Findet ihr Boykott sinnvoll (Amazon)?
Als ich als Jugendliche anfing, mich mit Kapitalismus usw zu beschäftigen, hab ich natürlich jeden verurteilt, der zum Beispiel bei H&M oder McDonalds einkaufen war. Heute sehe ich das differenzierter und konsumiere zwar bewusst(er), aber verbiete weder mir noch anderen etwas.
Im Moment beschäftigt mich das Thema Amazon sehr. Mir wurde gesagt, die dürfte man auf keinen Fall unterstützen! Ich habe ein wenig recherchiert und ja klar: Der Wachstum des Konzerns beruht auf Ausbeutung und kundenorientierter Werbung - dazu sammeln sie jede Menge Daten. Jeff Bezos ist wirtschaftlich gesehen einfach sehr clever und sicher auch ein wenig skrupellos. Aber so funktioniert doch Kapitalismus?! Natürlich ist das ethisch nicht schön. Aber es müsste doch was viel größeres bewegt werden als ein Boykott. zB die Politik müsste sich bewegen oder das System in dem wir leben, die Werte auf denen wir beruhen, die Art, wie Finanzen funktionieren, geändert werden.
Was ist jetzt an Amazon "schlimmer" ? Kauft ihr dort ein? Oder nicht?
Liebe Grüße
13 Antworten
An Amazon ist garnichts schlimm. Es ist ein Unternehmen wie jedes andere. Genug Kunden möchten etwas, also gibt es ein Unternehmen was dafür sorgt, dass er es bekommt. Man sollte immer am Verbraucher anfangen. Wobei es definitiv nicht sein kann, das strafbare Handlungen innerhalb eines Unternehmens, dem Unternehmen im Prinzip egal sein können. Noch trauriger ist die Unterstützung auf Kosten des Steuerzahlers für solche Unternehmen.
Ich bestelle öfters mal was bei Amazon und anhand der Kundenrezensionen bin ich auch nicht die einzige. Amazon und ebay gibt es echt super Sachen. Habe mir eine Tasche und einen Enten Schlüsselanhänger bestellt vor paar Tage.
Neuer Artikel über die Arbeitsbedingungen bei Amazon
Die Arbeitsbedingungen sind bei Amazon ausgesprochen mies.
Darfst du ruhig fragen. Ich habe dort nie gearbeitet, wohl aber zahlreiche Zeitungsartikel über dieses lausige Monopol-Unternehmen gelesen, das reicht ja wohl.
Ich bin nicht paranoid. Es ist nur so, dass mittlerweile kaum ein Jornalist noch selber recherchiert, sondern sich den ganzen Müll aus verschiedenen Quellen zusammen kauft, ohne auf die Wahrheit des Berichtes zu schauen. Ist dir das noch nicht aufgefallen, dass bei so ziemlich allen Schmierenblättern (Print- oder Onlinemedien) immer dasselbe drinnen steht? Nur die Worte werden anders gesetzt, sonst ist alles gleich. Und nur, weil in zehn Zeitungen dasselbe drinnen steht, wird es nicht unbedingt wahrer.
Ich lese keine gleichgeschalteten mainstream Medien, ich lese die junge welt und die ist anders.
Jeder behauptet von sich, anders zu sein. Von dem her glaube ich da auch nicht dran (gehöre aber nimmer zu den jungen, vielleicht liegts da dran)
Nun, zumindest hier bei gf habe ich in vielen Bereichen einen Gegenstandpunkt.
Es geht um die Ausbeutung seiner Arbeiter, das ist was ihn von den anderen Kapitalisten abhebt. Schlechte Bezahlung, schlechte Bedingungen, kranke Vorschriften.
Aber genau das ist doch in den meisten Betrieben so? Plus, man kann doch selbst entscheiden wo man arbeitet - auch da gibts natürlich Klassismus, Rassismus etc; aber wenn man von allem betroffen ist denke ich die Auswahl generell mies
Eben. Ich glaube nicht dass man viel Auswahl hat, wenn man mal an dem Punkt ist für Amazon im Warehouse zu arbeiten. Klar gibt es solche Probleme oft, ist ja immerhin Kapitalismus, aber Amazon ist da schon einer der big player. Die Arbeiter stehen konstant unter argem Zeitdruck, müssen Kilometer weit hin und her laufen, dürfen nicht auf die Toilette, ...
Darf ich fragen, ob du dort gearbeitet hast oder jemanden kennst?