Erhöhte Gefahr für Blitzeinschläge?

3 Antworten

"Aufregende Gegenstände" finde ich lustig. Und "aufragende" elektrisch leitende Körper erhöhen nicht unbedingt eine Gefahr, eher im Gegenteil: Die stellen v.a. als Metallkörper meistens eine Art Blitzableiter dar und schützen Mensch und Tier vor einem direkten Blitzschlag.

Elektrische Entladungen zwischen Wolke und Erde bevorzugen die Wege mit dem geringsten Widerstand. Im Vergleich zur Luft sind schon alle festen Körper mehr oder weniger gute Leiter. Deshalb sind aufrecht ragende Menschen und Tiere (z.B. Rinder) in ebenen Regionen bei Gewitter besonders gefährdet, weil sie dem Blitz eine vergleichsweise leichte "Rutschbahn" bieten.

Hohe Häuser und Türme sind meistens bessere elektrische Leiter und dazu erheblich Länger als Menschen. Die genießen den Vorzug des Blitzes. Deshalb sind Menschen dazwischen vergleichsweise geschützt.

Nicht zu empfehlen ist bei Gewitter v.a. die Nähe von einzelnen, frei stehenden Bäumen. Die sind mit ihrem Wurzelwerk nicht so gut geerdet wie z.B. Steinhäuser mit ihrem Fundament. Wenn da ein Blitz einschlägt, besteht in der Nähe die Gefahr einer Schrittspannung am Boden.

Der Blitz sucht sich den Weg des geringsten Widerstandes, also den Weg, wo die elektrische Feldstärke am höchsten ist und die Luft ionisiert werden kann. Das muss nicht zwangsweise der eine hochragende und leitfähige Gegenstand sein, aber dieser ist für den Blitz nicht unattraktiv.

Bei Abschätzungen, welche Stellen von Blitzeinschlägen am Ehesten getroffen werden könnten, wird als Modell eine Kugel mit einem bestimmten Durchmesser (ich glaube etwa 10m) genommen und über die Landschaft/Stadt/Gebäude gerollt. Das, was die Kugel berührt, ist besonders gefährdet.

So ein Blitz ist eben eine faule Socke. Er will ja gerne in die Erde einschlagen, aber der weg ist ihm zu weit und sucht sich einen kürzeren Weg zu einem Gegenstand, der auch mit der Erde verbunden ist.