Findet ihr, Männer werden in Deutschland gesellschaftlich ungerecht behandelt?
Mir fallen viele Gründe ein, wieso das so ist. z.B. das Sorgerecht. Was sagt ihr?
6 Antworten
Wenn man bedenkt, dass Frauen schwerer Führungspositionen haben könne und weniger Geld erwirtschaften, würde ich sagen, dass Beides Vor und Nachteile hat und es etwa ausgewogen ist, je nach Prioritäten Setzung.
Nein, nicht wirklich. Das mit dem Sorgerecht hängt damit zusammen, dass Männer statisch gesehen häufiger:
- die Frau mit dem Kind sitzenlassen
- ihre Karriere vor die Familie stellen
- nicht in Elternzeit gehen (wollen)
- ein Alkoholproblem haben
- ein Gewaltproblem haben
Aber das ändert sich gerade, immer mehr Männer bleiben Zuhause; entsprechend ändert sich auch die juristische Situation: Es ist schon lange nicht mehr so, dass Frauen automatisch das alleinige Sorgerecht zugesprochen wird.
Seit 1998 ist das nur noch unter erschwerten Bedingungen möglich. Da interessiert es nicht, dass sich der Erzeuger einen Dreck ums Kind kümmert.
Alkoholprobleme sind auch unter Frauen vorhanden
Auch, aber seltener. Und Frauen unter Alkoholeinfluss verkloppen seltener ihre Kinder, als Männer unter Alkoholeinfluss.
Vernachlässigung ist bei Frauen gegenüber Kindern erfahrungsgemäß eher höher
Sicher, dafür ist Misshandlung und Missbrauch bei Männern höher.
Frauen machen derzeit eher intensiver Karriere als Männer
Das halte ich für ein Gerücht.
Dass Frauen ihre Kinder weniger im Stich lassen liegt nicht an deren Gutherzigkeit, sondern an Oxytocin.
Selbst wenn das so wäre, ändert es nichts daran, DASS sie es tun.
Das bedeutet aber nicht, dass das Kind die Frau deswegen mehr benötigt, als den Vater.
Das habe ich nicht behauptet. Wenngleich es schon ganz gut ist, wenn das Kind, vor allem in den ersten Wochen / Monaten, Zugang zu Muttermilch hat.
Ebenso wird bei Gefängnisinsassen argumentiert. Warum sind mehr Schwarze im Gefängnis? Sicher nicht, weil es im Blut der Schwarzen liegt, Verbrechen zu begehen. Sondern weil sie schon davor benachteiligt waren.
Der Analogie kann ich nicht folgen - hilfst du mir?
Beispielsweise sagtest du, dass Männer eher Alkoholprobleme haben. Das liegt mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit an einem gesellschaftlichen, unfairen Konstrukt eben desselben Regelwerkes und nicht nur an der Natur der Männer. Ein Hund, der wie eine Schildkröte behandelt wird, wird kein Hund und keine Schildkröte, sondern aggressiv. Ja, noch mehr unverständliche Analogien. Ist egal, es ist zu spät heute.
Mhm, und welches Konstrukt soll das sein? Aber gut, auch hier gilt: Das ändert nichts daran, dass es ist, wie es ist. Bei der Vergabe des Sorgerechts steht das Kindeswohl an erster Stelle. Dann kommt lange nichts, und dann kommen die Bedürfnisse der Eltern. Das heißt, ein Kind wird - selbstverständlich - nicht zu seinem saufenden Vater gegeben, nur weil der "eigentlich nichts dafür kann und aufgrund eines gesellschaftlichen, unfairen Konstrukts so geworden ist".
Frauen haben eine engere Bindung zu ihren Kindern. Das hätten Männer auch, wenn sie die KInder 9 Monate im Körper getragen hätten.
Frauen lassen auch sehr viel seltener ihre Kinder im Stich. Gerade bei ganz jungen Menschen, sieht man junge Männer nur noch von hinten wenn die Mädchen schwanger werden.
Trotzdem wird, wenn es vor Gericht kommt, immer der Einzelfall betrachtet.
