Fachoberschule in Bayern oder einem anderen Bundesland abschließen?

3 Antworten

Die Frage ist in welchen Bereich willst du bei deiner späteren Berufswahl gehen? Wenn du noch unsicher bist oder noch gar keine Ahnung hast, dann solltest du dir überlegen ob du nach deinem FOS Abschluss ein Studium in Betracht ziehst oder ob du in Richtung Ausbildungsberuf gehst. Wenn du nach dem Schulabschluss direkt ins Arbeitsleben willst, ist deine Abschlussnote und dein Bereich auf den du dich spezialisiert hast wichtig (sozial/ mathe/ etc.), aber nicht zwingend wo du deine schulischen Kenntnisse erworben hast. Wenn du ein Studium in Betracht ziehst, ist es vorerst ja erstmal relativ egal wo du deinen Schulabschluss gemacht hast. Da geht es nur um die Abschlussnote (Zulassungsbeschränlungen). Beim Studium ist es dann wieder etwas anderes. Da solltest du dir überlegen ob es Sinn machen würde wegzuziehen um zu Studieren. Aber wenn es um Unternehmenssuche nach dem Schulabschluss geht, denke ich nicht dass sich Firmen von Örtlickeiten beeinflussen lassen. Da gilt wenn überhaupt die Entfernung zum Unternehmen und der Rest sollte, wenn die Noten passen, in einem persönlichen Gespräch geklärt werden. Ich hoffe ich konnte dir etwas weiter helfen ;) MfG, F.J.

Die Frage ist, was du genau auf der FOS erreichen willst?

Die FOS13 gibt es nämlich nicht in jedem Bundesland - in NRW nur, wenn man eine abgeschlossene Berufsausbildung vorweisen kann. Möchtest du dort also auf die FOS gehen, kannst du nur die Fachhochschulreife erlangen, nicht aber die fachgebundene bzw. allgemeine Hochschulreife. Das geht nur mit 13. Klasse.

Genügt dir aber die Fachhochschulreife, weil du entweder eine Ausbildung machen möchtest oder an einer FH studieren, dann ist ein Bundeslandwechsel unproblematisch.

Das Niveau sollte doch etwas weniger anspruchsvoll sein als in Bayern.

Die Pisa-Hitlisten interessiert bei der Stellenvergabe keinen. Wobei die Sache mit den besseren SchülerInnen usw. Unfug ist. Denn bereits nach wenigen Semestern an FH oder Uni werden keine Unterschiede mehr festgestellt. Und auch in den unteren Semestern sind die nicht so spannend.

Alles andere würde mich auch wundern, habe lange genug im Bildungsbereich Interessenvertretung gemacht. Bis hin zur Mitarbeit an Rahmenrichtlinien.

Entscheidend ist bei Bewerbungen der formale Abschluss. Ist die gewünschte Qualifikation vorhanden oder nicht. Dabei gilt allerdings trotzdem die Benachteiligung des berufsbildenden Bereichs.

FOS und andere Schulformen haftet nicht so sehr der Ruf von Wissen im Berufsfeld an. Sondern eher der einer Warteschleife. Lediglich mit einer guten Gesamtdarstellung und ebenfalls guten Noten ist da überhaupt ein Blumentopf zu gewinnen.

Wer mit nicht so guten Noten aus dem allgemeinbildenden Bereich raus ist und dann durch eine Verbesserung der Noten darstellen kann, dass hier die Schule im Leben wichtiger genommen wurde als vorher, hat natürlich verbesserte Chancen.

Dabei ist meine grundsätzliche Ansage dadurch zu relativieren, dass es natürlich auch auf den Lebensweg und die Erfahrungen im Betrieb ankommt. Ein Unternehmen das hauptsächlich akademisch gebildete Leute hat, wird eher positiv auf Bewerbungen aus dem allgemeinbildenden Bereich reagieren.

Hat man in dem Unternehmen gute Erfahrungen mit Leuten gesammelt, die über den zweiten Bildungsweg gekommen sind, dann wird man natürlich gern auf die entsprechenden Bewerbungen aus den berufsbildenden Schulen zu gehen.

Ein Manko des berufsbildenden Bereichs ist aber seine enorme Komplexität an Schulformen. Ob Hauptschulabschluss, qualifizierter HS-Abschluss, Realschule, qualifizierter Sek I, FH- oder allgemeine Hochschulreife oder fachgebundene Hochschulreife vermittelt wird, dass ist so kaum jemanden klar. Ein Blick auf das Zeugnis gibt zwar Auskunft, aber ob die Leute das sofort in Gänze überblicken, da habe ich aus der Praxis meine Bedenken.

Dazu gibt auch durch unterschiedliche Bezeichnungen ob Metall, Elektro, Ernährung, Wirtschaft und Verwaltung usw. Verwirrung.

Diese ganzen Erwägungen sind alle wichtiger, als ob man sich darüber freut, dass "die Schule einen guten Ruf" genießt. Es gibt dann Unterschiede, wenn die Schulen engen Kontakt in die Betriebe haben. Wenn LehrerInnen über Prüfungsausschüsse und ähnliche Gremien Kontakte für SchülerInnen nutzen, dann gibt es in der Tat richtige Verschiebungen.

Allerdings kannst Du natürlich bei einer Bewerbung schreiben, ich wollte immer xyz werden. Daher habe ich nach Schulen gesucht, die innerhalb dieser Ausrichtung besondere Leistungen vorweisen konnten. Dafür bin ich von .... nach ... gezogen.

Das zeigt natürlich ein herausragendes Engagement, was man so nicht erwarten würde. Allerdings: Von zu Hause ausziehen, eigenverantwortlich leben und dann noch Schulwechsel usw. Das dürfte für viele auch nicht gerade beflügelnd wirken. Man muss sogar die Befürchtung in den Raum stellen: Da gehen die schulischen Leistungen runter.

Der Sprung aus der Mittelstufe des Gymnasiums, aus der RS oder HS oder IGS in die BBS (Berufsbildende Schule) ist enorm. Schon der andere Umgang. Die Lehrer sehen keine Kinder mehr vor sich. Entsprechende Veränderungen gibt es auch in den Lernanforderungen. Gerade was selbständiges Arbeiten an geht. Auch wenn die vorigen Jahrgänge darauf versucht haben vorzubereiten, dass ist nicht identisch.

Zusammenfassend: Produziere einen klaren Lebenslauf. Wenig regionale Wechsel. Schulen möglichst ohne Wiederholungen. Ausbildung und mehrjährige Beschäftigung im Betrieb. Dann Wechsel. Jede Stelle mehrere Jahre. Es macht auf die meisten Entscheider keinen guten Eindruck, wenn eine Person mal gerade eingearbeitet ist, dass sie dann schon wieder an einen Wechsel denkt.