Film: Interstellar zeitverschiebung?
Hallo, hab ein paar Fragen zum Film Interstellar
Warum dauert die Reise zum wasserplaneten für den schwarzen 23 Jahre und für coop nur wenige Stunden ?
Und wieso kam coop nur kurze Zeit nach der 1. Forscherin (welche zum wasserplaneten vorgeschickt wurde) dort an ?
Und was bedeutet murphys law ?
Gibt es etwas wo der gesamte Film erklärt wird ?
Danke schon mal 😊
9 Antworten
Es gibt sehr viele Seiten, wo Interstellar erklärt wird. Einfach googeln.
Oder den Film nochmal gucken und aufpassen. Wird alles doppelt und dreifach erklärt eigentlich. Schwerkraft verzerrt die Zeit. Auf dem Wasserplaneten herrscht eine enorme Schwerkraft, daher auch eine enorme Zeitverzerrung. Eine Minute auf dem Planeten vergeht so langsam wie in dem Raumschiff und im Rest des Universums 7 Jahre. Da nach normaler Zeit die Forscherin vor ein paar Jahren auf den Planeten geschickt wurde, ist für sie auf dem Planeten aber auch nur eine Minute oder so vergangen.
Für so eine krasse Verzerrung müsste die Schwerkraft auch so hoch sein, dass ein Mensch das nicht überleben, oder ein Raumschiff da gar nicht erst landen könnte, aber so genau nimmt der Film es dann doch nicht...
Google am besten nach dem Drehbuch des Films, da steht alles drin. :D
Spezielle Relativitätstheorie: Zeitdehnung und Längenkontraktion.
Rein theoretisch vergeht für einen Raumfahrer überhaupt keine Eigenzeit, wenn er sich mit Lichtgeschwindigkeit bewegt. Er könnte also innerhalb seiner Lebensspanne bis ans "Ende der Welt", rund 14 Mrd. Lichtjahre weit, fliegen.
Da sich aber kein materielles Objekt unserer Welt schneller oder auch nur gleich der Lichtgeschwindigkeit bewegen kann, ändert sich über eine mathematische Beziehung die Eigenzeit zur Lichtgeschwindigkeit.
Ein bestimmter Bruchteil der LG ergibt dann eine bestimmte Eigenzeit und die wiederum unterscheidet sich von der eines Beobachters auf der Erde.
Ähnliches gilt für Beschleunigungen, von der in der Allgemeinen Relativitätstheorie gesprochen wird. Der Effekt ist ja sogar von den GPS-Satelliten bekannt und dort messbar und muss für die Navigation berücksichtigt werden.
Warum nun die Tochter von Cooper gerade Murphy heißt, ist Sache des Drehbuchschreibers.
In der Technik spricht man von "Murphy's Law", also von Murphys Gesetz, nach dem alles, was schiefgehen kann, auch irgendwann schiefgeht.
Es gibt da diverse Abwandlungen, die jedem Techniker vertraut sind, z. B.:
1. Passend zugeschnittene Drähte sind beim Einbau grundsätzlich zu kurz.
2. Wenn Du ein Gerät mit n Schrauben öffnest, stellst Du nach dem Lösen von n-1 Schraube fest, dass Du am falschen Gerät rumschraubst.
3. Toleranzen summieren sich immer zur ungünstigsten Seite.
4. 2 x 2 ist kaum jemals 4, sondern höchsten 3,99 +/- 0,01.
5. Es gibt auch das Gesetz der selektiven Schwerkraft: Ein Hammer fällt immer so, dass grundsätzlich der größtmögliche Schaden angerichtet wird.
Es gibt noch mehr solcher absurden Phänomene, die zum ersten Mal ein Elektroingenieur namens Edsel Murphy entdeckt haben soll. Heute glaubt man aber, dass es nicht E. Murphy war, sondern ein Mann gleichen Namens ;-)
Ob Coopers Tochter Murphy jetzt auch ein bestimmtes Gesetz entdeckt oder aufgestellt hat, weiß ich nicht.
Erklärung des Films gibt es bestimmt in Literatur zum Film (Lexikon des internationalen Films) oder zu Filmen im allgemeinen, dazu Wikipedia.
Zur ART und SRT gibt es jede Menge, auch für Laien verständliche Literatur und Videos.
Dabei wird auf die Zeitdilatation aus der speziellen Relativitätstheorie angespielt.
Der Planet soll sich ja um ein schwarzes Loch drehen. Das schwarze Loch hat in der theoretischen Physik einen Ereignishorizont, an dem sich Objekte mit Lichtgeschwindigkeit um das schwarze Loch drehen. Je weiter weg man von diesem Punkt ist, desto mehr nimmt die Geschwindigkeit ab.
Die Zeitdilatation besagt wiederum, dass für außenstehende Beobachter Objekte, die sich sehr schnell bewegen die Zeit langsamer vergeht. Je mehr sie sich der Lichtgeschwindigkeit annähern, desto langsamer vergeht die beobachtete Zeit.
