Ergotherapie, Physiotherapie überlaufen? Ähnliche Berufe..

3 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich bin Physiotherapeutin und eigentlich hat man in dem Beruf absolut keine Probleme einen Job zu finden. Jeder aus meiner Klasse hatte quasi sofort einen und auch wenn man in Physiogruppen bei z.B. Facebook sich durchliest wird gesucht ohne Ende. Klar es kommt immer drauf an was für Erwartungen man hat und ob man z.B. auch bereit ist aus der Heimatstadt weg zugehen und nicht nur dort zu suchen. Momentan jedenfalls gibt es eher einen Mangel und das wird sich in den nächsten Jahren auch nicht unbedingt bessern, da eher weniger Leute den Beruf erlernen. Hab letztens mal Statistiken gesehen (glaube in einem Artikel des Physioverbandes) und dem war auch zu entnehmen, das deutlich weniger Leute als früher den Beruf lernen.

Aber....man sollte sich auch im klaren darüber sein, das es kein Beruf zum Reich werden ist.

Bei den Ergos ist es meines Wissens nach ähnlich.


ZzFreeZ 
Beitragsersteller
 21.10.2014, 18:10

Danke (:

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Das stimmt schon, ich habe einen ähnlichen Beruf erlernt, den Arbeitserzieher, der sich zwischen Ergotherapie und Sozialpädagogik bewegt, und war nach der Ausbildung über lange Strecken arbeitslos trotz bundesweiter Bewerbungen. Bei den Ergotherapeuten ist die Stellensituation nicht einfacher, man studiert quasi in die Arbeitslosigkeit hinein. Von meinen damaligen Kurskollegen sind fast alle heute in anderen Berufen tätig oder arbeitslos. Ich denke, Physiotherapie ist der sicherste Weg, in dem Bereich nicht unter die Räder zu kommen, zumal du später immer noch eine eigene Praxis aufmachen kannst. Da ist die Stellensituation etwas entspannter.


ZzFreeZ 
Beitragsersteller
 21.10.2014, 18:10

Danke :)

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Was den Stellenmarkt im Bereich Ergotherapie angeht, gibt es erhebliche regionale Unterschiede. Es kommt also (unter anderem) darauf an, wo du leben und arbeiten möchtest. Ein zweiter Faktor ist deine (vermeintliche) Bildung. Unter Ergotherapeuten herrscht leider die Tendenz, "für jeden Mist" eine Fortbildung zu besuchen, um sich dafür einen Schein in seine Unterlagen heften zu können. Ich kenne viele Ergotherapeuten, die wirklich gut in ihrem Job sind und viel Ahnung haben, aber den Trend nicht mitmachen und daher wenige Scheine vorzuweisen haben. Im Bewerbungsprozess haben sie dann das Nachsehen gegenüber Kollegen, die zwar nicht viel können, aber hübsche Bescheinigungen in ihrer Mappe vorweisen können. Das heißt: Wie sieht dein finanzieller Background aus? Kann dich jemand bezüglich des Besuchs von Fortbildungen unterstützen? Zudem solltest du dir gut überlegen, an welcher Schule du deine Ausbildung machst. Da du dich später unter anderem eben auch mit dem Namen der Schule bewerben wirst, ist es wichtig, dass diese einen guten Ruf hat. Auch der Bereich, in dem du tätig sein möchtest und deine Ansprüche an die Arbeitsbedingungen spielen eine Rolle. Wenn du bereit bist, für (sehr!) wenig Gehalt und zu schwachen Konditionen in einer Praxis zu arbeiten, solltest du keine Schwierigkeiten haben, eine Stelle zu finden. Auch in Altenheimen kommt man in der Regel ganz gut unter. Wenn du aber angemessene Arbeitsbedingungen haben und vernünftig bezahlt werden möchtest, sieht es eher schlecht aus. Hast du dazu noch einen Bereich gewählt, in dem die Stellen rar sind (z.B. Kliniken), wird es noch schwieriger.

Momentan würde ich eher von einer Ergo-Ausbildung abraten. Die Bedingungen sind einfach miserabel, wenn man nicht bereit ist, sich unter Wert zu verkaufen.

Alternative Berufsfelder wären soziale Arbeit/Sozialpädagogik, Heilerziehungspflege, Erzieher, Logopädie, Podologie, Orthopädietechnik.. Sei dir aber darüber im Klaren, dass im ganzen sozialen Bereich tendenziell eher schlechte Bedingungen herrschen.