Epoche poetischer Realismus?

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Hallo,

wie wäre es mit Fontanes Definition von Realismus:

"Er ist die Wiederspiegelung alles wirklichen Lebens, aller wahren Kräfte und Interessen im Elemente der Kunst […]. Er umfängt das ganze reiche Leben, das Größte wie das Kleinste […]. Denn alles das ist wirklich."

Oder aber, ebenfalls von Fontane:

"Das Leben ist doch immer nur der Marmorsteinbruch, der den Stoff zu unendlichen Bildwerken in sich trägt; sie schlummern darin, aber nur dem Auge des Geweihten sichtbar und nur durch seine Hand zu erwecken".

Sowie: "Der Realismus will nicht die bloße Sinnenwelt und nichts als diese; er will am allerwenigsten das bloß Handgreifliche, aber er will das Wahre". 

Als Motto des Realismus nennt Fontane den Goethesche Zuruf:

 "greif nur hinein ins volle Menschenleben, Wo du es packst, da ist's interessant,"

betont jedoch: "aber freilich, die Hand, die diesen Griff tut, muss eine künstlerische sein".

Quelle:

Theodor Fontane: "Unsere lyrische und epische Poesie seit 1848", in: Sämtliche Werke. Bd. 21: Literarische Essays und Studien. Erster Teil, gesammelt u. hrsg. von Kurt Schreinert. München: Nymphenburger Verlagshandlung 1963, S. 7-15.


Garnet72  20.02.2022, 15:46

Danke fürs Sternchen - na ja, war ja auch eher eine magere Auswahl...;-).