Erstes Mal?

3 Antworten

Mein erstes Mal war für die damalige Zeit (1963) als 19-jähriger Mann ein ausgesprochener Glücksfall für mich.

Ein Kumpel hatte sturmfreie Bude über das Wochenende und wir machten Dauerparty mit reichlich Alkohol und einem heißlaufenden Philipps-Plattenspieler. Es kamen auch zwei junge Frauen, die von der Party gehört hatten. Eine 17-jährige und schon sehr erfahrene Realschülerin! interessierte sich für mich. Ich durfte sie zu Fuß nach Hause bringen, und im nahe gelegenen Wäldchen knallte es dann.

Nach zwei weiteren heißen Treffen in freier Natur wollte sie sich nicht mehr mit einem Anfänger abmühen.

Zum Verständnis ein damaliges Foto von mir.

Bild zum Beitrag

 - (Frauen, Männer, Sexualität)

Es war ein lauer Sommerabend, und wir hatten uns alle drei in Lisas Wohnung verabredet. Lisa, Sarah und ich waren seit Jahren unzertrennlich, haben viel zusammen erlebt, aber dieser Abend sollte anders werden. Wir hatten bereits ein Glas Wein getrunken, und die Gespräche drehten sich irgendwann um Themen, die wir sonst eher vermieden hatten – Beziehungen, Liebe und die Anziehung zu anderen Frauen.

Ich konnte nicht anders, als zu bemerken, wie meine Blicke immer wieder zu Sarah und Lisa glitten. Beide waren wunderschön auf ihre eigene Art und Weise. Sarahs weiche, lockige Haare fielen ihr über die Schultern, während Lisas Augen im Kerzenlicht funkelten. Es schien, als ob wir alle die gleiche Spannung spürten, die in der Luft lag.

Plötzlich legte Lisa ihre Hand auf meinen Oberschenkel. Es war nur eine kleine Geste, aber mein Herz begann schneller zu schlagen. Ich sah zu ihr hinüber und erkannte das leichte, freche Lächeln auf ihren Lippen. Sarah, die auf der anderen Seite von mir saß, bemerkte die Veränderung der Stimmung und schob sich näher an mich heran.

Ohne ein Wort zu sagen, lehnte Sarah sich nach vorne und küsste mich sanft. Es war unerwartet, aber ich konnte nicht leugnen, wie sehr ich es genoss. Lisas Hand wanderte höher, und bevor ich es überhaupt richtig realisieren konnte, war der Moment gekommen, in dem wir uns alle drei näherkamen, als ich je gedacht hätte.

Es war zärtlich, aufregend und doch irgendwie vertraut. Die Grenzen zwischen Freundschaft und etwas mehr verwischten, aber es fühlte sich richtig an – zumindest in diesem Moment.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Es war eine schwüle Sommernacht im April, ich war gerade wieder einmal arbeitslos geworden. Was hat sich dieser selbstgerechte Warmduscher auch mit mir angelegt? Die Schelle hat er doch wohl kommen sehen, aber das ist jetzt nicht weiter relevant. Um der Realität zu fliehen, und das habe ich sowieso schon zu oft versucht in dieser Zeit, ging ich in meine Stammkneipe. Eine, vielleicht zwei Vodka-Limo würden mich sicher wieder auf Trapp bringen, und danach ginge es auf in ein neues Arbeitsverhältnis, vielleicht dieses mal ohne Alkohol.

Der Barkeeper sah mich schon von der anderen Straßenseite kommen, sah meinen Gesichtsausdruck und wusste, wofür ich da war.

"Du änderst dich wohl wirklich nie, was?" - "Tja, so ist das eben...", erwiederte ich. Er seufzte, enttäuscht wie eine, sicherlich auch enttäuscht wie _meine_ Mutter, wenn es sie noch gegeben hätte.

"Also, was darf's sein?".

Aus meinen zwei Vodka-Limo wurden schnell vier, und ein Negroni kam auch noch hinzu.

Ein bekanntes Gesicht betrat die Bar. Naja, wie _bekannt_ einem die anderen Versager eben sind, die man samstags immer für ein, zwei Stunden sieht, bis der Filmriss einsetzt. Ein untersetzter Typ Mitte dreißig, der sich bei allen als "Hugo der Jüngere" vorstellt, vielleicht um seinem vom Alkoholkonsum in die Jahre gekommenen Erscheinungsbild entgegenzuwirken.

"Ey, Robert, altes Haus, auch wieder hier?", warf er mir entgegen. Ich bejahte lustlos, mein Blick an der Orangenrinde haftend, die vorher den Negroni mit seinen ätherischen Ölen beglückt hat. "Mann-O-Mann, ich hab dich schon länger nicht mehr hier gesehen! Dachte schon, dieser neue Job hat dich aus diesem Teufelskreis herausgeholt. Aber so ist es nunmal, oder? Einmal drinnen verlässt du dieses Drecksloch nur noch im Sarg endgültig, ich sag's dir.".

Dass Hugo seine Bar gerade als Drecksloch betitelte ließ sich der Barkeeper nicht anmerken. Den Teufel wird er tun, es sich mit einem seiner spendierfreudigsten Gäste zu vermasseln. Woher Hugo das Geld hatte, wusste niemand so genau. Wir wussten zumindest, dass er keine krimminellen Geschäfte macht, zumindest in keiner Stellung, in der man groß rechnen können müsste. Jeder wusste, dass er Barkeeper Hugo immer wieder bescheißt, außer Hugo natürlich. Dass ihm der Manhatten auch für 10€ das Glas die Depressionen vergessen lässt war wohl Grund genug für ihn, nie zu hinterfragen, warum er am Ende immer mit leeren Taschen aus der Bar geht, wo diese billige Spilunke doch ein bekannter Treffpunkt für die am schwersten von der Rezession Getroffenen war, die sich hier wohl kaum aufhalten würden wenn der Fusel auch nur einen Cent teurer wäre als der Wein im Tetra-Pack vom Edeka um die Ecke.

Auch an diesem Abend hatte Hugo wieder zu vergessen. Ein Martini folgte dem anderen in seinen Mund. "Geschüttelt, nicht gerührt, Herr Barmeister!", pflegte Hugo zu jeder neuen Bestellung zu sagen. Ob er es wirklich so verdammt cool fand, das zu sagen oder einfach nur jedes mal vergisst, dass er es ja schon unzählige male gesagt hatte, wird wohl niemand jemals erfahren.

Wie lange ich zu diesem Zeitpunkt schon in der Bar saß kann ich nicht sagen, aber die Sonne war schon gänzlich untergegangen und die flackernden Straßenlichter begannen, den Asphalt unter ihnen zu erleuchten, wenn auch mehr schlecht als recht. Ich hatte gerade einen zweiten Jack Rose beendet, da stieß mir Hugo von der Seite gegen die Schulter, um meine Aufmerksamkeit zu erlangen: "Hey, du, Robert. Sag' doch mal! Die Kleine da hinten, glaubst du, die ist noch zu haben?". Er richtete, an meinem Gesicht vorbei, meine Aufmerksamkeit auf eine allein in der hintersten Ecke der Bar gesessene Dame. Ich hatte sie noch nie gesehen. Wann sie wohl die Bar betreten hatte? Sie sah gut aus, zu gut für die Umgebung, in die sie sich aus irgendwelchen Gründen begeben hatte.

Ich antwortete meinem Freund, wenn man ihn so nennen will, also wahrheitsgemäß: "Und selbst wenn, glaubst du, sie hätte was für Leute wie uns übrig?".

Dass ich seine Hoffnungen so niedermachte traf ihn anscheinend schwer genug, um ihn in eine kleine Krise zu stürzen. Kurz hätte man in ihm so etwas wie Lebenslust verspüren können, aber sie verlaß seine Augen genauso schnell wie sie sich in eben diesen verirrt hatte. Er drehte sich wortlos zum Bartender, griff in seine Hosentasche, holte ein paar zerknüllte Geldscheine hervor und schlug sie auf den Tisch.

"Du hast wohl recht. Was mache ich mir überhaupt Gedanken?"

Mit diesem Satz stand er wie ein geschlagener Hund auf und verließ die Bar ohne ein einziges weiteres Wort. Ich sah auf das Geld: Es war eindeutig zu viel, aber er war wohl gedanklich gänzlich ich weiter Ferne. Der Bartender nahm das Geld, zählte durch und schien zufrieden. Er hatte wieder ein gutes Geschäft mit diesem traurigen Mann gemacht.

"Weißt du," sprach er mir zu, indem er zwei Gläser Martini bereitete, "wenn hier jemand eine Chance hat, dann doch wohl du."

Er schob mir die beiden Gläser zu. "Hugo hat wieder mal so viel dagelassen, dass ich ruhig mal einen ausgeben kann. Die hier gehen aufs Haus. Nimm sie und versuch' sein Glück, was kann schon schiefgehen?".

Ich war ob dieser Geste sehr erstaunt. Für einen Moment hätte ich ihm die gleichen Worte entgegnet wie Hugo zuvor, aber als ich zurück in die Ecke schaute, in der sich die Dame befand, vergas ich für einen Moment meine klägliche Befindlichkeit. Sie sah mich direkt an, fast schon fordernd. Ich habe nicht mehr groß darüber nachgedacht, da hatte ich schon die beiden Gläser in der Hand und machte mich auf den Weg zu ihr. Ich danke dem Alkohol für diese Vakanz von jeglichen Gedanken in meinem Kopf. Als ich mich ihr näherte, ließen unsere Augen nicht voneinander ab, und sie begann sogar, mir auf halbem Wege zuzulächeln. Ich setzte mich neben mir auf einen Stuhl, und reichte ihr eines der Gläser.

"Wie wär's? Kann ich dir etwas Gesellschaft leisten?". Sie nickte lächelnd und antwortete mit sanfter Stimme: "Gerne.". Indem sie einen Schluck nahm, betrachtete ich sie etwas genauer: Sie trug ein elegantes, schwarzes Kleid, hatte ihre braunen, seidenen Haare nach hinten zu einem Pferdeschwanz gebunden und hinterließ mit ihren auffallend-roten Lippen einen Abdruck auf dem Martiniglas, nachdem sie ihren ersten Schluck nahm.

Sie suchte erneut den Augenkontakt mit mir lehnte sich über den Tisch in meine Richtung, ihren Kopf mit der Hand abstützend: "Also, warum erzählst du mir nicht ein wenig über dich?".

Ich war etwas verloren, was ich ihr denn antworten sollte. Was würde eine solch feine Dame eohl hören wollen, um sich von einem Mann überzeugen zu lassen? Würde sie Interesse an einen wieder mal arbeitslosen Stammkunden in dieser heruntergekommen Bar haben, dessen bester Bekannter ein schon vor Jahren verlorener, untersetzter Typ namens Hugo ist, und der sich die Drinks für sie hat spendieren lassen? Wohl kaum. Aber da ließe sich vielleicht doch etwas machen, dachte ich.

"Nun, ich...bin zum 16tel Italiener."

Ihr gerade angesetzter Schluck Martini landete ob des schlagartig einsetztendem Lachens mit hoher Geschwindigkeit wieder im Glas.

"Aha? Bist du das?" - "Ja. Also, ich kann zwar kein Italienisch, aber wenn ich Italienern beim Gespräch zusehe, kann ich einfach durch Mimik und Gestik quasi erraten, um was es geht.".

Sie starrte mich eine Weile ungläubig an.

Ich nahm meinen Drink, stand auf, drehte mich wortlos um und bewegte mich auf den Bartender zu.

"Ein Italiener, also?" - "Sei still. Ich nehme einen Angelo Azzurro." - "Kommt sofort, du kleiner Italiener."

Später kam sie aber auf mich zu und fragte, ob ich auf dem Nachhauseweg begleiten könnte, zur Sicherheit. Natürlich habe ich eingewillgt, schnell bezahlt und zog mit ihr vondannen. Die Nacht war wunderbar.