelalter: Dauergast im öffentlichen Leben

Als Hirteninstrument hielt die Flöte Eingang in die westliche Welt und verbreitete sich im frühen Mittelalter hauptsächlich im Kreise der singenden und spielenden Zünfte, zu denen u.a. Spielleute, Stadtpfeifer und Gaukler gehörten. Im Europa des frühen Mittelalters waren vor allem panflötenähnliche Instrumente verbreitet. Sie bestanden aus grifflochlosen Pfeifen, die der Länge nach gestaffelt waren und zusammengebunden wurden.

Renaissance: Das Instrument der Stunde

Die mit beiden Händen zu spielende, vertikal gehaltene Blockflöte mit Grifflöchern ist in Europa seit dem 11. Jahrhundert nachgewiesen. Bereits im 14. Jahrhundert gehörte die Blockflöte zu den bedeutendsten Holzblasinstrumenten. Während der Renaissancezeit vollzog sich im Bereich der Holzblasinstrumente eine rasante Entwicklung. Keine andere Instrumentengattung brachte eine vergleichbare Typenvielfalt hervor und entwickelte eine ähnliche Vielzahl an Größen vom Sopran bis zum Bass. In Deutschland war es speziell die Stadt Nürnberg, die u.a. zu einem bedeutenden Zentrum für die Produktion von Holzblasinstrumenten geriet.

Die Blockflöte wies hier noch eine zylindrische (d.h. gerade) Bohrung auf, verfügte über sieben vordere Grifflöcher und bestand lediglich aus einem Stück. Damit ging ein milder, obertonartiger Klang einher, der in hervorragender Weise zur Gesangsbegleitung geeignet war und wegen dieser spezifischen Klangcharakteristika zurecht die Bezeichnung „Flute douce“ bzw. „Flauto dolce“ trug. Als einzigem Blasinstrument in der Renaissance wurde der Blockflöte ein eigenes gedrucktes Lehrwerk gewidmet: die „Opera Intitulata Fontegara“ von Sylvestro Ganassi, die 1535 in Venedig erschien und das älteste umfassendste Schulwerk für Blockflöte darstellt.

(Quelle: schott-music.com)


Dewala 
Beitragsersteller
 09.02.2022, 19:48

Danke!

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Arlecchino  09.02.2022, 20:34
@Dewala

Viel ist es nicht, aber Deine Frage richtete sich ja nicht an mich allein... 😉
Das Mittelalter war lang - kannst Du die Zeit der Handlung etwas eingrenzen? Was die Laute betrifft, ist das notwendig.

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