In dem Beispiel in Interstellar bewegt sich der Planet so schnell, dass für den Beobachter (also der Typ in der Raumstation) 7 Jahre vergehen, während auf dem Planeten nur eine Minute vergeht.
Die Szene hat andere Probleme, die nicht berücksichtigt wurden. So soll der Planet angeblich nur eine Gravitation von 1,3g haben. Bei der schnellen Umlaufbahn dürfte der Planet dann aber eigentlich nicht viel größer als ein Staubkorn sein. Zudem benötigt das Raumschiff auf der Erde bei 1g extra Trägerraketen, um abzuheben, aber bei 1,3g gelingt der Start problemlos ohne.
Weil die Wahrnehmung der Zeit nicht für jeden Gleich ist. Wenn man sich extrem schnell bewegt (Lichtgeschwindigkeit) oder großen Kräften ausgesetzt ist verlangsamt sich die Zeit.
Das heisst die Leute im Raumschiff und auf dem Wasserplaneten nehmen die Zeit gleich schnell war. Vergleichen sie aber ihre Zeiten stellen sie fest das die Zeit für die Leute auf dem Planeten extrem langsam vergeht (7 Jahre für sie dauern auf dem Planeten nur 1 Stunde). Für die Leute auf dem Planeten ist es genau andersrum: Aus ihrer Sicht vergeht die Zeit auf dem Raumschiff extrem schnell (1 Stunde auf dem PLaneten dauert im Raumschiff 7 Jahre).
"weil die Wahrnehmung der zeit nicht für jeden gleich ist" ist genau falsch. Jeder nimm zeit gleich wahr. Lediglich die Relation bringt unterschiede hervor. Der Effekt wird bezeichnet als zeitdilatation.
Diese Zeitverschiebung erklärt auch warum es so aussieht als wäre die Forscherin gerade erst gelandet. Auf dem Planeten mag die Forscherin vor gerade 10 Stunden gelandet sein, das bedeutet aber das sie für die Leute außerhalb des Planeten vor 70 Jahren dort gelandet ist.
Vielleicht ist dies ja der Ort, eine kleine philosophische Betrachtung über das Wesen der Zeit abzufassen; Augustinus
" Was ist Zeit? Wenn mich keiner fragt, weiß ich es. Wenn mich aber einer fragt, wüsste ich es nicht zu sagen. "
Gerade als teoretischer Physiker habe ich das Gefühl, wesentlich weiter sind wir auch heute noch nicht. So haben wir instinktiv das Gefühl, Zeit " fließt " , ohne dass bis Heute auch nur einer gesagt hätte, was da angeblich fließt. Und Zeit hat eine Richtung.
Dass zeitliches Empfinden unterschiedlich sein kann, offenbart schon das Welt berühmte Märchen vom Dornröschen. Ich habe mir das ===> Zen ===> Koan ausgedacht
" Dornröschen setzt sich einen Schuss. "
Es wäre doch denkbar, dass es ein Winterschlafhormon gibt, welches den Stoffwechsel so weit drosselt, dass das Herz nur noch einmal pro Monat schlägt; nach hundert Jahren wäre das liebe Dornröschen 100 * 12 = 1 200 / 70 = 120/7 = 17 min älter geworden ...
Winterschlaf wird ja tatsächlich durch ein Hormon ausgelöst, welches bewirkt, dass der Organismus wechselwarm wird. der Puls geht runter auf 4 pro Stunde; allerdings kühlt der Organismus nie unter 4 ° C ab. Ob dieser Schlaf allerdings den Alterungsprozess verlangsamt, vermag ich nicht zu sagen.
Das erste Märchenmotiv, wo mit den Begriffen von Raum und Zeit gespielt wird, wie wir es von der modernen RT gewohnt sind, stammt aus 1 001 Nacht; der " versteinerte Prinz " Eines Tages kommt der Prinz dahinter, dass seine Olle fremd geht. Ja schlimmer noch; der Prinz muss erfahren, dass sie eine " Zauberin " ist, wie Hexen mit Migrationserfahrung, ohne Asylbewilligung und Aufenthaltsberechtigung heißen.
Die Rahmenhandlung; ein Besucher stellt fest, dass diese Zauberin den armen Prinzen vom Bauch abwärts in einen steinernen Denkmalssockel verwandelt hat - aus Rache, dass er ihr Geheimnis aufgedeckt hat.
Und weil das Schloss des Prinzen ab Jetzt verzaubert ist, kommt man von der nächsten 100 km entfernten Stadt in fünf Minuten herüber; dies ist wohl historisch das erste Mal, wo mir ein Spiel mit der Zeitdauer bewusst auffiel.
