Ernste Themen in Jugendbüchern: überfordernd o. notwendig?


22.10.2020, 11:42

Zu den "ernsten Themen" gehören natürlich auch Thematiken, wie Alkoholismus, Drogen, Sexuellermissbrauch, Krankheiten und weiteres.


03.11.2020, 09:55

:)

9 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich finde das sehr wichtig! Ich bin selbst 13 und habe "Die Welle" verschlungen. Genauso "Damals war es Friedrich", was wir in der Schule gelesen haben und wo es um den Nationalsozialismus geht. Am Ende (Achtung, Spoiler...) stirbt die Hauptperson sogar, weil Bomben fallen und niemand ihn in den sicheren Bunker lässt, obwohl da noch genug Platz gewesen wäre, nur weil er ein Jude ist. Anne Franks Tagebuch, die Bücherdiebin und Muscha hab ich auch gelesen. Alle mit dem Thema.

Solche Themen sind traurig und verstörend, aber ich finde sie wahnsinnig wichtig. Gerade über Romane kann man doch am besten lernen, wie sich Menschen in solchen Situationen fühlen. Genauso auch mit Themen wie Drogen und so weiter... Ich hab Höhenflug abwärts gelesen, da geht es auch darum, dass jemand in der Drogenwelt versinkt.

Es hilft auch, nicht die gleichen Fehler zu machen wie die Menschen im Buch (also, wenn es z.B. um Drogen geht).

Pausewang sagt mir aber leider nichts.


Melly555 
Beitragsersteller
 21.10.2020, 18:29

Dankeschön!

Übrigens die Autorin des Buches "die Welle" heißt Gudrun Pausewang ;)

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ilovehermine  21.10.2020, 18:29
@Melly555

Ooooh, okay! Dann kenn ich sie ja! Also, dann mag ich sie als Autorin sehr gerne und finde, dass man von ihr auf jeden Fall auch als Jugendliche*r schon was lesen kann.

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Rocker73  21.10.2020, 18:31
@Melly555

Du meinst "Die Wolke", oder?

"Die Welle" ist von Morton Rhue.

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Melly555 
Beitragsersteller
 21.10.2020, 18:37

Entschuldigung! Gudrun Pausewang ist natürlich nicht die Autorin von dem Buch "die Welle". Das hatte ich gerade mit dem Buch "die Wolke" verwechselt.

Aber wenn dich diese Themen interessieren kannst du mal ein Buch von Gudrun Pausewang lesen. Sie behandelt genau solche Themen für Jugendliche.

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ich hatte damals "Die Wolke" as Schullektüre. Verängstigt hat mich das absolut nicht, es war einfach nur eins dieser Bücher die man für die Schule lesen muss obwohl man es selbst absolut grottig findet.
Es ist mir praktisch nichts davon in Erinnerung geblieben, da erinnere ich mich besser an Tschernobyl - das war Realität und wir haben in der Grundschule über Atomkraft, Strahlung, Gefahren und so gesprochen. Auch das hat keinen verängstigt, obwohl ich nicht sicher bin das es jeder verstanden hat.

Jugendliche sind keine Kleinen Kinder mehr, sie verstehen und verarbeiten mehr als viele (ältere) Erwachsene denken. Natürlich sollten diese Themen so aufbereitet werden das sie zur Altersklasse passen aber mit 15 ist das Denken schon ganz anders als mit 11, entsprechend auch die Fähigkeit entsprechende Themen zu "verdauen".

Das ist wichtig und auch sinnvoll. Wenn ein Kind vor etwas Angst hat, sind es die Eltern die eine aufklärende Funktion übernehmen müssen. Ich habe häufig mit meiner Mutter diskutiert, wenn ich etwas nicht verstanden habe.

Themen wie Verlust, sexuelle Gewalt, Mobbing, Ungerechtigkeit, Verantwortung, Freundschaft, Krieg usw. sind Themen die gerade durch eine Geschichte sehr gut vermittelt werden können.

Ich hätte eher weniger Bücher lesen wollen die mir keinen Spass machten. Die Wolke hätte ich mir daher nicht gekauft ;) Trotzdem bin ich mit schweren Themen in Berührung gekommen. Es gibt viele Fantasy-Autoren die schwere Themen aufgreifen, sie sind zwar fantasievoller verpackt aber nicht weniger gut durchdacht und bleiben ebenfalls hängen, wenn auch nicht so direkt wie die von dir erwähnten Bücher.

Ich erinnere mich an Der Herr der Diebe der anschaulich zeigte, was passiert wenn man stiehlt und seine Freunde belügt weil man sich toll und gebraucht fühlen möchte. In die Fliessende Königin lernt man, dass Gewalt nur noch mehr Gewalt erzeugt und Frauen viel tun um schöner zu wirken als sie sind. Ebenfalls tragisch ist die Geschichte einer Meerjungfrau die ihre Freiheit wegwarf für einen Mann, der sie aber verstiess weil er sie hässlich fand (er dachte ihr Mund würde auch menschlich, was aber nicht der Fall war).

Heute gibt es auch vermehrt Dystopie-Bücher für Jugendliche die ebenfalls sehr interessante Themen aufgreifen, wie etwa Legend von Marie Lu.

Viele die ich kenne, können mit so etwas durchaus umgehen! Zudem empfinde ich es auch als wichtig, solche Themen zu "thematisieren".

Die Welt ist nunmal nicht gut und schön. Ich denke ab der 7. Klasse wäre ein guter Zeitpunkt. Ich habe damals mit 12 Jahren das Buch: Wir Kinder vom Bahnhofszoo verschlungen!

Das halte ich für sehr Wichtig. Ich finde die Einstellung Kinder und Jugendliche von allen nicht-fröhlichen Themen fern zu halten und ihnen eine heile, kunterbunte Welt vorzugaukeln, schrecklich. Das ergibt dann Erwachsene die nicht mit ernsten Themen umgehen können.