Erfahrungen bei Starker Krankheitsangst?
Ach ich weiß garnicht wie ich beginnen soll. Eigendlich schäme ich mich sehr dafür aber ich brauche eure Erfahrungen. Ich leide seit fast 1 jahr an einer Starken Angststörung vor Krankheiten.
Mal ist es hautkrebs mal brustkrebs dann doch wieder darmkrebs. Ich bin einfach am ende und kann nicht mehr. Ich leide sooo sehr.
Ich habe einfach keine freude mehr am leben. Ich war dass letzte jahr bestimmt über 50 mal bei verschiedenen Ärzten. Die Beruhigung hält nur kurz. Leider geht es im Moment soweit dass ich auch mitten in der Nacht in der Notaufnahme lande. Ich weiß dass ist nicht richtig aber ixh mache es nicht extra.
Leide seit kurzem auch an Panikattacken. Ich werde durch alles möglichw getriggert es ist wie ein Teufelskreis. Ich bin bereits bei einer Psychiaterin in Behandlung aber sie kann nur die Panikattacken behandeln bzw. etwas zur Beruhigung geben Sertralin war im gespräch.
Sie sagt aber gegen die Krankheitsangst selber hilft nur eine Psychotherapie. Dass gestaltet sich als sehr schwierig weil alle eine Warteliste haben.
Stationär würde ich mich gerne einweisen lassen aber ich habe gerade einen Job angefangen den ich aus finanzieller sicht auch unbedingt brauche.
Hat jemand Tipps für mich. Vielleicht hat jemand dass selbe durchlebt und kann mir Hoffnung machen. Ich will endlich wieder Spaß am leben haben 😭😭😭😭😭
3 Antworten
Sitze gerade in Urlaub und bekomme schlecht Luft, Taste die ganze Zeit meinen Körper ab und weiß teilweise nicht wie lange ich mich zu leben habe. Die Ärzte sagen mir immer das alles gut ist.
wenn ich ehrlich bin und ich mir das gerade mal alles vor Augen führe, mache ich mich selbst krank.
ich kann dir Lukad Rick empfehlen er ist ein Psychotherapeut, such ihn mal im Internet, dort bekommst du innerhalb von 2 Wochen einen online Termin
Kann mich nur anschließen… ich habe seit 2 Jahre mega Angst was Krankheiten geht und seit Wochen bekomme ich immer wieder das Gefühl umzukippen
Lass dich bei den Psychotherapeuten auf die Warteliste setzen. Die lösen sich nicht wie von Zauberhand auf.
Dankeschön habe mich schon bei vielen gemeldet hoffe bald wird ein Platz frei
Die eigentliche Therapie konzentriert sich auf zwei Schwerpunkte: Zum einen soll die verstärkte Wahrnehmung von Missempfindungen bearbeitet werden, zum anderen gilt es, das Verhalten des Patienten anzupassen.
Der erste Schwerpunkt zielt darauf ab, die Wahrnehmung der körperlichen Missempfindungen, die fehlinterpretiert eine schwere Angst auslösen, zu verändern. Um dies zu erreichen, werden alternative Erklärungen für die Missempfindungen erarbeitet. Dies kann anhand verschiedener Experimente erfolgen.
Eines dieser Experimente ist die sogenannte somatosensorische Verstärkung. Sie beruht auf der Annahme, dass die Wahrnehmung (-sensorisch) der Symptome (somato-) auf einer verstärkten Aufmerksamkeit basiert. Um dies zu verdeutlichen, wird der Hypochonder aufgefordert, sich einen Tag lang auf einen nicht betroffenen Körperbereich zu konzentrieren, zum Beispiel auf einen Fuß. Prompt wird dann meist über verschiedene Symptome wie Schmerz oder Kribbeln berichtet. Gemeinsam werden dann neue und realistischere Erklärungen für diese Empfindungen gesucht.
Zusätzlich wird die Verbindung zwischen Angst oder Panikattacken und auslösenden (Stress-)Faktoren bei der Hypochondrie aufgedeckt. Dazu können zum Beispiel Krankheitsangst-Protokolle geschrieben werden. Mit deren Hilfe können Zusammenhänge zwischen Stress und Krankheitsangst aufgezeigt werden.
Ziel aller Verfahren ist die Erarbeitung von alternativen Erklärungen für die Symptome, die beim Hypochonder die Angst, krank zu sein, auslösen. Bei Rückenschmerzen wäre das zum Beispiel eine dauernde Fehlhaltung.
Der zweite zentrale Ansatzpunkt der Psychotherapie bei Hypochondrie ist das Reduzieren des sogenannten sicherheitssuchenden Verhaltens. Zu diesem Verhalten zählt das häufige Untersuchen des eigenen Körpers, das ständige Verlangen nach Rückversicherung und das Vermeiden von Gesundheitsthemen und -orten wie Krankenhäusern. Diese Verhaltensmuster geben dem Hypochonder kurzfristig Erleichterung. Da der Patient sie aber oft immer wieder wiederholen muss, um sich sicher zu fühlen, wird sein Leben deutlich beeinträchtigt.
Um hier Abhilfe zu schaffen, soll der Hypochonder zunächst die Art der Rückversicherung beschreiben. Das kann zum Beispiel das ständige Absuchen der Haut aus Angst vor Hautkrebs sein. Zusammen mit dem Therapeuten werden Konsequenzen dieses Verhaltens analysiert. Auf dieser Basis kann eine Absichtserklärung erarbeitet werden, die im weiteren Verlauf weiter spezifiziert wird. So kann zum Beispiel festgelegt werden, dass der Hypochonder seine Haut nur noch einmal im Monat eingehend untersucht. Dies muss mit verständlichen Argumenten untermauert werden. Es ist wichtig, dass der Hypochonder darüber ein Protokoll führt. Dies ermöglicht die nachträgliche Rückversicherung für ihn selbst, aber auch die Analyse von Rückfällen in alte Verhaltensmuster.
Ebenfalls sinnvoll bei der Behandlung von Hypochondrie ist die direkte Konfrontation mit angstauslösenden Situationen, denen der Hypochonder normalerweise ausweicht (das Gleiche macht man auch in der Therapie einer Angststörung). Manche Hypochonder vermeiden es beispielsweise fremden Personen die Hand zu geben – aus Angst, sich mit Krankheitserregern anzustecken. Die Konfrontation mit einer solchen angstbesetzten Situation kann zunächst nur in Gedanken erfolgen, indem sich der Patient das Szenario vorstellt, diese Vorstellung gedanklich weiterverfolgt und sie aushält. Solche Konfrontationen können auch real durchgeführt werden. Der Patient soll dabei versuchen, die Situationen ohne die normalerweise durchgeführten Schutzreaktionen auszuhalten. Dabei können auch bestimmte Auslösesituationen besprochen und analysiert werden.