Fachbegriffe Chromosomen?

2 Antworten

Du weist sicher, dass der Zellkern DNA enthält.

Diese DNA kann in zwei Formen vorliegen:

als Arbeitsform , dann kann die DNA abgelesen werden und es findet die Proteinsynthese statt,

als Transportform, dabei ist die DNA zu Chromosomen kondensiert, damit sie genau an die Tochterzellen verteilt werden kann.

Chromosomen gibt es also nur zur Zellteilung. Vor jeder Zellteilung wird die DNA verdoppelt und in Zwei-Chromatid-Chromosomen (2CC) verpackt. Im Laufe der Zellteilung werden die 2CC getrennt, jede Zelle erhält 1CC, die das vollständige Erbgut enthalten.

2CC sehen aus wie ein X, und so sind sie auch meistens in einen Karyogramm dargestellt, denn für die Abbildung hält man die Mitose vor der Teilung an.

1CC sehen aus wie ein l.

Chromatin ist die Bezeichnung für das genetische Grundmaterial, also DNA und Proteine.

Als Chromosomenpaar bezeichnet man die homologen Chromosomen in einem Zellkern. Wir haben Vater und Mutter und deren haploider Chromosomensatz verbindet sich bei der Befruchtung zur Zygote mit einem diploiden Chromosoemnsatz.

Als Chromatin bezeichnet man die Bestandteile, aus denen ein Chromosom sich zusammensetzt. Das Chromatin besteht aus der DNA und aus verschiedenen Verpackungsproteinen (u. a. den Histonen), auf welche die DNA aufgewickelt ist. Das Chromatin besteht etwa zur Hälfte aus DNA und zur Hälfte aus Verpackungsproteinen. Je nachdem wie dicht die DNA verpackt (kondensiert) ist, unterscheidet man Heterochromatin (die dicht gepackte Verpackungsform) und Euchromatin (die weniger dicht gepackte "Arbeitsform", in der die DNA den die Information ablesenden Enzymen zuänglich ist).

Ein Chromosom ist die am stärksten kondensierte Form des Chromatins. Ein Chromosom ist im Prinzip ein DNA-Faden, der extrem dicht verpackt ist. Diesen Faden nennt man Chromatid. Die Chromosomen unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Länge und der auf ihnen verorteten Gene und werden in der Regel einfach der Größe nach durchnummeriert. Aus wie vielen Chromosomen das Erbuts einer Art besteht, ist sehr verschieden. Im menschlichen Erbgut gibt es 23 verschiedene Chromosomen, die normalerweise paarweise vorliegen (jedes Chromosom gibt's also doppelt), sodass eine menschliche Zelle für gewöhnlich einen doppelten (diploiden) Chromosomensatz aus insgesamt 46 Chromosomen hat.

Die Chromosomen 1 bis 22 bezeichnet man auch als Autosomen oder Körperchromosomen. Das 23. Chromosomenpaar nennt man Gonosomen oder Geschlechtschromosomen. Hier liegt die Besonderheit darin, dass Frauen zwei X-Chromosomen haben, Männer haben ein X- und ein Y-Chromosom. Die Chromosomen kommen in einer normalen diploiden Zelle wie gesagt paarweise vor. Die Chromosomen, die jeweils ein Paar bilden werden auch homologe Chromosomen genannt. Die homologen Chromosomen stimmen jeweils in den auf ihnen lokalisierten Genloci überein, d. h. auf beiden Chromosomen liegen dieselben Gene, es können von einem Gen aber auf den beiden Chromosomen jeweils verschiedene Genvarianten (Allele) vorhanden sein. Von jedem Paar erbt man ein Chromosom mütterlicherseits (maternal) und eines väterlicherseits (paternal).

Für gewöhnlich besteht ein Chromosom nur aus einem einzigen Chromatid. Man nennt diese Chromosomen auch Einchromatid-Chromosomen. In einer Körperzelle schwimmen im Zellkern also normalerweise 46 einzelne Fäden herum, die je 23 Paare bilden.

Das ändert sich nur, wenn die Kernteilung (Mitose) bevorsteht, die einer Zellteilung vorangeht. Die beiden Tochterzellen sollen ja beide die vollständige Erbinformation der Mutterzelle erhalten. Aus diesem Grund muss die Mutterzelle ihre Erbinformation verdoppeln. Das geschieht in der semikonservativen DNA-Replikation. Von jedem Chromatid wird dabei ein zweites identisches Chromatid angefertigt, sodass ein Chromosom jetzt nicht mehr aus einem, sondern aus zwei Chromatiden besteht. Aus jedem Einchromatid-Chromosom ist nun ein Zweichromatid-Chromosom geworden. Die beiden Chromatiden eines Zweichromatid-Chromosoms heißen auch Schwesterchromatiden. Sie sind am sog. Centromer miteinander verbunden, sodass die Zweichromatid-Chromosomen eine charakteristische x-Form erhalten. Die Schwesterchromatiden eines Zweichromatid-Chromosoms sind wie gesagt völlig gleich. Die Bildung der Zweichromatid-Chromosomen ist in der Metaphase abgeschlossen, deshalb heißen diese x-förmigen Zweichromatid-Chromosomen auch Metaphasen-Chromosomen. (Aus einem I werden also zwei I (II) und diese werden zu einem X.)

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig