Erfahrung: Wegen Erbe zerstritten?
Habt ihr es bereut euch wegen Erbe zu zerstreiten? Teilweise geht es ja um Hunderttausende Euro, was ja schon maßgeblich dafür ist, wie frei man sein zukünftiges Leben gestalten kann... Oder sollte man seinen Willen für Gerechtigkeit durchsetzen? Wenn man immer Ja und Amen sagt, wird man eben ausgenutzt, wie seht ihr das?
4 Antworten
Meine Mutter hatte nach dem Tod meines Vaters meinen Bruder und mich gebeten, das Erbe einvernehmlich zu teilen. Ihr innigster Wunsch war es, dass es keinen Streit geben dürfe. Sie besaß mehrere Immobilien und wir besprachen, wer was übernehmen wird mit ihr. Das war alles klar und ohne Streit. Aber es wurde nichts schriftlich vereinbart.
Kaum war meine Mutter gestorben erklärte mir mein Bruder, dass er sich an die Absprache nicht gebunden fühle. Er wolle keine Immobilien sondern nur Geld und ich solle ihn gefälligst seinen Anteil an den Immobilien abkaufen. Er kündigte an, nicht nur die Renovierung unseres Elternhauses für eine Vermietung zu unterbinden sondern auch jede Reparatur zu verbieten. Es dürfe nichts mehr gemacht werden, bis ich ihm seine 50% abkaufe. Da mir der Wunsch meiner Mutter sehr wichtig war, keinen Streit zu betreiben habe ich ihn ausgezahlt mit mehreren 100.000 €. Später habe ich einen Teil davon verkauft und hatte mein Geld dadurch nach 10-15 Jahren auch komplett wieder. Aber es schmerzt mich bis heute. Es hätte ein Lebenslanger Streit daraus entstehen können.
Nachfolgende Vereinbarungen (z.B. über die Grabpflege) habe ich nur noch schriftlich mit ihm getroffen. Mündliche Absprachen wird es nie mehr mit ihm geben.
Gerade beim Thema Haus erben zerstreiten sich die meisten, weil wenn die anderen Erben auf ihren Anteil bestehen muss das Haus meistens verkauft werden.
Ich bin zum glück noch nicht an den Punkt wo das passiert, mir wäre das Verhältnis zu mein Bruder aber wichtiger als sich Geld auszahlen zu lassen.
Da ist es auch einfach mal wichtig sein Leben so zu planen das man aufs Erbe nicht angewiesen ist. Es ist doch eh bescheuert damit zu rechnen, weil man eh nie weiß wann und ob man es überhaupt erbt. Wer kann schon sagen wann es zum Todesfall kommt und ob sich an diesem Tag der Besitz überhaupt noch bei den verstorbenen befindet. Am Ende waren sie doch hoch verschuldet oder so ^^
Also mit rechnen ist irgendwie immer die falsche Einstellung.
Naja, wenn beide Elternteile in jungen Jahren schon verstorben sind, dann ist man gezwungen sich mit Anfang 20 sich damit auseinanderzusetzen, umso schwieriger da man mit Anfang 20 noch überhaupt nicht weiß wo die Reise hingeht.
Es sollte fair zu gehen. In der Stadt, wo wir wohnen, hat vor nicht all zu langer Zeit ein Unternehmer das Zeitliche gesegnet und seinen beiden Töchtern mal eben ne viertel Milliarde hinterlassen.
Da sind natürlich wenn man rechnet, ein paarhundert tausend mehr oder weniger nichts was wirklich ins Gewicht fällt. dennoch haben sich die beiden Zicken wegen Kleingeld regelrecht zerfezt.
ich nehme mal an, ihr untersteht der Höferegelung. Ein bisschen doof, aber die idee dahinter ist eben den Hof zu erhalten.
der von euch, der den Hof geerbt hat, hat aber auch mit dem Hof jede Menge an Verpflichtungen geerbt. Bedenke das bitte.
Sicherlich sind 50.000 € nicht die Welt aber auch eben 300.000 € nicht.
Sieh es als gutes ehrliches Startkapital an, und schau dass du was raus machst.
Du hast Recht... Die Gefahr sich da emotional reinzusteigern ist da leider sehr groß. Im Endeffekt sollte man es so betrachten, dass es NUR Geld ist.
Teilweise geht es ja um Hunderttausende Euro, was ja schon maßgeblich dafür ist, wie frei man sein zukünftiges Leben gestalten kann...
Das Erbe ist der Preis für den Tod der Eltern oder eines Elternteils.
Die Gier ist unermesslich und wie groß sie ist, wenn man sich um etwas bis aufs Blut zofft, was andere erwirtschaftet haben, ist erbärmlich
Ebenso das Anspruchsdenken.
Ja, ich hab vor langer Zeit geerbt. Ja, wir hatten Differenzen. Jede D-Mark war der "Bonus", das ich mit 21 Vollwaise war.
Bei uns ists so gelaufen, dass der eine den Hof bekommen hat und der die anderen beiden mit jeweils 50.000€ ausgezahlt hat. Natürlich ist der Hof um ein vielfaches mehr wert. Alternative wäre der Verkauf gewesen, was eine Auflösung des Hofs zur Folge gehabt hätte.