Das erinnert mich an die Debatte beim Gewerbeamt, die ich hatte, ob mein Verpflichtendes Impressum durch Offenlegungspflicht als Werbung gewertet werden könne. Komplette Absurdität, Gesetze auf vorherigen weiter aufzubauen.
Teilweise. Leuten, die Chance zu entziehen, ihre Fehler wieder gut zu machen, wird ihren Abgrund weiter verstärken. Ein saufender Vater ist ja auch nicht gleich dasselbe wie ein schlagender Vater. Unsere Gesellschaft baut auf Verboten auf anstatt auf Förderprogrammen - so ist es halt. So sein sollte es finde ich nicht. Denn wenn man schon so vorgeht, dann soll man bitte alle Kinder, die eine scheiß Erziehung erhalten retten - achja richtig, so viel Kapazitäten hätte das Land im Traum nicht.
Sicher wird es das. Aber das ist mir egal. Der betroffenen Person steht es frei, sich Hilfe zu holen - und hierzulande gibt es mehr als genug Hilfsangebote -, zum Beispiel in Form einer Entzugstherapie. WENN es der Person dann besser geht, kann es auch wieder normalen Umgang geben.
Denk mal drüber nach was deine natürliche Reaktion darauf wäre, wenn dir dein Kind entzogen wird - eher mehr trinken als weniger. Nur Menschen mit extremer Willenskraft, schaffen es, sich komplett für ihre Kinder zu verändern.
Denk mal drüber nach, was es für Kinder bedeutet, mit alkoholkranken Eltern aufzuwachsen. Die Frage ist, wen lässt man ins offene Messer laufen:
- Die Kinder, die nichts für ihre Situation können, nichts an ihrer Situation ändern können und nicht die Resilienz haben, mit der Belastung, bei alkoholkranken - und damit unberechenbaren - Eltern aufzuwachsen, umzugehen.
Oder:
- Die Eltern, die für ihr Alkoholproblem selbst verantwortlich sind, jederzeit einen kostenlosen Entzug machen könnten und über deutlich mehr Resilienz verfügen, um mit der Belastung, ihr Kind seltener sehen zu können, umzugehen.
Ich wähle die Eltern. Du kannst das anders sehen. Wir werden uns nicht einig.
Du verstehst das nicht. Ich bin da eh deiner Meinung, ich wollte nur die andere Seite ebenfalls aufzeigen.
Möglicherweise ist es beim Sorgerecht so, aber das hängt eher mit dem Kindeswohl zusammen. Ansonsten haben Frauen viele Nachteile.
Auf keinen Fall. Männern geht es in unserer Gesellschaft sehr gut. Situationen in denen sie Ungleichbehandlung erfahren, die gibt es, lassen sich aber durch identische Situationen der Frauenseite aufwiegen.
Nein - gerade beim Sorge gibt sehr viele Männer, die sich das Recht rausnehmen, nur dann fürs Kind zu sorgen, wenn ihnen genehm.
Männer können auch mit Kindern beruflich - ohne finanzielle Abstriche - wie zuvor weitermachen.
Sie können bei einer Trennung sich sogar tausende von Kilometern vom Kind entfernen, während die Mutter schon bei einer wesentlich geringeren Entfernung die Erlaubnis vom Ex braucht.
Von unterhaltssäumigen Erzeugern ganz zu schweigen.
Das stimmt nicht. Alkoholprobleme sind auch unter Frauen vorhanden, Vernachlässigung ist bei Frauen gegenüber Kindern erfahrungsgemäß eher höher, Frauen machen derzeit eher intensiver Karriere als Männer usw.
Dass Frauen ihre Kinder weniger im Stich lassen liegt nicht an deren Gutherzigkeit, sondern an Oxytocin. Das bedeutet aber nicht, dass das Kind die Frau deswegen mehr benötigt, als den Vater.
Eine Pauschalisierung die gerne heran geführt wird. Ebenso wird bei Gefängnisinsassen argumentiert. Warum sind mehr Schwarze im Gefängnis? Sicher nicht, weil es im Blut der Schwarzen liegt, Verbrechen zu begehen. Sondern weil sie schon davor benachteiligt waren.