Findet ihr, dass FSJler ausgebeutet werden?

12 Antworten

Hallo IlyGureSma

der FSJ dient dazu, dass man etwas lernt, die Abeitswelt kennenlernt und sich selbst über die eigenen Pläne und das Leben klar wird. Das geht nur, wenn man auch praktisch arbeitet. Die FSJler kommen ohne jede Ausbildung und Berufserfahrung. Außerdem sind die FSJler mehrfach während der Arbeitszeit in Seminaren.

Die Einsatzstelle hat viel Aufwand, die FSJler anzuleiten und zu betreuen. Außerdem muss sie noch Taschengeld, Fahrgeld... bezahlen. Für eine einfache Hilfstätigkeit ist das ein Aufwand, der sich ökonmisch nicht rechnet. Wer das macht, engagiert sich für junge Leute.

Die Frage nach einer Ausbeutung geht an der Realtität vorbei.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

IlyGureSma 
Beitragsersteller
 05.12.2021, 13:06

"Ist ja auch alles recht, aber wenn ich mir so ansehe, was unsere FSJlerin alles macht, puh 40 h die Woche für 200 € im Monat und dann auch noch weniger Urlaub und wenn mal eine Weiterbildung 6h geht bekommt sie noch Minusstunden." Zumal sie eben wie eine vollwertige Arbeitskraft eingesetzt wird und so auch im Dienstplan eingeplant, nur dass sie keine Früh- oder Spätschicht alleine machen darf.

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Hmm, ich kann nicht alle Einsatzgebiete beurteilen....

Aber im Bereich FSJ innerhalb eines Wohnheimes für behinderte Erwachsene: Nein, das ist alles im (erweiterbaren) Rahmen. Man muss nicht mehr machen als man kann/ sich zutraut. Und je nach eigenen Fähigkeiten/ Fertigkeiten varrieren die Tätigkeiten.

Mal gucken, die FSJler in meinem damaligen Anerkennungsjahr, was haben sie gemacht?:

  • Pflege der Einrichtungsfahrzeuge (plus auftanken).
  • Benutzung der EInrichtungsfahrzeuge um den Wocheneinkauf zu erledigen.
  • Transport und Begleitung von einigen Mitarbeitern und Bewohnern für Kleinveranstaltungen (Kleingruppe ging ins Kino, beispielsweise).
  • Pflege des Aussengeländes der Einrichtung (Hecken, Rasenpflege, heruntergefallenes Laub).
  • Betreuung und Pflege der Bewohner (nicht im vollen Umfang, je nach dem was sie sich zutrauten, je nachdem welche Interessensgebiete und Fähigkeiten sie besaßen). Kleinigkeiten wie "beim Zimmeraufräumen assistieren", "beim Rasieren helfen", bis hin zu "Freizeitgestaltung in Form von Kleinaktivitäten". Begleitung zum Spazierengehen/ Radfahren im Park... etc
  • etc

Für die Arbeit die viele leisten und die Verantwortung die man oft trägt, ist das natürlich kein angemessener Lohn.

Aber wenn man es eher als ein Jahr ehrenamtliche Arbeit mit Taschengeld sieht, sieht die Sache schon wieder anders aus. Zumal es einem oft auch persönlich viel bringt, da man reifer wird, schnell lernt nicht nur Verantwortung für sind sondern auch andere zu übernehmen und teils auch die Zeit nutzen kann um zu schauen ob der Job etwas für einen ist, ehe man die Ausbildung dort beginnt.

Also, ich mach gerade mein FSJ. Bin da voller Motivation rein aber (kann auch an dem KH liegen, wo ich bin. Es hat wirklich miese Resonanzen in FSJ und Ausbildung) schnell kam Ernüchterung. Gut, dafür dass es freiwillig ist bekomm ich Geld, mit dem ich gut leben kann (lebe in ner eigenen 1-Raum Wohnung) mit allen Zuschüssen aber dafür ist es vor allem etabliert bei älteren Kollegen, dass ich reine Reinigungskraft bin. Lehrauftrag? Fehlanzeige! Wagen auffüllen, Essen austeilen, alles abwischen was es auf Station so gibt, Essen der Kollegen hinterherräumen damit die ja nicht den Allerwertesten bewegen müssen. Zudem darf ich faktisch auch nix. Zudem ist man unterstes Glied der Nahrungskette. Die Küchenkraft zeigt sich mir gegenüber leider sehr respektlos, beleidigt mich, erzählt bei Kollegen Lügen, wenn sie was gefährliches über den Kopf der Pfleger gemacht hat, schikaniert mich. Hab mich an alle Instanzen gewendet und was ist passiert? Nix. Sie ist Angestellte und somit vertrauenswürdiger. Ich bin quasi Filter für allen Frust. Wird nur noch übertroffen von der Tatsache, dass ich das Ganze durch fehlende Kommunikation tatsächlich für 0€ machen in dem Monat und nicht weiß, wie ich meine Rechnungen, geschweige denn Essen bezahlen soll. :) Aber das ist tatsächlich ein Krankenhausinternes Problem aber alles in einem würde ich never ever das Ganze nochmal machen, wenn es nicht auf dem Lebenslauf gut aussehen würde.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung