Erster Verlust von Johann Wolfgang von Goethe?
Hallo,
Kann mir jemand sagen zu welcher Epoche das Gedicht gehört und wann es veröffentlicht wurde?
Danke im Voraus
2 Antworten
Das Gedicht „Erster Verlust“ steht zwischen Sturm und Drang und Klassik. Die Entstehungszeit (1788: Goethes Rückkehr aus Italien) weist eher auf die Epoche der Klassik hin. Vor allem die Strophen 2 und 3 scheinen das zu bestätigen: Das Versmaß wird regelmäßig (vierhebiger Trochäus, Kreuzreim: Klage, Glück, Tage, zurück; regelmäßiger Wechsel von klingender und stumpfer Kadenz, die Klage wirkt verhaltender, ja sie geht durch Wiederholung in die Gestalt eines Refrains über, wirkt dadurch etwas förmlich („Ach, wer bringt die schönen Tage….“).
Im Gegensatz dazu die erste Strophe: sie weist zurück auf die Emotionalität des Sturm und Drang (s. hierzu „Vergleichende Interpretation der Werke „Lösung“ von Karin Kiwus und „Erster Verlust“ von J.W. v. Goethe“ – Autor: Robert Ziegler, der Goethes Gedicht eher der Sturm-und-Drang-Epoche zuordnet (mit guter Begründung)
Goethe durchlebte mehrere Literatur-Epochen - das als Wichtigstes vorweg.
Das Gedicht "Erster Verlust" (1787 / 88) der (Weimarer) Klassik zuzuordnen, wie es sowohl Literatur-Experten als auch Deutschlehrer (Ich bin einer !) tun, ist IGNORANT und UNSINNIG !
Das kurze Werk "trieft" geradezu vor Sturm & Drang; Emotionen sind im Überfluss vorhanden. Lies etwas über S & D, und du wirst mich bestätigt finden !!
pk, Goethe-"Fan"
Nee, nicht jetzt. Vielleicht siehst du den Wald vor Bäumen nicht, was ich mir bei DIR allerdings nicht vorstellen kann !!!
Leider habe ich ein viel größeres Problem: Bei DEEEM Wetter zieht's mich in den Garten !
Was ich immer toll finde, ist, wenn jemand authentisch den Kontext offenlegt, aus dem heraus er schreibt - Da spielt der Inhalt dann schon gar nicht mehr eine so große Rolle. Ich gehe jetzt auch raus :-)
Ich habe auch überlegt, wie dieses Gedicht rein zeitmäßig zwischen Sturm und Drang und Klassik einzuordnen ist. Ich kann jedenfalls nichts sehen, was da typisch für den Sturm und Drang wäre. Das ist dermaßen resignativ und milde im Ton, dass es auch im Biedermeier nicht negativ aufgefallen wäre, auch wenn Goethe da schon tot war. Wo also ist das triefende?