Er geht und lässt mich zurück?

3 Antworten

Für mich wirkt das was du geschrieben hast eher so als könntest du nicht ohne ihn sein und klammerst dich förmlich an ihn das wird vor allem in diesem Absatz deutlich:

"Er hat mir dann aus dem nichts eröffnet das er auf thailand auswandern wird um dort glücklich zu werden. Er sei jetzt nach dem tod seines Vaters frei und möchte dort glücklich werden. (Diese Entscheidung hat er in weniger als 3 Wochen getroffen). Das war für mich wie ein schöag ins gesicht. Ich habe ihm darauf hin auch einen 5 seitigen Brief geschrieben in dem ich ihm von meinen mentalen Problemen geschildert habe und das ich denke das er um die Gefühle wegen des todes seines Vaters zu verdrängen er flüchten möchte."

Auch frage ich mich warum er dich nicht in seine Entscheidung nach Thailand auszuwandern eingebunden hat. Warum schreibst du ihm einen 5 seitigen Brief über deine psychischen Probleme anstatt einfach mit ihm zu reden, bzw. wenn er dir so wichtig ist warum weiß er dann von deiner Krankheit nichts?

Auch wenn ich jetzt mehr Fragen stelle als zu beantworten hoff ich trotzdem das ich dir helfen kann.

LG

juli1899


Farydust 
Beitragsersteller
 06.06.2023, 22:55

Ich denke er hat mich nicht eingebunden weil wir uns erst seit januar kennen. Wahrscheinlich hält er es überstürzt mich einzubinden oder hat angst ich würde nein sagen. Ich habe hier Familie, freunde und bin mitten in der Ausbildung. Wahrscheinlich will er mich nicht von meinem leben abhalten.
zu dem 5 seitigen Brief.. ich habe ihm den geschrieben nachdem er mir seinen entscheid mittgeteilt hat. Wir haben an dem Abend beschlossen den Kontakt abzubrechen da es für beide sonst noch schwerer wird. Aber ich konnte es nicht lassen mich bei ihm zu melden. Auf eine art wollte ich unsere Entscheidung jedoch respektieren und andereseits hatte ich auch einfach nicht den mut mit ihm persönlich zu sprechen da ich angst vor seiner Reaktion hatte. Ich hatte den brief geschrieben, bin 45 minuten zu seiner Wohnung gefahren, stand vor der tür und habe mir wirklich überlegt zu klingeln, aber hatte nicht genug mut. Darum warf ich den brief in den Briefkasten.
von meiner Krankheit wusste er nichts weil ich seit über 12 Jahren damit kämpfe, aber mich noch nie getraut habe es jemandem zu erzählen oder es selber einzusehen/akzeptieren. Er war der erste dem ich es „erzählt/geschrieben“ habe. Das ganze mit ihm und das er geht hat mich zusammenbrechen lassen und mir gezeigt das ich mir hilfe holen sollte. Es war der Auslöser. Durch ihn habe ich begonnen mich selbst zu reflektieren.

wir haben uns zwar nur 3monate getroffen und danach noch 2 monate sporadisch miteinander geschrieben, aber die zeit war sehr intensiv. Wir haben uns trotz 45min entfernung und 100% Arbeitswoche meistens 3 mal in der woche getroffen. Ich habe zum teil bei ihm geschlafen und bin dann direkt auf arbeit. Wir haben viele Gemeinsamkeiten, gleiche ansichten und uns super verstanden. Wir konnten miteinander lachen, ernste themen besprechen, Verständnis füreinander aufbringen, oder auch einfach miteinander schweigen ohne das es komisch war. Ich hatte nicht gedacht das ich solche Gefühle für ihn empfinde, aber wurde vom Gegenteil überzeugt. Normalerweise komme ich schnell über jemanden hinweg. Auch nach meiner letzten Beziehung( 2jahre) hatte ich kein Problem mich nach 2 wochen auf jemand neuen einzulassen (nein das ist nicht er von dem ich hier schreibe). Ich date meistens gleich weiter wenn was nicht klappt und habe auch kein problem damit. Dieses mal ist es anderst. Aus reflex habe ich au versucht mich direkt ins nächste zu stürzen und bin gescheitert (sehr untypisch für mich). Ich hatte 3 dates mit 2 unterschiedlichen männern und bei beiden hatte ich einen intensiven fluchtinstinkt als sie körperkontakt gesucht haben.. habe es auch direkt nach dem date gesagt das ich sie nicht weiter treffen möchte. Ich hane mich jetzt lediglich auf jemanden eingelassen denn ich schon länger kenne, als Ablenkung. Es ist für beide nur was lockeres. Doch ich erwische mich immer wieder wenn ich mit ihm was mache wie ich mir wünsche das er (der nach thailand geht) an seiner stelle wäre.

