Ergotherapie vs Logopädie?
Hallo Liebe Community :),
Ich überlege nun schon seit längerem, für welchen Beruf ich mich festlegen möchte. Dies wäre entweder Ergotherapie oder Logopädie. Mir liegt dies besonders am Herzen, da ich im kommenden Jahr schon mein Abitur machen werde und ich möchte gerne eine gewisse Sicherheit haben, da die Zeit ja doch schneller vorbeigeht als man denkt und mir diese Entscheidung vor meinem Abitur sehr wichtig ist.
Deswegen wäre meine Frage an euch, wie ich mir selber die Entscheidung etwas erleichtern könnte und wie ich selber für mich entscheiden kann welcher Beruf eher zu mir passt? Hättet ihr einen Rat wie ich mir die Entscheidung vielleicht etwas erleichtern könnte?
Und welcher Beruf ist der bessere im Vergleich?
2 Antworten
Ciao :-)
Meine Tochter ist Logopädin und kann dir einige Fragen beantworten.
Wie wirkt sich dein Asthma aus? Ist deine Stimme gut belastbar? Denn man muss vor Ausbildungsbeginn ein HNO-ärztliches oder phoniatrisches Gutachten abgeben.
Bei Logopädie unterscheidet sich die Ausbildung sehr stark nachdem wo man diese macht. Wenn du in der Berufsfachschule oder einer Klinik (nicht in jedem Bundesland möglich), dann schließt du deine Ausbildung nach 3 Jahren mit dem staatl. Examen ab und bist examinierte Logopädin und könntest dich sofort selbstständig machen.
Machst du den Studiengang und bist nach 6 Semester fertig hast nur theoretisches Wissen und keine Praxis. Und bist danach Bachelor der Logopädie. Darfst dich also nicht Logopäde (geschützte Berufsbezeichnung) nennen und auch nicht als dies selbstständig machen. Wenn ein Praktikum von 1 Jahr vorlegen kannst (im Anschluß nach dem Studium), dann kannst du die Prüfung zum logopädischen Therapeuten bei der IHK ablegen.
Jetzt zum eigentlichen Berufsfeld des Logopäden.
Ausbildung:
- Kindersprache
- Aphasie (Sprachstörungen)
- Dysarthrophonie
- Stimmstörungen/Stimme
- Stottern Kinder/Erwachsene
- Cerebralparese
- Dysgrammatismus
- Sensorische Integration
- Laryngektomie
- Rhinolalie
- Myofunktionelle Therapie
- Dysphagie (Schluckstörungen)
- Entwicklungsdyslexie
- Alexie / Agraphie
- Lese-Rechtschreib-Schwäche
Im Bereich der medizinischen Fächer sind zu nennen:
- Phoniatrie
- Anatomie und Physiologie
- Pathologie
- Pädiatrie und Neuropädiatrie
- Kinder- u. Jugendpsychiatrie
- Aphasiologie
- Neurologie und Psychiatrie
- Hals- Nasen-Ohrenheilkunde
- Kieferorthopädie
- Audiologie undPädaudiologie
- Pathologie
Daneben werden Fächer unterrichtet, die sich mit Grundlagen und Hintergründen beschäftigen. Diese sind:
- Psychologie und klinische Psychologie
- Pädagogik und Sonderpädagogik
- Phonetik / Linguistik
- Soziologie
- Berufs- und Gesetzeskunde
- Musiktherapie
Man hat während der 3 Jahre Ausbildung schon eigene Therapien in der Schule, dabei fängst es erst mit Hospitationen ( Behandlungen hinter einer Scheibe beobachten) an, dann ist man Cotherapeut und ab den 2. Jahr (spätestens) macht man in den einzelnen Störungsbilder seine eigenen Therapien.
Zudem Praktikas im Kindergarten, HNO, Logopädische Praxis, Heilpädagogischen Einrichtung und in einer neurologischen Klinik.
Viele glauben, dass der Logopäde sich nur mit Kindern beschäftigt, aber das ist falsch, denn man hat vom Säugling (Schluckstörung) bis hin zum Senior (z.B. neurologische Erkrankungen) alle. Aber das macht den Beruf auch so spannend und es wird einen nie langweilig.
Berufsleben:
Logopäden arbeiten in Krankenhäusern, Kliniken und Logopädie-Praxen. Auch in Kindergärten, Grundschulen sowie in Wohnheimen für Menschen mit Behinderung.
Es gibt unendlich viele Weiterbildungsmöglichkeiten und somit kann man sich auch auf ein Störungsbild spezialisieren. Man kann auch nach 3- 5 Jahren Berufserfahrung als Dozent in einer Berufsfachschule arbeiten.
Verdienst:
Im Krankenhaus wirst du als Therapeut nach TVöD in der Entgeldgruppe E 9b Anfangsgehalt (Brutto ca 3120.-) bezahlt. In Logopädischen Praxen verdient man ganz unterschiedlich das kann in München bei 2900.- und in anderen Städten auch nur 2200.- sein. Mit der Berufserfahrung und der Spezialisierung steigt auch das Gehalt. Zudem kann man sich auch selbstständig machen.
Zukunftsaussichten:
Logopäden sind sehr gefragt und werden es auch bleiben, weil das Therapiespektrum so gross ist.
Falls du noch Fragen hast, dann immer gerne :-)
LG
In jeden Bundesland kannst du deine Ausbildung in einer Berufsfachschule machen, aber ohne Verdienst. Ich kenne folgende Kliniken wo man auch etwas Verdient. Siehe links:
In Ulm https://www.akademie.uniklinik-ulm.de/ausbildung/logopaedie/logo-ausbildung.html
In Mainz https://www.unimedizin-mainz.de/logopaedie/faq/ausbildungsgehalt-kosten.html
Aachen https://www.ukaachen.de/fuer-bewerber/schuelerinnen-und-schueler/logopaedie/ausbildung-studium/
In Heidelberg https://www.afg-heidelberg.de/ausbildung/logopaedin-logopaede/
Hoffe es hilft dir weiter :-)
Ob ein Beruf besser ist als der andere, ist fraglich. Es sind 2 verschiedene Berufe.
Kannst Du vielleicht mal ein Praktikum bei beiden machen? Dann hast Du Einblick und kannst es sicher leichter entscheiden.
Jetzt momentan mit Corona und der aktuellen Lage wird das etwas schwierig sein
Das Problem ist die Ergotherapie und Logopädie in meiner Nähe bieten aufgrund von Corona keine Praktika an. Außerdem bin ich Asthmatikerin und ich dEnke nicht das ein Praktikum in dieser Zeit das schlauste wäre. Außerdem hat mir bis jetzt jeder, den ich kenne, empfohlen es nicht zu tun.
Weil ich zur Risikogruppe gehöre und dementsprechend nicht „unnötig“ rausgehen will...
Ich weiß das es nicht so unnötig ist, deswegen die Anführungszeichen. Aber jetzt während Corona ist das einfach unnötig. Da warte ich lieber bis zum Sommer oder Herbst.
Ich möchte einfach nicht so viel rausgehen.
Danke
für deine ausführliche Antwort :)
In welchem Bundesland kann Ich denn meine Ausbildung in einer Berufsfachschule oder in einer Klinik machen?