Erdrotation Klospülung?
Was würde passieren, wenn alle Menschen der Welt die Klospülung gleichzeitig betätigen würden?
Würde das zu einer Beschleunigung der Erdrotation führen?
Oder ist ist das zuwenig Masse?
7 Antworten
Natürlich bewegt sich dann eine große Wassermenge in Richtung Erdmittelpunkt. Im Verhältnis zur Erdmasse ist das aber sehr wenig, so daß man da bestimmt nichts messen kann.
Lass uns das mal überschlagen und dabei großzügig sein. Es gibt 8 Mrd. Menschen. Sagen wir jeder einzelne hat ne Toilette. Jede Toilette spült 10 liter. Die gesamte bewegte wassermasse beträgt dann 80 Mrd kg. Runden wir auf und sagen 100 Mrd. Also 10^11 kg. Die Erde hat eine Masse von 5,972 *10^24 kg. Das bewegte Wasser wäre also 0,0000000000017 % der erdmasse. Das beeinflusst die Erdrotation nicht (messbar) .
Also irgendwo hatte ich gelesen, die Laubmasse, die im Herbst (vorwiegend im Norden) zu Boden fällt, wurde auf 1,17x10^15 kg geschätzt und hätte 0,1 ns auf die Tageslänge ausgemacht. So wäre der Effekt erst recht verschwindend ... wenn das stimmt ...
Also auch wenn die Frage der Masse klar so zu beantworten ist, dass diese viel zu gering wäre, würden sich die meisten Impulse sowieso gegenseitig aufheben. Einen Größen Effekt hätte es, wenn nur die Menschen auf der Nordhalbkugel gleichzeitig spülen, da jede gleichzeitige Spülung auf der Südhalbkugel den Effekt einer anderen Spülung auf der anderen Seite der Welt (Norden) neutralisiert.
Oh, na lass uns das mal genauer betrachten. Auf der Nordhalbkugel würden doch der Abfluss des Wassers im Uhrzeigersinn wirbeln, während er das im Süden gegen den Uhrzeigersinn tut. Im Osten/Westen wäre es ähnlich, auch wenn einige sich entlang der Längengerade bewegen. Das bedeutet doch, das die die Corioliskraft im Süden in entgegengesetzte Richtung wie jene im Norden (nach Osten) wirkt, oder lieg ich falsch?
Die Corioliskraft wirkt immer senkrecht zur Bewegungsrichtung des Objekts. Auf der Nordhalbkugel bewirkt sie eine Ablenkung nach rechts, auf der Südhalbkugel eine Ablenkung nach links.
Ja, genau. Deshalb gibt es bei einem Fall Richtug Erdmittelpunkt immer eine Beschleunigungskomponente nach Osten (im mitrotierenden Bezugssystem). Jedenfalls würde theoretisch sowohl auf der Nord- als auch auf der Südhalbkugel -ausser an den Polen- eine Abnahme des Trägheitsmoments bezogen auf die Drehachse resultieren und damit eine Erhöhung der Winkelgeschwindigkeit.
Ach stimmt, sorry. War mein Denkfehler. Das ist natürlich korrekt.
Ja, das würde die Erde ein winziges bisschen beschleunigen – aber nur so lange, bis sich bei allen Toiletten der Spülkasten wieder gefüllt hat.
Der Unterschied ist aber vernachlässigbar gering. Selbst das Wetter hat einen größeren Einfluss auf die Drehgeschwindigkeit der Erde.
Angeblich beschleunigt das heruntergefallene Laub im Herbst die Erde ganz leicht.
Man könnte die Erde auch ein wenig ausbremsen, wenn alle Menschen auf eine Leiter steigen. Ob das messbar ist, weiß ich nicht.
Das mit der Nord-/Südhalbkugel ist m.E. nicht richtig. Beide Hälften würden den gleichen Effekt bewirken.
In beiden Fällen nimmt das Trägheitsmoment der Erde bezogen auf die Drehachse in gleichem Masse ab. Ebenso erfolgt in beiden Fällen beim freien Fall eine Ablenkung nach Osten (Coriolisbeschleunigung).
Der Schwerpunkt der Erde als Ganzes wird in beiden Fällen nicht beschleunigt.