Federstahl,seit wann gibt es das?
In anderer Frage fand ich unter historischen Aspekten witzig, für riterrüstu g federstahl zu verwenden. Unter Kaiser Friedrich dem grossen,der unter dem Papst schwer zu leiden hatte, wäre federstahl in jeder Schlacht zur Sensation geworden...vermute ich.
Oder seit wann gibt es federstahl und wurde er überhaupt historisch je verwendet im Mittelalter oder gar früher?übrigens Friedrich herrschte im 12 bis 13 Jahrhundert und war gehörte zu den Staufer..
1 Antwort
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Wenn man sich das römische Kurzschwert,das Gladius (altgriechisch für Schwert) anschaut, so handelt es sich zum großen Teil um Massenware für die Truppen. Trotzdem hat man bereits Schwerter aus dieser Zeit gefunden, die von selbst für den heutigen Standard aus hervorragenden Stahlerzeugnissen geschmiedet wurden. Sicher is die Qualität der Federstähle durch moderne Fertigungverfahren nicht mehr mit dem Standard der damaligen Zeit zu vergleichen. Aber man war bereits in der Römerzeit in der Lage wirklich guten Stahl herzustellen.
Federstahl ist ein Kohlenstoffstahl, welcher auf Federhärte angelassen wurde. Entscheidend ist die Zugfestigkeit und der Kohlenstoffanteil im Metall. Zu wenig Kohlenstoff und das Schwert lässt sich nicht richtig härten. Das Schwert verbiegt schnell. Zu viel Kohlenstoff und das Schwert wird brechen. Idealerweise sollte der Kohlenstoffanteil bei ungefähr 0.6% liegen.
Heutzutage kann das mit modernen Herstellungsverfahren kontrolliert. Früher hat man Stahl in Rennöfen selbst hergestellt. Allerdings verfügt diese Eisenluppe (das Zeug was nach dem Schmelzprozess aus dem Rennofen kommt) nicht wie heute über eine gleichmäßige Molekülsttruktur. Der eine Stück hat z.B. mehr Kohlenstoff als das andere Stück.
Es lag in erster Linie an der Erfahrung des Schmiedes um zu entscheiden, welche Stücke sich für eine Rüstung oder Schwert geeignet waren. Durch das Falten des Stahlrohlings wurde das Metall so zu sagen wie ein Brotteig durchgeknetet um eine gleichmäßige Molekülsttruktur zu erhalten. Das ist eigendlich der größte Unterschied zu heutigem Federstahl.
Man weiß heute nur das die Metallverarbeitung der Antike und des Mittelalters sehr unterschätzt wurde. Sicherlich würde sich ein Schmied im Mittelalter nach modernen Material die Finger lecken. Aber man war bereits sehr früh in der Lage guten "Federstahl" herzustellen.
Die europäische Stahlqualität war auch im mittelalterlichen Japan bekannt. Mitte des 15. Jahunderts hat man in Japan begonnen immer mehr europäische Stahl zu importieren um ihre legendären Katanas zu schmieden. Weil die Qualität europäischer Stahlerzeugnisse viel besser war als einheimische Erzeugnisse.
Woher ich das weiß:
Berufserfahrung als Werkzeugmechaniker und durch Fachliteratur
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Sprich federnde Rüstungen die nicht verbeult werden konnten und selbst armbrustbolzen widerstehen konnten. Aber nirgends fand ich bis jetzt Hinweise darauf.
Nun, die Hinweise wirst du nicht finden, da es dies nicht gab. Alles verbeult irgendwann, ist nur eine Frage der Kräfte. Armbrust- und später Arkebusensicherheit war ein nicht absolut ungewöhnliches Qualitätsmerkmal. Allerdings hat sich die Form der Panzer im Laufe der Zeit gewandelt. Dadurch kam auch, bauartbedingt, eine höhere Stabilität raus. Beispiel sei hier die frühere Kastenbrust (im Knickbereich) und der spätere Riefelharnisch.
Bis heute ist unbekannt wie genau es in Härte und schneidhaltigkeit hergestellt wurde
Ja, da wir mit moderner Metallurgie deutlich hochwertigere Dinge herstellen können geraten alte, ineffiziente Verfahren in Vergessenheit.
Es gab einen keltenstamm der das gladius fast monopolartig für Rom herstellte. Der Stamm wurde deswegen hofiert und privilegiert. Nach Untersuchungen haben die Schmiede Metall aus meteoritenenschlägen verwendet was ihre Schwerter besser machten.
Quellen? Klingt etwas nach Verschwörungstheorie. Speziell da eines der Merkmale guter Gladii der unterschiedliche Gehalt von C an Klinge und Mittelteil ist. Auch Meteoriteneisen ist kein Wunderwerk.
![](https://images.gutefrage.net/media/default/user/9_nmmslarge.png?v=1551279448000)
zu Themen der Metallurgie mittelalterlicher Rüstungen empfehle ich das Buch the knight and the blast furnace von Alan Williams. Dieses ist zwar auf englisch und aufgrund der relativ kleinen Auflage relativ teuer, jedoch könnte es über Fernleihe verfügbar sein.
Im link hat jemand einiges aus dem Buch paraphrasiert, der link richtet sich zwar an Larper, ist jedoch dennoch sehr interessant.
Es gab einen keltenstamm der das gladius fast monopolartig für Rom herstellte. Der Stamm wurde deswegen hofiert und privilegiert. Nach Untersuchungen haben die Schmiede Metall aus meteoritenenschlägen verwendet was ihre Schwerter besser machten.
Dazu kommt das echte Damaszener Schwert. Bis heute ist unbekannt wie genau es in Härte und schneidhaltigkeit hergestellt wurde. Allerdings bezog sich meine Frage vor allem auf federstahl für rüstungen.
Sprich federnde Rüstungen die nicht verbeult werden konnten und selbst armbrustbolzen widerstehen konnten. Aber nirgends fand ich bis jetzt Hinweise darauf.