Fantasie Impromptu Schwierigkeitsgrad?
Mir gefällt die Fantasie Impromptu von Chopin total gut, sie sieht aber sehr schwierig aus.
Wenn man momentan auf einem Niveau ist, dass man beispielsweise Chopin Nocturnen oder manche Mozart Sonaten ohne größere Probleme lernen kann, glaubt ihr, es wäre dann zu gewagt, sich mal an die Fantasie Impromptu heranzutrauen?
Ist sie sehr viel schwieriger als z.B. Rondo alla turca, Sonate facile, Chopin Nocturne Op. 9 No. 2 usw.?
3 Antworten
Ob das Werk für dein Niveau geeignet ist, kann ich nur sehr schlecht beurteilen. Es gibt jeweils einfach und schwierige Mozart-Sonaten und Chopin-Nocturnes. Diese Werke spielen zu können, ist außerdem etwas ganz anderes, als sie gut spielen zu können.
Grundsätzlich kann man aber sagen, das Fantaisie-Impromptu (Chopin nannte es tatsächlich nur „Impromptu“) klingt, wenn man es sich anhört oder auch die Noten sieht, vermutlich technisch anspruchsvoller, als es wirklich zum Spielen ist. Ich selbst habe vor vier Tagen auch angefangen das Werk einzustudieren, und kann es heute praktisch schon auswendig. Es ist aber auch eine Frage davon, wieviel Zeit, Arbeit und Geduld du investierst.
Für die schnellen Passagen im ersten Thema gibt es einen äußerst komfortablen Fingersatz (Chopin war auch in dieser Hinsicht ein Meister). Diesen Fingersatz musst du auch unbedingt nehmen (nicht einfach irgendwie improvisieren). Das zweite Thema sollte einfach für dich sein, wenn du bereits Chopin-Nocturnes gemeistert hast.
Du brauchst nichtsdestotrotz flexible und geläufige Finger, besonders im der rechten Hand, wenn du deine Performance auf ein angemessenes Tempo heben möchtest. Schaue dir hierzu am besten einmal Etüden von Czerny (op. 299) an.
Eine andere Schwierigkeit ist ebenfalls im ersten Thema der Polyrhythmus, welcher entsteht, weil Chopin in der drei Noten und in der rechten Hand vier Noten auf einen Schlag notiert hat. Wenn du das einmal verstanden hast, spielen deine Finger das fast automatisch, ohne, dass du groß darüber nachdenken musst. Dazu gibt es gute Videos auf YouTube. Wenn du einen Lehrer hast, befrage ihn dazu. Ich hoffe, ich konnte dir helfen – probiere es doch einfach mal aus und schaue, wie es klappt.
P. S. Als Vorstudie zu den Polyrhythmen kann ich dir übrigens Chopins erste Etüde aus den „Trois Études nouvelles“ empfehlen.
Ja, deutlich. Aber du scheinst auf einem guten Weg. Da liegen noch viele andere Stücke auf dem Weg. Nur Geduld und viel Erfolg.
🙂lg up
Bei Chopin würde ich mich mal bei den Walzern umsehen. Und die a moll Sonate von Mozart ist technisch wie klanglich sehr anspruchsvoll und großartig, ohne die Gefahren des Chopins zu bieten.
Danke für deine Antwort.
Aber denkst du, dass es total sinnlos wäre, wenn ich es mal versuchen würde oder dass es umsonst investierte Zeit wäre?
Nichts ist umsonst und ich kenne deine Technik nicht. Es ist höchstwahrscheinlich, dass es in Frustration endet, ja. Und das fslsche Beibringen von Techniken wäre ein immenses Risiko. Nur unter fachlicher Anleitung würde ich das versuchen.
Ja, definitiv schwerer als Rondo alla turca
Ca. auf dem Level von Chopins Etude op 10 no 12
Kommt aber darauf an auf welchem Level du das Stück spielen willst, die von dir genannten Stücke haben einen ganz anderen Schwerpunkt
Und könntest du mir vielleicht Stücke von Chopin, Mozart oder so empfehlen, die schwieriger als z.B. Rondo alla turca oder Chopin Nocturne Op. 9 No. 2 sind, aber einfacher als Fantasie Impromptu?