Er verbringt mehr Zeit mit seinem Vater als mit mir?
Hallo liebe Community,
ich bin mit meinem Freund seit einiger Zeit zusammen und mir ist mit der Zeit aufgefallen, dass er immer mehr Zeit mit seinem Vater verbringt.
Anfangs war es noch so, dass er halt am Wochenende bei mir geschlafen hat...er hat auch ein sehr unbequemes altes Bett und wacht mit vielen Verspannungen auf und teilt sich sein Zimmer mit seinem Bruder...das ist zwar nicht der Hintergrund, dass er bei mir schläft, sondern weil er einfach Lust dazu hat.
Sein Vater ist jedoch sehr streng und verbietet seinen Kindern woanders zu übernachten (auch wenn sie alle 3 über 20 Jahre alt sind). Meiner Meinung nach ist das abnormal übertrieben...aber naja...ich kann nichts machen.
Nur damals ist er dennoch oft zu mir gekommen und hat bei mir sogar gegen den Willen seines Vaters ab und zu mal unter der Woche bei mir geschlafen, weil ich es ihm sozusagen Wert war...
Wir lieben uns sehr und lieben es auch miteinander einzuschlafen und aufzuwachen...
Nur etwa seit einem halben Jahr schläft er höchstens ein Mal in der Woche bei mir mit der Begründung, dass er seinen Vater nicht verletzen will und verbringt am Tag auch viel mehr Zeit mit ihm...
Ich möchte seinen Vater absolut nicht ins schlechte Licht darstellen, denn er ist auch alleinerziehend und momentan auch alleine, aber es ist auch so, dass wenn ich bei ihnen zu Besuch bin, ich NIE in Ruhe mit meinem Freund Zeit verbringen kann, weil sein Vater ihn alle 5 min. ruft und irgendwas mit ihm reden will...es geht dann teilweise auch eine halbe Stunde bis er wieder zu mir kommt...in der Zwischenzeit rede ich meistens mit seiner Schwester oder schaue eine Serie auf meinem Handy an.
Manchmal setze ich mich einfach neben seinen Vater und versuche etwas mit ihm zu reden, weil ich denke, dass es meinem Freund sehr wichtig ist, dass ich das tue...aber mich nervt trotzdem einfach die Tatsache, dass er lieber was mit seinem Vater macht und ihm mehr Zeit widmet, als mir...wobei das früher anders war...im Gegenzug dazu ist mein Freund meine Prio und wenn was ist bin ich immer da, auch wenn ich dafür meinen Eltern mal etwas absagen muss.
Er will auch die nächsten 2 Jahre mindestens nicht ausziehen, um Zeit mit seinem Vater zu verbringen....und dann will er auch noch vielleicht in eine Wohnung direkt über seinem Vater mit mir ziehen...ich hab absolut keine Lust darauf und ich habe es ihm auch schon gesagt...ich weiß nicht, ob er das ernst genommen hat.
Ich weiß nicht, woran das liegen kann und ob ich eventuell etwas falsch mache.
Wenn ich versuche das ganze anzusprechen, dann fühlt er sich oft dazu verpflichtet seinen Vater in Schutz zu nehmen und wird dann sauer.
Ich kann auch verstehen, wenn er ihn sehr schätzt und gerne mit ihm Zeit verbringt, ich frage mich einfach nur, warum er davor nicht so war...Was denkt ihr, woran das liegen kann und was würdet ihr z.B. an meiner Stelle tun?Findet Ihr, ich sollte etwas dagegen tun? DANKE vorab für alle hilfreichen Antworten.
1 Antwort
Ich hab mir mal was aus seiner letzten Frage rauskopiert
und mein Freund ist sehr abhängig von seinem Vater, da er nur ihn hat und seine Mutter seit langem gestorben ist.
Ich versuche es zu akzeptieren, nur zerbreche ich mir die ganze Zeit den Kopf, was ich falsch mache, weil ich meine ich schnarche nicht; ich brauche nicht viel Platz im Bett, ich mache ihm sein Wunschfrühstück und alles damit er sich bei mir wohlfühlt; wenn er bei mir übernachtet...sein Argument war schließlich "er will alleine einschlafen und aufwachen und frühstücken"...und mich erschreckt das, weil man ja normalerweise gerne mit der Person, die man liebt morgens aufwacht und kuscheln will, vor allem, wenn man nicht zusammenwohnt...
