Falsche Berufswahl? Was soll ich tun?
Hallo zusammen,
eigentlich ist es keine wirkliche Frage die ich habe. Ich möchte mich vielmehr einmal mitteilen und wäre froh euer Feedback zu hören. Ich bin 26 Jahre und mittlerweile immer unzufriedener mit meinem Leben, was ich persönlich auf meine Berufswahl zurückführen würde. Ich habe einen BWL Bachelor und bin gerade dabei meine Masterarbeit neben der Arbeit zu schreiben (Fernstudium). Ich sitze vor dieser Arbeit und kann mich einfach zu nichts motivieren, da mir das überhaupt keinen Spaß macht - klar ich weiß es gibt genug Leute die nicht gerne Abschlussarbeiten schreiben - aber bei mir fühlt sich das irgendwie noch anders an. Ich schiebe es soweit wie es geht vor mir her und jetzt gegen Ende ist es kaum noch machbar diese Arbeit fertigzustellen. Ich wurde von zu Hause aus in die Branche BWL "geschoben". Familie ist selbstständig, Kind wusste nicht so recht was es nach dem Abi machen sollte, studier doch BWL. Das Studium an sich hat mir auch nicht schlecht gefallen aber wirklich Freude an der Arbeit habe ich nicht. Meine Kollegen reißen da einiges raus.
Wenn ich hier so vor dem Rechner sitze und eigentlich meine Masterarbeit schreiben sollte suche ich vielmehr im Internet nach "Lösungen" zu meinem Problem. Hab einige Test im Internet gemacht was die richtige Berufswahl wäre - dabei kam u. a. Physiotherapeut und Lehrerin bei rum. Diese zwei Berufe - wenn auch komplett unterschiedlich - reizen mich schon nachdem ich mich näher damit beschäftigt habe. Aber ob es das richtige ist? Wer weiß das schon? Schließlich merke ich auch jetzt erst, dass mir der ganze BWL kram doch nicht so gefällt. Ich muss zugeben, mein Job (Unternehmensberatung) ist manchmal auch nicht ohne aufgrund des Projektgeschäftes aber ich weiß auch nicht ob mich ein Job als Controller o.ä. erfüllen würde.
Wir ihr seht bin ich total durcheinander was meine Berufswahl angeht. Ich habe noch mit niemanden darüber gesprochen, obwohl ich das Thema bestimmt schon über ein Jahr mit mir trage. Ich habe meiner Mutter auch schon mal Andeutungen gemacht von wegen der Freund meiner Freundin usw. und sie fände das glaube ich gar nicht gut! Ich wäre dann aber ja schon etwas auf ihre Unterstützung angewiesen. Und immer wieder denke ich mir mach lieber weiter, denn nochmal eine komplett andere Richtung kann ich mir dann auch irgendwie nicht vorstellen. Warum? Weil ich 26 bin, mitten im Leben stehe und mich bei meinem Arbeitgeber für zwei Jahre verpflichtet habe.
Ich würde mich freuen von euch etwas zu hören.
Vielen Dank im Voraus.
Liebe Grüße, Lea
7 Antworten
Hallo,
am besten die Masterarbeit durchziehen und dann in ganz in Ruhe den nächsten Schritt angehen:
• z.B. in der Personalabteilung von großen Unternehmen Führungskräfte beraten oder junge Nachwuchskräfte suchen und coachen
• in den Bundesländern der Region nachfragen, welche Voraussetzungen Lehrer an Berufsschulen oder Berufskollegs benötigen. Wenn dringender Bedarf ist, werden auch Seiteneinsteiger ohne Lehramtsstudium genommen.
Am besten Augen und Ohren in alle Richtungen aufhalten, bei denen der BWL-Master eine gute Basis ist. Durch die Master-Arbeit ist noch nicht die komplette Zukunft verplant. Durch ein abgebrochenes Masterstudium würde man sich aber einige Chancen verbauen.
Gruß
RHW
Eins hab ich noch vergessen. Hinzu kommt dass das ganze schon gesundheitlich auf mich einschlägt. Den Stress den ich mir innerlich damit mache schlägt sich auf meinen Rücken aus, so dass ich mich letzte Woche kaum noch bewegen konnte.
Sieh es mal so: Du musst nur noch diese blöde Masterarbeit schreiben, dann kannst du das Ganze sein lassen... ;-)
Hast du schon mal an die Coachingrichtung gedacht? Das ist irgendwie so ähnlich wie Lehrer. Du könntest noch einen Systemischen Berater oder NLP-Coach machen und dich dahingehend spezialisieren. Dein BWL-Studium ist eine gute Grundlage dafür.
Schau mal hier rein: http://www.inntal-institut.de/
Meiner Meinung nach hast du auch ein bisschen selber Schuld an der Sache. Du hast nach dem Abi einfach gesagt: "Ja, dann mach ich mal einfach das" und das ist ein sehr großer Fehler, das siehst du ja gerade. Aber du kannst es jetzt eh nicht mehr ändern, ich würde an deiner Stelle zu einer Berufsberatung gehen, um dich irgendwie aus diesem Job rauszuholen und dann würde ich den Studienzweig wechseln. Für ein Studium ist es nie zu spät.
Du kannst ja auch deinen Chef darauf ansprechen.
suche ich vielmehr im Internet nach "Lösungen" zu meinem Problem
Im Internet wirst du die Lösung deines Problems nicht finden. Das findest du NUR in dir selbst. ;-)
Hinzu kommt dass das ganze schon gesundheitlich auf mich einschlägt.
Klingt schlüssig. Aber dann weißt du damit auch schon, dass dein Problem schon psychosomatisch ist.:-(
Also ab zum Arzt und suche dir einen Psychotherapeuten.
Ja ich meine Psychotherapeut ernst. Aber nicht im sinne von Irrenarzt, wie es leider in vielen Köpfen noch eingebrannt ist, sondern als Lebensberater und Coach für klares, objektives, vernünftiges Denken.
Du hast geschrieben dass du nicht heraus finden kannst was du tun sollt. Dabei kann dir ein Psychotherapeut helfen. Er kann dir helfen Denksperren die hast auf zu lösen und dein Selbstvertrauen zu stärken, damit DU dann klar sehen kannst was du kannst, was du nicht kannst und dann ganz klar entscheiden kannst was du tun willst.
In der Bevölkerung sind Psychotherapeuten noch noch sehr stark negativ belastet und stigmatisiert. Im Sport, der Wirtschaft und Politik sind Psychiater längst, oftmals fest angestellt um die Entscheidungsträger oder Mitarbeiter bei der Arbeit und bei Entscheidungen hilfreich beraten zu können.
Jeder Fußballverein in höheren Liegen arbeitet heute ganz selbstverständlich mit Psychotherapeuten als Motivations- und Mentaltrainer. Jeder weiß das und niemand nimmt Anstoß daran. Findet es sogar eher toll was der Verein alles für die Spieler tut. Aber wenn der Kollege, Nachbar, oder andere Normalbürger zum Psychotherapeuten gehen, dann wird das sofort stigmatisiert und negativ besetzt. WARUM??
Was Fußballspielren, Managern Entscheidungsträgern hilft im Kopf frei zu werden um optimale Leistungen und klare Entscheidungen treffen zu können, kann auch für dich sicher nicht schlecht oder gar schädlich sein. ;-)
Psychotherapeuten? Meinst du das ernst?