Findet ihr die heutige Musik zu eintönig?
10 Antworten
Teilweise ja, aber andererseits war die gängige Pop-/Schlager-/Chartsmusik schon in den 90ern oft sehr gleichförmig und es hieß damals schon oft, dass ein Lied wie das andere klingt. Man nimmt die Dinge oft im Nachhinein anders war, Musik wird oft "kultig" und dann glorifiziert, obwohl sie eigentlich gar nicht so gut ist. Schon in meiner Jugend ähnelten sich viele Lieder und Stimmen sehr.
Allerdings ist es heute schon so, dass kaum ein nicht-mainstreamiges Lied richtig bekannt wird. So um 2004-2010 waren z.B. Bands wie Coldplay besonders, weil sie anders klangen & nicht so angepasst waren, sondern einen eigenen Sound hatten. Von denen war ich damals auch recht angetan, oder z.B. "BitterSweet Symphony" von The Verve oder aber "A Night Like This" von Caro Emerald oder von mir aus Amy Winehouse oder Avril Lavigne oder Christina Aguilera oder auch Anastacia, deren Songs immer etwas rockiger klangen und deren Stimme Power hatte oder Shania Twain, die so countrymäßig klang oder Shakira und dieser Enrique Iglesias, die so latinomäßig unterwegs waren.
https://www.youtube.com/watch?v=1lyu1KKwC74
https://www.youtube.com/watch?v=74LXx0wSqMI
https://www.youtube.com/watch?v=uzR5jM9UeJA
https://www.youtube.com/watch?v=pRpeEdMmmQ0
Mainstream waren zum Beispiel Robbie Williams, Ronan Keating, Westlife, die No Angels usw., aber die waren eigentlich auch alle gut und man hat sie erkannt, weil sie auch optisch nicht alle gefühlt gleich gewesen sind.
Ich stand auch total auf Kate Ryan aus Belgien, die Anfang der 2000er sehr erfolgreich einige französische Popsongs der 80er wie "Libertine" (im Original von Mylène Farmer) oder "Voyage Voyage" gecovert hat ... auch das war was Besonderes und nichts Alltägliches.
https://www.youtube.com/watch?v=5YgB66L9tPI
Ich höre viel aktuelles Pop-Radio (SWR 3 meistens) und wüsste echt niemanden, der so was heute noch macht, wobei Kate Ryan immer noch Musik macht.
So was in der Breite gibt es heute meiner Meinung nach tatsächlich nicht mehr. Was es heute gibt, ist oft sehr "austauschbar". Schlechte Musik ist es deswegen noch lang nicht & ich denke, vor ca. 20 Jahren haben "echte Musikkenner" auch über Coldplay, Anastacia, Shania Twain, Shakira oder Caro Emerald geschimpft und die aktuelle Musik, die damals im Radio auf Bayern 3 oder SWR 3 lief, als langweilig und eintönig bezeichnet... man muss das immer in der Relation sehen. Uns wurde von Erwachsenen, die damals so 40-45 waren auch oft gesagt, wir würden nur langweilige und schlechte und austauschbare Musik hören & die Songs der eigenen Jugend (70er/80er) seien viel besser :-/
Man muss erst einmal klar differenzieren, ob die Musik nun Mainstream ist oder nicht.
Die Mainstream-Musik, die auch im Radio totgedudelt wird, finde ich total öde, talentlos und eintönig. Irgendwie kommt da die ganze Musik aus dem Computer und echte Instrumente findet man auch sehr selten. Und wenn mal echte Instrumente eingesetzt werden, wird das auch noch mal bearbeitet und klingt ganz anders als ursprünglich. Und dann wird auch noch sehr viel Autotune eingesetzt. Man braucht heute kein musikalisches Talent mehr.
Die Musik klingt auch beliebig und austauschbar. Irgendwie immer dieselben Beats und Melodien und die Stimmen klingen auch alle so ähnlich. Ich kann da nicht sagen, von wem da ein ganz bestimmtes Lied ist. Es fehlt der Wiedererkennungswert. Bands wie AC/DC, Deep Purple, CCR, ABBA oder die Beatles kann man gut erkennen, aber im heutigen Mainstream ist das nicht der Fall.
Man muss aber auch sagen, dass früher nicht alles besser. Das ganze Zeug von Bohlen oder sowas wie der Song "Da da da" von Trio klingen doch auch sehr eintönig. Es gab auch schon damals irgendwelche Castingbands und dann gab es ja auch noch die ganzen Bands, die von Chinn und Chapman betreut wurden.
Außerhalb des Mainstreams gibt es aber sehr gute Musik, die der guten Musik von früher in nichts nachsteht. Man muss nur danach suchen. Und die guten Bands von früher machen auch noch Musik, aber das ist auch nicht Mainstream. Alben wie "Invincible Shied" von Judas Priest, "i/o" von Peter Gabriel, "Memento Mori" von Depeche Mode, "Hackney Diamonds" von den Stones oder "Rock Believer" von den Scorpions sind gute Beispiele dafür, dass auch die heutige Musik ihre Schätze zu bieten hat.
Kommt drauf an.
Bezogen auf das, was im Radio läuft? Definitiv. Immer dieselben 10 Songs und davon sind 7 schlechte Remixes/Remakes, die den originalen Songs nicht mal ansatzweise gerecht werden.
Bezogen auf die Songs/Artists, die ich höre? Definitiv nicht, sonst wären in meiner Playlist nicht 15.085 Songs, Tendenz steigend.
Absolut! Ich nin 25 aber höre größtenteils (Hard) Rock aus den 80ern oder neuere Rockmusik, die von den 80ern geprägt ist. Das ist auch schon alles recht einfach und eingängig. Aber heutzutage wird ein eingängiger Teil in einem Lied bis zu Umfallen wiederholt, Details gibts nicht mehr. Songs dauern maximal 3 Minuten... Finde ich schon alles recht schade.
Als ich im Urlaub in Italien war, hab ich festgestellt, dass deren Radiosongs deutlich vielschichtiger sind. Mehr Melodien, weniger kühl, mehr Überraschungen.
Ich bin übrigens selbst in einer kleinen lokalen Rockband und für uns ist das auch ein Thema: Schreiben wir Lieder, so wie wir sie mögen oder so, wie sie heutzutage gut ankommen würden? Da wir Musik lieben, wählen wir den ersten Weg:
Es gibt immer noch gute Musik. Diese findet man aber oft außerhalb vom Mainstream.