Ex meint ich hab ihn psychisch zerstört?

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Du weißt zwar selbst, daß Du durch Dein ADHS eine Affektregulationsstörung hast. Aber oft merken Betroffene nicht, wie sehr sie ihr unmittelbares Umfeld damit belasten. Sie bemerken es erst dann so richtig, wenn - wie hier bei Dir - der Partner einen Schlußstrich zieht, weil er meint, sich selbst schützen zu müssen. Obwohl er Dich immer noch liebt.

Bitte verstehe mich nicht falsch: ich will Dir hier keinen Vorwurf machen, ich weiß, daß Du nichts dafür kannst. Und ich weiß, daß Du an der derzeitigen Situation leidest.

Du bist ja jetzt in Therapie und arbeitest intensiv an Dir. Das ist eindeutig ein Schritt in die richtige Richtung! Und es ist ein sehr positives Signal an Deinen Ex(?). Er hat ja auch schon bemerkt, daß Deine Therapie erste Erfolge zeigt.

Ob ihr noch eine Chance habt, kann ich nicht beurteilen. Das wird die Zeit zeigen. Fest steht: Ihr seid Eltern und somit wird es immer etwas geben, was Euch verbindet. Hab' Geduld mit ihm und gib ihm die Zeit, die er braucht. Ich weiß, ADHS und Geduld passen nicht sehr gut zusammen, aber wenn Du weiter so fleißig an Dir arbeitest, stehen die Chancen gut, daß Deine Beziehung zu ihm wieder aufleben kann.

Ich will Dir aber keine Illusionen machen, denn das wäre Dir gegenüber nicht fair. Es liegt noch ein langer Weg vor Dir, aber wie ein buddhistisches Sprichwort sagt: "Selbst der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt". Diesen ersten (und meist auch schwersten) Schritt hast Du getan. Das war sehr wichtig! Für Euch Drei!

Alles Gute!

Ich denke schon. Ich kann ihn und euch beide verstehen. Nachdem was du erzählt hast, hat er ja Verständnis und außerdem bist du ja auch auf einem guten Weg! Euer Kind wird euch auch immer zusammen halten :) Ich denke es ist sinnvoll, wenn er sich erstmal auf sich konzentriert, weil du ja auch gesagt hast, dass er selbst auch Probleme hat. Auch wenn es natürlich jetzt gerade sehr unpassend wegen dem Baby ist. Aber wenn ihr zusammen geblieben werd, hätte das eure Beziehung wahrscheinlich ganz zerstört und wäre auch für das Kind nicht gut gewesen. Wenn ihr euch beide verbessert und ein wenig „heilen“ könnt, kommt ihr bestimmt wieder zusammen, davon bin ich überzeugt! Ich wünsche euch dreien alles gute!!

Na ja. Er ist halt ehrlich - besser als ewig drumrum reden und sich die negative Situation aufrecht erhalten und dann noch kaputter gehen und eventuell später komplett ausrasten.

Vermutlich hat er es sich vorher schön geredet und war deshalb aufs Heiraten, etc. fokussiert. Dann hat er nochmal gemerkt, dass es falsch wäre. Denke die jetzige Ansicht ist die durchdachtete und langfristig bessere.

Selbst wenn beide an sich arbeiten ... wird das schwieriger. Besser drüber hinwegkommen, als gute Freunde enden - und jeder sich auf andere Personen konzentrieren für romantische Partnerschaften.

Manche Störungen sind nicht kompatibel und zwei (psychisch) gesunde sind sicher am besten miteinander. Eine Person mit psych. Problemen und die andere die gesund (stabil) ist - kann auch gut gehen, wenn diese Person passt und bereit ist damit umzugehen und zu lernen.

Aber bei beiden (weiß nicht ob bei ihm die Probleme schon vorher waren oder erst weil ihn die Beziehung fertig machte) ... ist schwierig. Etwas wird ihn ja auch immer an die negative Zeit erinnern. Wenn er an seinen Problemen arbeitet und sich dann auf andere Partnerinnen einlassen kann und weiß, dass es da anders ist wird - sicher die bessere Option. Bei dir würde ihm vermutlich immer mitschwingen, dass du ruckfällig werden könntest. Zusätzlich zu seinen eigenen Problemen wo er je auch an sich arbeiten muss/will und nicht rückfällig werden will.

Wenn man sich gegenseitig eher verstärkt die Problematiken ... passt es vielleicht halt einfach nicht. Ich bin mehr so Richtung "zwanghafte Persönlichkeitsstörung" könnte auch keine Person die ähnliche Probleme hat (und mir dann andere Art zu Ordnen/Planen aufzwingen will und mir kaum Freiheiten lässt) haben - dafür seh ich mich sehr "stabil" (und eine andere Person die labiler ist mit selbstverletzendem Verhalten, etc. würde vermutlich sogar nicht total unpassen sein, wenn ich dann der stabile Ausgleich wäre.)

Mach weiter so. Ich möchte dich bestärken und dir aus der Sicht eines Ehemannes erzählen, dass es enorm wichtig für ihn ist zu sehen, dass du den Grund für die Probleme erkannt hast und bereit bist, " tiefenpsychologisch " die Wurzel des Übels zu ergründen und zu beseitigen.

Meine Frau war auch in tiefenpsychologischer Behandlung. Das zeigte mir, wie ernst es ihr mit einer gemeinsamen Zukunft war. Es gab mir Kraft und half uns Beiden über eine schwere Zeit.

Wenn dir das gelingt, wirst du später zurückblicken und stolz auf dich sein können.

Das dir dieser Vorwurf weh tut ist verständlich. er ist aber leider auch ziemlich unfair da er sich ja auch bewusst für dieses Leben entschieden hat.. aber ich würde das einfach als Verzweiflungstat verstehen. er kommt ja selbst schwer mit dieser Situation klar. Daher nehme das nicht zu ernst und zu persönlich was die Vorwürfe angeht. Durch deine Diagnose wirst du sicherlich da Verständnis haben wenn man da manchmal in Wut oder Verzweiflung Dinge sagt die einen verletzen sollen.

Ob ihr in paar Jahren wieder zusammenfindet kann man nicht sagen. Es kommt darauf an wie euer Leben "getrennt" verläuft. Ich würde euch aber raten konzentriert euch erstmal auf die wichtigere Rolle: Eltern sein.

ihr habt jetzt ein gemeinsames Kind. das steht erstmal an erster Stelle. Ihr müsst schauen wie ihr als Eltern zusammen klar kommt. das Liebespaar ist erstmal zweitrangig.