Ich mache mir Sorgen, dass er mich vielleicht nicht mehr liebt...er sagt mir aber, er tut es sicher, aber ich sage wiederum, dass ich es nicht so sehe....
Als wir uns kennengelernt haben, hat er sich viel mehr Mühe gegeben und als wir die ersten Monate zusammen waren, war ich noch viel feiern und habe gemacht, was ich wollte...in der Zeit hat er alles getan, um mich von sich zu überzeugen.
Jetzt gehe ich aus Rücksicht zu ihm nicht mehr feiern und trinke nicht und rauche nicht mehr und konzentriere mich im Leben mehr auf ihn (damit wir nicht streiten) und er distanziert sich immer mehr und sagt solche Dinge, wie oben beschrieben....
Ich denke, ich bin sehr abhängig von ihm, weil ich mir ein Leben ohne ihn nicht vorstellen kann.
Natürlich ist dein Freund 20. Somit volljährig und kann tun was er will. OB er das macht, steht auf einem anderen Blatt.
Dein Freund hat nur noch seinen Vater. Der mag streng sein, aber dein Freund liebt ihn. Er ist ihm sehr wichtig. Wichtiger, als du dir vielleicht vorstellen kannst, wenn du noch Vater und Mutter hast!
Dein Freund ist jemand, der die und seinem Vater gerecht werden will. Nicht weil er muss, sondern weil er es will (deinen Fragen nach).
Und du? Du jammerst und maulst. Du klammerst schrecklich. Du hinterfragst jeden fitzel und Minute, die dein Freund nicht mit dir verbringt.
Anstatt ihn zu verstehen, ihm entgegen zu kommen und ebenfalls versuchst, Kompromisse zu finden, legst du permanent seine angeblich fehlende liebe aufs Tablett. Du siehst nur, was er nicht tut. Du siehst aber nicht, WAS er für dich tut!
Nämlich den Spagat zwischen Familie und dir zu meistern!
Hör auf zu Klammern und in permanent unter Druck zu setzen.
Sonst bist DU diejenige, die die Beziehung in den Sand setzt.
Such dir Hobbys oder Freunde mit denen du alternativ deine Zeit verbringen kannst. Er ist nicht dein Zeitvertreib, Babysitter oder Therapeut.
Und: liebe stirbt nicht an Hunger sondern an Überfütterung. Und Sehnsucht ist was tolles!
Ja. Mach das.
Er hat es wirklich nicht leicht.
Schraube deine Eifersucht zurück. Die ist wirklich nicht angebracht.
Er verbringt nicht Zeit mit seinem Vater im Sinne von chillen, abhängen oder what ever, sondern steht ihm bei. Er sieht das auch als seine Verantwortung für das, was sein Vater für die drei Jungs ohne Mutter gewuppt hat.
All das bedeutet aber NICHT, dass er dich nicht liebt oder nicht sein bestes gibt ;-)
Ich habe mir Gedanken gemacht, wieso das früher nicht so war..aber wie du bereits gesagt hast, er will vermutlich beides hinkriegen
"Früher" oder zu beginn der Beziehung ging das auch nur, weil er sich diese "Freiheit" einfach genommen hat. Ohne die Konsequenzen zu spüren oder die Verantwortung für den.
Natürlich wird auch seitens des Vaters zu beginn ein Auge zugedrückt. Nach ein paar Wochen allerdings, fordert auch dieser wieder seinen Anteil ein.
Wie gesagt, all das hat aber NICHTS mit Dir zu tun.
Und. Mit 20 ist man volljährig - aber eben noch lange nicht erwachsen ;.) Auch ist das Abnabeln vom Vater für deinen Freund sicherlich auch ungewohnt, bisweilen schwierig und nicht immer einfach. Eben WEIL Du ihm wichtig ist, macht er diesen Spagat. Wäre es ihm zu anstrengend oder wär er pauschal ein Muttersöhnchen, würde er die Beziehung beenden.
Komm ihm entgegen, hat etwas Verständnis und genieß die gemeinsame Zeit mit ihm! Und nimm bitte, bitte nicht alles immer so persönlich!
Danke für deine Antwort. Ich werde mir Gedanken darüber machen