Englisch Abi Composition Thema falsch verstanden?
Hallo,
im heutigen Englisch Abitur hab ich mich für folgende Composition entschieden: „Megacities foreshadow the idea of a global identity. Discuss“ Ich bin mir im Nachhinein nicht ganz sicher ob ich die Aufgabe richtig beantwortet hab.
Ich hab mich dafür entschieden pro zu argumentieren, also zu sagen dass die Aussage stimmt. Das eine Contra Argument war (übersetzt): Megacities deuten keine globale Identität an, weil es noch immer zu viel Chancen-Ungleichheit und Diskriminierung für verschiedene soziale Gruppen gibt. Für eine wirkliche globale Identität darf das nicht sein.
Meine Pro Argumente waren:
- Durch den zunehmenden Trend zur Nachhaltigkeit können Megacities in Zukunft unabhängig von anderen Regionen werden, da sie die Kapazitäten und Ressourcen dafür haben. Somit können sie mehr oder weniger lokal eine globale Identität bilden ohne Abhängigkeiten von anderen Regionen
- Durch die Globalisierung gibt es in Megacities eine riesige Varietät an Kulturen und Religionen. Das ist nötig für eine globale Identität, denn es müssen hierbei alle kulturellen Differenzen repräsentiert sein.
Habe Angst dass ich bisschen am Thema vorbei geredet hab. Muss ich mir da sorgen machen oder passt das in etwa so?
Danke im Voraus
1 Antwort
Ich verstehe das Contra-Argument nicht:
"Megacities deuten keine globale Identität an, weil es noch immer zu viel Chancen-Ungleichheit und Diskriminierung für verschiedene soziale Gruppen gibt."
Eine Identität hat nichts mit Ungleichheit oder Diskriminierung zu tun.
Beispiel Hindus. Das Kastensystem fördert eine starke Ungleichheit, trotzdem sind es fast alles Hindus.
Auch die Proargumente machen logisch keinen Sinn. Ein Stadt hat immer ein Ressourcendefizit. Und das schon seit Anbeginn der Geschichte. Das dürfte auch in Zukunft so sein.
Weder können Großstädte ihre Bevölkerung halten, ohne Zuzug, noch alleine ernähren. Hat man z.B. gesehen bei den Trucker Demos in Kanada vor ein paar Jahren. Eine Stadt stirbt schnell, sobald man die Logistik unterbricht.
Für mich klingt das hier alles nicht nach rationalen und logischen Argumenten, sondern nach westlich gefärbter Propaganda.
Ja das ist alles definitiv logisch. Das Problem bei mir war eher dass ich die globale identität falsch verstanden habe. Ich habe Globale Identität nicht als einheitliche Identität verstanden sondern als alle variationen beinhaltende identität die nicht mehr abgrenzbar ist. Also in allen Megacities gibt es alles und die Nationen der Welt unterscheiden sich zunehmend weniger und es wird eben alles repräsentiert - Es gibt dann quasi in einer Megacity alle möglichen Kulturen, die zuvor auf verschiedene Länder verteilt waren, nun aber die gemeinsame Identität einer stadt bilden. Darauf habe ich meine Argumente aufgebaut.
Und nein, es müssen auch nicht alle Kulturen repräsentiert sein. Das macht es in der Regel sogar schwieriger eine gemeinsame Identität zu entwickeln.
Meist benötigt man eine Gemeinsamkeit. Ein Grund, warum der Nationalismus im deutschen Reich so stark war, lag daran, dass das Heilige Römische Reich eine Bund aus vielen kleinen "Staaten" war. Der neue Nationalismus war dann die neue Identität, um diese zu einen.
Ähnlich sieht es mit dem Nationalismus in den USA aus. Migranten identifizieren sich irgendwann als Amerikaner. Wenn das nicht geschieht, bricht aufgrund des menschlichen Tribalismus, eine Gesellschaft irgendwann zusammen.
Es muss eine gemeinsame Identität geben, nicht viele nebeneinander, damit es funktioniert. Dies kann auch eine neu-geschaffene Identität sein.