Dass Hitchcock diese Erzählung nie verfilmte, befremdet dann doch. Die Küchenwand öffnet sich; und das Nachtgespenst kommt herein geschwoben. Mit Grabesstimme heult dieses
" Wer ist anzuklagen für all diese Missstände? "
Da richten sich die gebratenen Fische in der Pfanne auf ihre Schwanzflossen und sprechen, die Herrin sei an allem schuld.
Drei Tage lang konnte ich ( damals 7 ) nicht mehr einschlafen; nicht nur, dass ich diese Horrorträume hatte. In dem dunklen Zimmer erschienen bereits vor meinen offenen Augen diese Bilder in glühendsten Farben ( nur weil immer bezweifelt wird, man könne in Farbe träumen. Für mich war Farbe immer ein wesentliches Element von Horror. )
Ob diese Vorschlafphase auch schon von REM begleitet ist, entzieht sich allerdings meiner Kenntnis.
Freud hat schon Recht; der Horror kommt nur daher, dass mein Unterbewusstsein schon damals verstand, was es heißt, eine Frau betrügt einen Mann. Ich glaubte dies richtig verstanden zu haben, war aber noch nicht aufgeklärt.
Dann in der Sexta hatten wir ein Lesebuch, das stark unter dem Einfluss des ===> Opus Dei stand. Folgende Legende.
Ein Mönch liest den Bibelspruch, tausend Jahre sind vor dir wie ein Tag, oh Herr.
" Das verstehe ich nicht. "
Morgens geht er in den Wald - warum, habe ich allerdings vergessen. Abends auf dem Heimweg trifft er Leute, deren Sprache er nicht versteht. Und daheim im Kloster leben lauter Leute, die er überhaupt nicht kennt. Da wird ihm bewusst, dass in der Welt draußen tausend Jahre vergangen sind, und er selbst ist nur einen Tag älter geworden.
Das Experiment wurde ja gemacht; du sperrst Probanden in eine Bunkerzelle. Nur Fernsehen, Kalender und Uhr nimmst du ihnen weg; sie sollen selber entscheiden, wann sie Hunger haben oder müde sind. Überein stimmend haben alle Menschen einen 26h-Rytmus; hoch gerechnet auf die Lebenserwartung, sterben wir also alle viel zu früh durch den 24h-Rytmus.
Dass also verschiedene Uhren verschieden schnell gehen, ist eher normal und nicht weiter verwunderlich; so stand etwa in der " Physik in unserer Zeit " mit einer exakten Formel erklärt, warum alte Menschen das Gefühl haben, die Zeit rast. Und zwar weil sie pro hundert Ereignisse wesentlich weniger wirkliche Neuheiten erfahren als ein junger Mensch, der noch nicht weiß, " wie der Hase läuft "
Mit Beginn der Neuzeit nun entstand erstmals das Bedürfnis nach " exakter " Zeitmessung. So schrieb Newton
" Die absolute physikalische Zeit verfließt konstant und ohne Bezug auf äußere Umstände. "
Heute meldet sich da ja der ===> Positivismusverdacht. Das ist eine philosophische Denkrichtung, die vermutet, dass all diese Worthülsen Sinn los sind. Wann ist Zeit " absolut " ? Worauf bezieht sich Newton, wenn er sagt, sie verfließe " konstant " ? Und was wäre eine Zeit, die Bezug nimmt auf äußere Umstände?
Newtom kennt aber auch das Trägheitsgesetz; ein Kräfte freier Körper bewegt sich mit konstanter Geschwindigkeit.
===> Ludwig Lange ( den Einstein übrigens zitiert ) drehte das Ganze vom Kopf auf die Füße:
Das Trägheitsgesetz ist eine BEHAUPTUNG ÜBER EINE UHR .
" Es gibt eine Uhr; ich nenne sie Trägheitszeituhr ( TZU ) bei deren Gebrauch jeder Kräfte freie Körper konstante Geschwindigkeit hat. "
Denn wenn ich etwa an die Uhr eine Kurbel anbringe und einen Affen an dieser Kurbel drehen lasse, dürfte das keine TZU mehr sein.
Auf einmal wird alles ganz vernünftig; dass es eine bestimmte Uhr mit bestimmten Eigenschaften gibt, klingt weder transzendental noch verwunderlich.
Zeit spielt deshalb in der Dynamik eine so große Rolle, weil sie in den Formeln immer wieder vorkommt z.B. für Geschwindigkeit oder Leistung. Einstein hat ja sein berühmtes E = m c ² entdeckt; man hätte z.B. aber auch gerne, dass Leistung = Arbeit pro Zeit, wie du es in der Schule gelernt hast.
Die richtige Teorie kommt übrigens raus, wenn du annimmst, dass die Leistung des Herzmuskels eines Astronauten, gemessen in Watt, auch in der Nähe der Lichtgeschwindigkeit den im Labor gemessenen Wert hat. Ich schicke jetzt erst mal ab; und dann erklär ich dir, wie ich das meine.