langsam stellt sich mir einfach die frage wieso er so viel in mir auslöst. Und ich es nid einfach so in 2-3 wochen überwinden kann wie die anderen male. Es macht mich sprachlos das ich nach dieser kurzen zeit mit ihm mental so krass zu kämpfen habe. Ein Problem das ich 12 jahre lang ziemlich gut alleine im zaum halten konnte und bekämpfen konnte, mich jetzt so überrollt.

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Also,.. das wird dir nicht gefallen.. aber:

Er hat recht. Auch du wirst dauerhaft kein guter Partner sein, wenn du nicht lernst mit dir alleine glücklich zu sein. Das eigene Glück von einer anderen Person abhängig zu machen ist leider eine sehr schlechte Idee. Nimm deine Therapie wahr und versuche dich selbst zu lieben und zu akzeptieren.

Wenn es das Schicksal so will, lauft ihr euch nochmal über den Weg. Und wenn nicht, war er vielleicht der Grund dafür das du dich endgültig ändern willst.

Hätte mir das jemand erzählt, als es mir selbst noch schlecht ging ( und ähnlich wie dir ) hätte ich denjenigen verteufelt. Nachdem es sich bei mir glücklicherweise und traurigerweise von allein ergeben hat, dass ich das lernen musste, kann ich heute nur erkennend zurückblicken

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Hey, danke für deinen persönlichen Einblick. Zunächst was dein Freund angeht: Es ist schmerzhaft und nicht leicht so eine Entscheidung und ich denke, wenn er es von Herzen gewollt hat, nach Thailand zu gehen, so ist es richtig, ihn gehen zu lassen. Es ist immer eine mutige Entscheidung, sich für sich zu entscheiden, um sich gut um sich zu kümmern und an sich zu arbeiten. Nutze deine Liebe zu ihm, um ihn dabei zu unterstützen - auch wenn das Unterstützen Loslassen bedeutet.

Zu dir persönlich: Ich finde es stark, dass du dich für eine Therapie angemeldet hast, das ist ein sehr toller Schritt und wird dir bestimmt weiterhelfen! Bis dahin würde ich dir den Rat geben, dich ebenso wie er es macht, dich um dich gut zu kümmern. Sei für dich da. Zeig dir, dass du dir selbst wichtig bist. Was auch immer dir dabei hilft, sei ein eine Badewanne, ein Telefonat mit einer Freundin oder ein gesundes, leckeres Essen.

Und nutz doch auch die Zeit vor der Therapie, um dich auf diese vorzubereiten: Es gibt hervorragende Bücher von Psychologen, die sehr mutmachend und aufbauend sind. Beispielsweise schreibt Stefanie Stahl auch über das Thema Selbstwert. Und eins meiner Lieblingsbücher ist von Matt Galan Abend:"Leben heißt loslassen". Finde Wege f0r dich, wie du dich aufbauen kannst. Eine Freundin von mir, die jahrelang mit psychischen Themen zu kämpfen hatte, konnte sich schonmal ein stückchen befreien, als sie mit Sport anfing und sich entschied, gesünder zu Essen.

Welcher Weg deiner ist, das darfst du für dich herausfinden. Ich wünsch dir viel Kraft und bin zuversichtlich, dass du das schaffst!

Alles Liebe, David

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung